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Newsticker

Tödliche Messerattacke auf dem Send: Große Trauer um 31-jährigen Münsteraner

Münster

Ein 31-jähriger Münsteraner ist am Samstag (18. März) auf dem Send bei einer Messerattacke tödlich verletzt worden. Die Betroffenheit in Münster ist groß. Der Tatverdächtige sitzt in Untersuchungshaft. Die aktuelle Lage im Ticker.

Von Niklas Wieczorek, Dirk Anger, Ralf Repöhler, Stefan Biestmann, Christian Althoff und Jonas Wiening

+++ Newsticker zur tödlichen Messerattacke auf dem Send aktualisieren +++

  • Am Samstagabend (18. März) wurde ein 31-Jähriger auf dem Send durch einen Messerstich getötet.
  • Daraufhin wurde der Send vorzeitig abgebrochen.
  • Der Tatverdächtige Yevgeni A. hat sich nach einer Öffentlichkeitsfahndung am Mittwochvormittag (22. März) der Polizei gestellt.
  • Die Polizei nimmt unter der Nummer 0251/275 4000 weiterhin Hinweise zur Tat entgegen.

Update: 18.13 Uhr. Als beim Christopher Street Day Transmann Malte C. niedergeschlagen wurde, standen viele Menschen hilflos daneben. Bei der tödlichen Attacke auf dem Send war es noch dramatischer: Als der mutmaßliche Täter Yevgeni A. mit dem Messer zustach, wurden unter anderem seine Verlobte und ein Kind Augenzeugen der grausamen Tat. Der Landschaftsverband bietet Zeugen schnelle Hilfe an – und vermittelt mitunter an die Trauma-Ambulanz in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Uniklinik Münster (UKM). Wie ist den Betroffenen zu helfen? Ein Gespräch mit Oberärztin Johanna Jedamzik. 

Update: 14:55 Uhr. Eine schöne Geste zeigten Mannschaft und Fans von Preußen Münster nach dem Abpfiff des Regionalligaspiels beim 1. FC Bocholt (2:1) am Samstag (25. März). Mit einem Plakat in der Gästekurve gedachten sie des 31-jährigen Münsteraners, der eine Woche zuvor durch einen Messerstich auf dem Send getötet worden war. Er war Preußen-Fan und Stammgast im Stadion.

Foto: Jürgen Peperhowe

Update: 18.15 Uhr. Nach dem gewaltsamen Tod des Münsteraners durch den Messangriff auf dem Send ist die Trauer bei Familie und Freunden ungebrochen. Des 31-Jährigen wird auch in den sozialen Netzwerken intensiv gedacht. Am Mittwoch wurde von engen Freunden zudem eine Spendenaktion initiiert, die der Verlobten und ihrem Sohn helfen sollen.

Update: 7.24 Uhr. Nachdem sich Yevgeni A. nach dem tödlichen Messerangriff auf dem Send gestellt hat, wurden jetzt neue Informationen zu seinem Aufenthaltsstatus bekannt. Der Tatverdächtige hält sich nach Behördenangaben dank einer befristeten Aufenthaltserlaubnis in Deutschland auf. Nach Informationen unserer Redaktion sollte diese wegen der von ihm in Deutschland verübten Straftaten nicht verlängert werden. 

Update: 18.09 Uhr. Die Veranstalter des Sends haben sich vorschriftsmäßig verhalten. Das hat Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag im Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags erklärt. Es habe ein Sicherheitskonzept vorgelegen, nötige Absprachen seien getroffen worden. Es gebe keine Versäumnisse. Aber auch bei der besten Vorbereitung seien solche Taten nicht zu hundert Prozent auszuschließen, sagte er. Zu einer Debatte um eine Waffenverbotszone, wie es sie in Düsseldorf und Köln gibt, sagte der Minister, solche Zonen könne man nicht beliebig einführen. Es müsse sich um eine Art „Hotspot“ handeln. Beim Send habe es laut Polizei in der Vergangenheit keine häufigen besonderen Vorkommnisse gegeben. Verbotszonen müssten außerdem mit großem Aufwand kontrolliert werden.

Staatsanwaltschaft wirft Yevgeni A. Heimtücke vor

Update: 18 Uhr. Die Staatsanwaltschaft Münster wirft dem seit Mittwoch wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft sitzenden Yevgeni A. vor, heimtückisch gehandelt zu haben. Der 21-jährige ­Beschuldigte soll einen 31-jährigen Münsteraner am Samstagabend auf dem Send unvermittelt – also vollkommen überraschend – angegriffen haben. „Bei diesem Messerstich soll der Beschuldigte eine tödliche Verletzung des 31-Jährigen wenigstens billigend in Kauf genommen haben“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Botzenhardt, im Interview mit unserer ­Redaktion. Ob der Beschuldigte absichtlich gehandelt habe, lasse sich derzeit nicht verlässlich beurteilen.

Update: 15.35 Uhr. Die tödliche Messerattacke auf dem Send in Münster hat erneut die Debatte über Messerangriffe entfacht. Ein Kriminologe erklärt im Interview mit unserer Redaktion, warum Menschen ein Messer bei sich tragen – und wie der „gefühlte Eindruck“ entsteht, dass es mehr Messerangriffe gibt.

Bevorstehende Kirmessen in der Region unter dem Eindruck des Sends

Update: 14.02 Uhr. Ab dem 5. April startet dann für viele Kirmesbeschicker der Region der Frühlingsjahrmarkt in Osnabrück. Nach der Festnahme von Yevgeni A. betont der Geschäftsführer des Stadtmarketings, Alexander Illenseer: „Eine akute Gefährdungslage ist nicht bekannt. Die Lage wird aber fortlaufend beurteilt.“ Das Sicherheitskonzept sei gemeinsam mit der Polizei erarbeitet worden, die uniformierten Beamten routiniert auf dem Jahrmarkt. „Besondere Maßnahmen gibt es nicht.“

Update: 11.22 Uhr. Die nächste große Kirmes in der Region steht ab dem morgigen Freitag (24. März) in Recklinghausen an, und sie steht auch unter dem Eindruck der Geschehnisse in Münster. Viele Schausteller vom Send werden ebenfalls auf der Palmkirmes vertreten sein. Die Stadt Recklinghausen erklärt auf Anfrage, zunächst nichts an den bestehenden Sicherheitsplänen zu ändern: „Grundsätzlich halten wir an dem Konzept fest“, sagt Stadtsprecherin Alina Kurth. „Die Behörden stehen aber im ständigen Austausch und sind in der Lage, bei Bedarf auch nachzusteuern.“ Vorgesehen seien mehrere Ordnungskräfte auf dem Saatbruchgelände. „Wie in den vergangenen Jahren wird zudem in der Vestlandhalle eine feste Anlaufstelle eingerichtet“, so Kurth.

Kommentar: Schneller Fahndungserfolg der Ermittler

Update: 11.14 Uhr. Weniger als hundert Stunden nach der tödlichen Messerattacke vom Send hat die Polizei einen Beschuldigten festgenommen. Und das, obwohl erst seit Dienstag öffentlich gefahndet wurde. Ein im Ergebnis doch schneller, wichtiger Fahndungserfolg, wie unser Redakteur in einem Kommentar festhält:

Update: Donnerstag (23. März), 6.44 Uhr. NRW-Innenminister Reul (CDU) regt angesichts des Messerangriffs auf dem Send eine Diskussion über ein schärferes Waffenrecht an. Hier sei der Bundesgesetzgeber gefordert. Für die Idee, bei Veranstaltungen grundsätzlich Waffenverbotszonen zu schaffen, sieht das NRW-Innenministerium hingegen keine Chance, berichtet die Rheinische Post. Die Landespolitik befasst sich am Mittwoch im Innenausschuss des Landtags mit dem Geschehen von Münster.

Update: 21 Uhr. Inzwischen wurde auf der gemeinnützigen Plattform "betterplace.me" eine Spendenaktion initiiert, über die Geld für die Hinterbliebenen des Opfers des tödlichen Messerangriffs gesammelt wird. Der Spendenaufruf machte am Mittwoch schnell die Runde in den Sozialen Netzwerken.  

Keine Ermittlungen gegen Bruder des Tatverdächtigen

Update: 19.13 Uhr. Yevgeni A. ist am Mittwochmorgen, als er sich im Polizeipräsidium Münster stellte, nicht nur von einem Anwalt, sondern auch von seinem Bruder begleitet worden. Die Polizei hatte im Rahmen der Fahndung auch nach dem 24-Jährigen gesucht. „Gegen ihn wird nicht ermittelt, aber ist ein wichtiger Zeuge des Geschehens“, sagte Oberstaatsanwalt Botzenhardt. Der Bruder des Tatverdächtigen könnte sich allerdings auf sein Zeugnisverweigerungsrecht berufen, sagen Beobachter.

Update: 18.07 Uhr. Yevgeni A. kam 2005 als Kleinkind zusammen mit seiner Mutter und einem Bruder im Familiennachzug nach Deutschland. Ausländerrechtlich ist der Landkreis Osnabrück für ihn zuständig, der auch eine Ausweisungsverfügung gegen ihn erlassen hat. Dagegen allerdings ist eine Klage mit aufschiebender Wirkung vor dem Verwaltungsgericht Münster anhängig, deshalb war Yevgeni A. „nicht vollziehbar ausreisepflichtig“.

Tatverdächtiger in Untersuchungshaft

Update: 15.31 Uhr. Nachdem sich der 21-jährige Tatverdächtige, der am Samstag (18. März) einen Familienvater getötet haben soll, am Mittwoch der Polizei gestellt hatte, hat nun ein Richter Untersuchungshaft angeordnet. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Münster wurde der junge Mann am Mittwochmittag wegen des Verdachts des Mordes einem Haftrichter vorgeführt. Der Beschuldigte äußerte sich bislang nicht zur Tat.

Nur 400 Meter vom Tatort wird der mutmaßliche Messerstecher Yevgenij A. dem Haftrichter vorgeführt. Justizbeamte kommen aus der Tiefgarage des Gerichts, wo sie den Beschuldigten in Hand- und Fußfesseln in ein Fahrzeug gebracht haben. Foto: Oliver Werner

Update: 14.41 Uhr. Die Stadt Münster will sich heute im Verlauf des Tages zur Personalie des vorbestraften Yevgeni A. äußern, heißt es aus dem Stadthaus. Wie unsere Redaktion erfahren hat, hat sich der Tatverdächtige erst Anfang März dieses Jahres in Münster angemeldet. Er lebte in der Vergangenheit angeblich auch im Kreis Coesfeld.

Erleichterung beim Schaustellerverband nach Festnahme

Update: 14.25 Uhr. Der Schaustellerverband zeigt sich erleichtert, dass sich der Tatverdächtige der Polizei gestellt hat. „Sehr gut, dass er gefasst ist“, sagt Vorstandsmitglied Arno Heitmann in einer ersten Reaktion. Die Gedanken seien bei dem Opfer und den Angehörigen. Der 31-jährige Familienvater war vor einem Karussell auf dem Send am Samstagabend niedergestochen und tödlich verletzt worden.

Update: 14.24 Uhr. Nach und nach dringen neue Einzelheiten aus dem Umfeld des Tatverdächtigen Yevgeni A. an die Öffentlichkeit. Der 21-Jährige lebte nach Informationen unserer Redaktion seit zwei Monaten im Hochhaus am münsterischen Hauptbahnhof. Er bewohnte dort ein möbliertes Appartement und arbeitete ganz in der Nähe. Der Mann habe einen ruhigen Eindruck hinterlassen, heißt es aus dem Umfeld. Die Mieterselbstauskunft und die Bonitätsprüfung im Vorfeld des Abschlusses des Mietvertrages seien einwandfrei gewesen, wie zu hören ist.

Update: 12.47 Uhr. Münsters Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf dankt den beteiligten Ermittlern und Behörden für den schnellen Fahndungserfolg. „Weniger als hundert Stunden nach der Tat hat sich heute der Tatverdächtige gestellt. Dieser schnelle Erfolg ist der professionellen Arbeit meiner Kolleginnen und Kollegen in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Münster zu verdanken“, sagte Dorndorf. Bei der Polizei spiele ein großes Team für den Erfolg eine Rolle. „Hierbei gilt es, kühlen Kopf zu bewahren, auch wenn der Druck von außen hoch ist. Das ist gelungen“, so die Polizeipräsidentin.

Tatverdächtiger nahm nach Öffentlichkeitsfahndung Kontakt zu Behörden auf

Update: 11.15 Uhr. Bevor sich der Tatverdächtige im Polizeipräsidium in Münster stellte, hatte der von ihm beauftragte Anwalt nach Informationen unserer Redaktion Kontakt zu den Ermittlungsbehörden aufgenommen. Das soll nach dem Beginn der Öffentlichkeitsfahndung am Dienstag geschehen sein. „Der Fahndungsdruck hat gewirkt“, sagte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt in einem ersten Statement. Der Beschuldigte, der für den Tod eines 31-jährigen Münsteraners auf dem Send verantwortlich sein soll, muss noch am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt werden. Zur Tat hat er sich bislang nicht geäußert.

Update: 11 Uhr. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Münster wird der Tatverdächtige noch am heutigen Mittwoch (22. März) wegen des Verdachts des Mordes einem Haftrichter vorgeführt. Die Ermittlungen dauern an.

Update: 10.55 Uhr. Zuvor hatten die Ermittlungsbehörden mit dem Anwalt ausgehandelt, wie sich der Tatverdächtige stellen kann.

Tatverdächtiger stellt sich der Polizei

Update: 10.52 Uhr. Der mutmaßliche Messerstecher vom Send hat sich soeben der Polizei gestellt. Nach Informationen unserer Redaktion war er dabei in Begleitung eines Anwalts.

Update: 10.15 Uhr. Oberstaatsanwalt Botzenhardt hat bestätigt, dass Yevgeni A. nur auf Bewährung in Freiheit ist. Demnach sei der junge Mann im Jahr 2017 zu einer Jugendstrafe von drei Jahren unter anderem wegen (tateinheitlich begangener) vorsätzlicher Körperverletzung verurteilt worden. Das Urteil wurde im Jahr 2018 rechtskräftig, bestätigt Botzenhardt. Der Verurteilung lägen Taten aus dem Jahr 2016 zugrunde. Diese Strafe sei im Jahr 2018 noch in eine weitere Verurteilung einbezogen worden. Die Gesamt-Jugendstrafe lag damit bei drei Jahren und vier Monaten. „Einen Teil dieser Jugendstrafe hat der Beschuldigte verbüßt; der Strafrest ist im Jahr 2021 zur Bewährung ausgesetzt worden“, sagt Botzenhardt. Die Bewährungszeit (drei Jahre) laufe aktuell noch.

Update: 9.31 Uhr. Yevgeni A. ist auch am Tag vier nach der tödlichen Messerattacke auf dem Send weiterhin auf der Flucht. Die Polizei Münster hat allerdings zahlreiche Hinweise zu dem 21-jährigen Tatverdächtigen bekommen. Seit Dienstag wird nach ihm im Rahmen einer richterlich genehmigten Öffentlichkeitsfahndung gesucht. Sein Bild wird in den sozialen Medien unzählige Male geteilt. Sicherheitskreise gehen davon aus, dass Yevgeni A. weiter im Raum Münster/Münsterland ist und sich nicht ins Ausland abgesetzt hat.

Wird der nächste Send in Münster eingezäunt?

Update: Mittwoch, 7.05 Uhr: In Münster werden Forderungen nach einer Aufstockung des Kommunalen Ordnungsdienstes laut. Auch eine Einzäunung des Send-Bereichs aus Sicherheitsgründen will Ordnungsdezernent Wolfgang Heuer nicht ausschließen.

Update: 20.44 Uhr. Nach dem tödlichen Messerangriff auf dem Send hat die Mordkommission einen Tatverdächtigen ermittelt: den 21-jährigen Yevgeni A. Der vorbestrafte Münsteraner ist weiterhin auf der Flucht. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur Fahndung:

„Unvermittelt zugestochen“: Staatsanwaltschaft geht von Heimtücke aus

Update: 19:28 Uhr. Yevgeni A. ist für die Ermittler kein Unbekannter. Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt bestätigte unserer Redaktion, dass der Tatverdächtige nur auf Bewährung in Freiheit sei, nachdem er unter anderem wegen Körperverletzung einen Teil einer Jugendstrafe aus dem Jahr 2017 verbüßt habe. Mit Blick auf den Vorfall auf dem Send hatte ein Richter Haftbefehl wegen Mordverdachts erlassen. „Nach einer ersten Bewertung gehen wir von Heimtücke aus. Er soll unvermittelt zugestochen haben“, sagte Botzenhardt.

Update: 15.26 Uhr. Dass die Fahndung nach dem mutmaßlichen Messerstecher auf Hochtouren läuft, ist auch im Stadtbild zu sehen: Augenzeugen berichten am Nachmittag von einem großen Aufgebot an Polizei im Bereich Hauptbahnhof, Warendorfer und Wolbecker Straße. Ein größerer Einsatz in einem Mehrfamilienhaus im Bereich Schifffahrter Damm/Emsstraße hatte indes nicht mit der laufenden Suche im Send-Fall zu tun. Dort ging es laut Polizei um einen Familienstreit.

Polizei fahndet mit Foto nach Yevgeni A. aus Münster

Update: 13.40 Uhr. Der 21-jährige Yevgeni A. aus Münster wird wegen des Verdachts des Mordes gesucht. Ein Richter hatte noch am Montagabend auf Antrag der Staatsanwaltschaft Münster den entsprechenden Haftbefehl erlassen. Intensive Ermittlungen nach Zeugenhinweisen und die akribische Untersuchung des Tatorts hätten die Mordkommission auf die Spur des Mannes gebracht, sagt Leiter Frank Schneemann. Zunächst habe es einen konkreten Hinweis auf den Begleiter gegeben – dabei handelt es sich um den 24-jährigen Bruder des Tatverdächtigen. Auch die Videoaufnahmen hatten eine Rolle gespielt. „Die Auswertung der Videosequenzen, auf denen auch der Täter zu erkennen ist, bestätigten unseren Verdacht“, so Schneemann. Yevgeni A. ist laut gemeinsamer Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft kasachischer Staatsbürger.

Das Gericht hat am Dienstag der Öffentlichkeitsfahndung mit Bildern des Tatverdächtigen zugestimmt. Warum nicht sofort mit Bildern nach dem Mann gesucht worden war, erläutert Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt: „Aufgrund sehr konkreter Ermittlungsansätze waren die rechtlichen Voraussetzungen für die Öffentlichkeitsfahndung zur Identifizierung des Tatverdächtigen nicht gegeben.“

Die Polizei sucht im Rahmen der Fahndung auch nach dem 24-jährigen Bruder des Tatverdächtigen. „Gegen ihn wird nicht ermittelt, aber er ist ein wichtiger Zeuge des Geschehens“, macht Botzenhardt deutlich.

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Update: 13.28 Uhr. Ein 21-jähriger Münsteraner soll nach Informationen unserer Redaktion dringend tatverdächtig sein, den 31-jährigen Familienvater auf dem Send mit einem Messerstich ins Herz getötet zu haben. Die Fahndung nach dem Mann laufe auf Hochtouren, heißt es aus Polizeikreisen. Polizei und Staatsanwaltschaft bereiten eine Öffentlichkeitsfahndung mit Bild des Verdächtigen vor, für die ein richterlicher Beschluss Grundlage sein muss.

Update: 12.26 Uhr. Der Fahndungsdruck steigt, die Polizei ermittelt nach einem ihr durchaus bekannten Mann. Der Tatverdächtige vom Send soll wegen anderer Strafdelikte durchaus in Erscheinung getreten sein. Dabei soll es sich nach Sicherheitskreisen um Körperverletzung handeln.

Wohnung in Münster durchsucht

Update: 11.32 Uhr. Die Polizei fahndet auf Hochtouren nach dem Tatverdächtigen. Einsatzkräfte haben nach Informationen unserer Redaktion am Montagabend eine Wohnung in Münster durchsucht, den Mann dort allerdings nicht angetroffen. Die Fahnder sollen dem Münsteraner nach Zeugenhinweisen auf die Spur gekommen sein. Auch nach dem Begleiter des Tatverdächtigen, der mit der eigentlichen Tat nicht in Verbindung stehen soll, wird intensiv gefahndet. Beide Männer sollen Anfang 20 sein. Sicherheitskreise gehen nicht davon aus, dass sie sich ins Ausland abgesetzt haben. Polizei und Staatsanwaltschaft bereiten eine Öffentlichkeitsfahndung mit einem Bild des Verdächtigen vor, für die ein richterlicher Beschluss Grundlage sein muss.

Update: 8.30 Uhr. Laut Auskunft von Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt am Dienstagmorgen haben sich der Tatverdächtige und dessen Begleiter bisher nicht bei der Polizei gestellt. Inzwischen sind mehrere Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Diesen gehen die Ermittler derzeit nach, bevor weitere Fahndungsmaßnahmen ergriffen werden, erläuterte Botzenhardt.

Debatte über Waffenverbotszonen nach Send-Vorfall

Update, Dienstag 7.30 Uhr. Die tödliche Messerattacke hat die Debatte über weitere Waffenverbotszonen angefacht. Ein Überblick über die aktuelle Lage und die Entwicklung der Zahl der Messer-Angriffe im Münsterland sowie in NRW:

Update: 18.14 Uhr. Zwar ist es für die Ermittlungsbehörden offiziell weiter nicht klar, was der tatsächliche Auslöser und wie der genaue Tathergang vor dem Karussell war. „Das ist Gegenstand der Ermittlungen“, betont Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt. Doch Informationen unserer Redaktion zufolge bestätigt sich auch mit den Zeugenvernehmungen immer mehr, dass das Opfer den Streit nicht selbst begonnen hat.

Update: 18.05 Uhr. Nach der tödlichen Messerattacke stellt sich auf die Frage nach der Sicherheit auf dem Send. Polizei und Stadtverwaltung haben am Montag Stellung bezogen.

Polizeigewerkschaft: Auf Volksfesten herrscht bereits Waffenverbot

Update: 15.49 Uhr. Auch Michael Mertens, NRW-Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), ist bestürzt über die Attacke auf dem Send. „Es ist tragisch, wenn ein Mensch in kürzester Zeit sein Leben verliert. Meine ersten Gedanken sind bei dem Opfer und seinen Angehörigen“, sagte er am Montag im Gespräch mit unserer Redaktion.

Mertens wies darauf hin, dass bei öffentlichen Veranstaltungen wie Volksfesten oder Sportveranstaltungen grundsätzlich bereits ein Waffenverbot gelte. Dieses sei in Paragraf 42 des Waffengesetzes geregelt. Dieses Verbot gelte auch für „Hieb- und Stoßwaffen“. „Das Pro­blem ist: Dieses Waffenverbot wird im Vorfeld der Veranstaltungen meist nicht ausreichend kommuniziert“, kritisierte Mertens. „Und natürlich müssen solche Waffenverbote auch stärker kontrolliert werden.“

Diese Kontrollaufgabe falle letztlich nicht nur der Polizei, sondern auch den Ordnungsbehörden zu. „Wichtig sind aber auch Präventionskonzepte, denn die Täter im Falle der Messer-Attacken sind meistens männlich und jung.“

Update: 15.17 Uhr. Nur die allergrößten Fahrgeschäfte, Achterbahnen und Riesenschaukeln stehen am Vormittag noch auf dem Send. Nach dem vorzeitigen Kirmes-Abbruch gibt es mittlerweile auch kritische Stimmen.

Update: 14.28 Uhr. Warum veröffentlichen die Ermittlungsbehörde bislang keine Bilder des weiterhin flüchtigen Tatverdächtigen? „Eine Öffentlichkeitsfahndung ist mit Blick auf den Persönlichkeitsschutz das letzte Mittel, wenn alle anderen Ermittlungstätigkeiten ausgeschöpft sind“, stellt Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt klar. Voraussetzungen sind unter anderem, dass die Straftat von erheblicher Bedeutung wie in diesem Fall sein muss, ein Gerichtsbeschluss und verwendbares Bildmaterial vorliegen. Die Staatsanwaltschaft Münster muss eher seltener auf das Mittel der Öffentlichkeitsfahndung zurückgreifen.

Mögliche Öffentlichkeitsfahndung soll zeitnah geklärt werden

Update: 12.22 Uhr. Da der mutmaßliche Täter weiterhin auf der Flucht ist, wollen Polizei und Staatsanwaltschaft zeitnah die rechtlichen Voraussetzungen für eine Öffentlichkeitsfahndung klären. Voraussetzung dafür, dass ein Bild vom Tatverdächtigen veröffentlicht werden kann, ist ein richterlicher Beschluss. Damit ist nach Informationen unserer Redaktion am Montag oder spätestens am Dienstag zu rechnen. Das Bild würde aus dem Video stammen, die Bildqualität sei ausreichend, heißt es.

Update: 12 Uhr. Der Schlossplatz am Tag nach dem Send-Abbruch: Nach einer Nacht Abbau ist vom Tatort, dem Karussell, nichts mehr zu sehen. Der Tisch mit Kerzen und Blumen ist an den Rand des Schlossplatzes Richtung Frauenstraße getragen worden.

Update: 11.32 Uhr. Am zweiten Tag nach der tödlichen Messerattacke auf dem Send laufen die Fahndungen nach dem Tatverdächtigen und seinem Begleiter weiter auf Hochtouren. Den Ermittlungsbehörden liegt, wie berichtet, ein Video der Tat vor. Eine Öffentlichkeitsfahndung mit Bildern der gesuchten Personen ist aber noch nicht eingeleitet worden. Die Staatsanwaltschaft müsste diese beim Gericht beantragen und vorher andere Ermittlungsmethoden ausgeschöpft haben, hatte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt am Sonntag erläutert. „Wenn überhaupt, geben wir dann aber Fotos raus – kein Video“, sagte er am Montag. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollte er diesen Schritt nicht näher kommentieren.

Nach Informationen unserer Redaktion handelt es sich bei dem Video um eine Aufnahme der Schausteller, kein Handyvideo von Beteiligten oder Zeugen. „Die ersten Vernehmungen der unmittelbaren Zeugen sind gestern schon angelaufen“, sagte Botzenhardt. Diese standen noch sehr unter dem Eindruck des Erlebten. Ob es nach den polizeilichen Aufrufen von Sonntag bereits Meldungen aus der Bevölkerung gegeben hat, war zunächst aber nicht bekannt.

Video in Kooperation mit dem WDR:

Suche nach Tatverdächtigem: Polizei bittet um Hinweise

Update: 8.54 Uhr. Bereits den zweiten Tag ist der Tatverdächtige, der am Samstagabend einen Familienvater auf dem Send getötet haben soll, flüchtig.

Send-Täter noch immer auf der Flucht

Update: Montag, 6.59 Uhr. Nach der tödlichen Messerattacke auf dem Send in Münster ist der Tatverdächtige weiterhin flüchtig. Dies bestätigt ein Polizeisprecher am frühen Montagmorgen auf Nachfrage unserer Redaktion. Der noch Unbekannte soll am Samstagabend mit einem 31-Jährigen vor einem Karussell in Streit geraten sein. Laut erster Erkenntnisse der Polizei habe der Täter den Familienvater mit einem Messer angriffen und ihn dabei ins Herz gestochen.

„Die Obduktion des Leichnams hat ergeben, dass der 31-Jährige einen Stich ins Herz erhalten hat und aufgrund des Blutverlustes verstorben ist“, erklärte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt in einer Pressemitteilung am Sonntag. „Weitere Stichverletzungen wurden nicht festgestellt.“

Kriminalhauptkommissar Heiner Olthuis

Die Ermittlungen zum Tathergang dauern an, eine Mordkommission wurde eingerichtet. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft gebe es keine Hinweise darauf, dass der getötete Münsteraner einen Streit provoziert habe.

Zudem konnten die Ermittler Videoaufnahmen von der Tat sicherstellen. „Wir haben unmittelbar nach der Tat Videoaufnahmen sichern können, die den Tatverdächtigen mit seinem Begleiter sowie die Tathandlung zeigen“, erklärt der Leiter der Mordkommission, Kriminalhauptkommissar Heiner Olthuis. „Die Aufnahmen sind dazu geeignet, öffentlich nach dem Tatverdächtigen und seinem Begleiter zu suchen. Sie können sich jederzeit, rund um die Uhr, an jede Polizeiwache wenden.“

Entsetzen und Anteilnahme nach tödlicher Messerattacke auf dem Send in Münster

Update: 19.44 Uhr. Maria Salinas, Vorsitzende des Integrationsrates der Stadt Münster, hat sich ebenfalls zur tödlichen Messerattacke auf dem Send geäußert. „Der Tod des Familienvaters auf dem Send ist unfassbar. Mein tiefstes Mitgefühl mit der betroffenen Familie. Der tragische Tod auf dem Send ist eine unfassbare Tragödie, in erster Linie für die Familie und Freunde der Betroffene und die zweite für unsere Stadt und damit, alle, die hier leben“, sagte sie in einem Statement.

Zudem kritisierte sie, dass im Zuge der Messerattacke auf dem Send Hetze gegen Migrantinnen und Migranten betrieben werde – insbesondere in den sozialen Medien. „Es steht nicht mal fest, ob es sich um einen Migranten handelt, aber es wird schon Hass gegen uns propagiert. Ein Täter ist eine Person. Nicht alle Menschen, deren Familie, Wohnort oder Herkunft sind Täter“, so Salinas weiter.

Update: 19.23 Uhr. Die Messerattacke auf dem Send hat in Münster Entsetzen ausgelöst. Die vorzeitige Absage des Volksfestes war richtig. Ein Kommentar:

200 Menschen vor Ort am Send in Münster

Update: 18.51 Uhr. Rund 200 Menschen aus Münster haben sich am Sonntagnachmittag am Send versammelt, um des Opfers der Messerattacke zu gedenken. Unter ihnen auch Oberbürgermeister Markus Lewe. Er drückte den Angehörigen des Opfers sein Mitgefühl aus und dankte der Polizei, den städtischen Ordnungskräften sowie den Schaustellerinnen und Schaustellern für die gut organisierte und geordnete Beendigung der traditionsreichen Kirmes. „In einer solchen Situation kann man den Send nicht einfach weiter laufen lassen. Jetzt ist die richtige Zeit, um zu trauern und nachzudenken“, so Lewe.

Bei der Aufklärung des Falls arbeite die Stadt Münster eng mit der Polizei zusammen, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung. Der Frühjahrssend hatte am 11. März begonnen und sollte eigentlich am Sonntag (19. März) seinen Abschluss finden. Nach der tödlichen Messerattacke wurde das Volksfest jedoch vorzeitig abgebrochen.

Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe hatte den Send wegen des tödlichen Angriffs vorzeitig beendet. Vor Ort drückte er den Angehörigen des Opfers sein Mitgefühl aus. Foto: Stadt Münster

Noch keine Öffentlichkeitsfahndung nach dem Täter aus Münster

Update: 18.15 Uhr. Die Polizei hat bislang darauf verzichtet, sich mit einer Öffentlichkeitsfahndung an die Bevölkerung in Münster zu richten. Wie Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt erläuterte, könne eine öffentliche Fahndung nach dem Täter der nächste Schritt sein – dieser müsse jedoch zunächst erst von der Staatsanwaltschaft beantragt werden. Dies ist bislang noch nicht geschehen.

Update: 17.55 Uhr. „Wir sind fassungslos, in einer Stadt wie Münster, die ja eigentlich den Frieden kennt, so etwa erleben zu müssen“, sagt Lewe, begleitet von seiner Frau Maria. „Unsere Trauer ist bei den Angehörigen, bei den Freunden, bei den Menschen, die das miterlebt haben, bei den Schaustellern.“

Oberbürgermeister Markus Lewe am Tatort in Münster

Update: 17.39 Uhr. Am Nachmittag ist auch Oberbürgermeister Markus Lewe am Tatort in Münster eingetroffen und hat seine Bestürzung über die Ereignisse deutlich gemacht. Er zündete eine Kerze an, legte Blumen ab und wendete sich dann an die Öffentlichkeit.

Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe zündete am Tatort am Sende eine Kerze an. Foto: Niklas Wieczorek

Update: 17.10 Uhr. Wie Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt ebenfalls mitteilte, ist die Obduktion der Leiche mittlerweile abgeschlossen. Demnach habe der 31-Jährige einen Stich ins Herz bekommen und sei danach verblutet. „Weitere Stichverletzungen wurden nicht festgestellt.“ Der Polizei liegen keine Anhaltspunkte vor, dass der Münsteraner den Streit mit dem flüchtigen Tatverdächtigen provoziert habe.

Oberstaatsanwalt äußert sich zur Messerattacke in Münster

Update: 16.12 Uhr. Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt trat um 16 Uhr vor die Presse. Er erläuterte, dass das Opfer der Obduktion zufolge an einem einzigen Messerstich ins Herz gestorben sei. „Er ist verblutet.“ Zu den genaueren Hintergründen und Begleitumständen des Streits vor dem Messerstich sagt Botzenhardt nichts. Aber: „Wir gehen derzeit davon aus, dass der Streit nicht von dem 31-Jährigen in irgendeiner Art und Weise provoziert worden ist.“ 

Das Opfer ist laut Botzenhardt Münsteraner. Der Tatverdächtige und sein Begleiter sind weiterhin auf der Flucht. Der Oberstaaatsanwalt ruft sie aber dringend auf, sich zu stellen. Die Videoaufnahmen seien so gut, dass eine Öffentlichkeitsfahndung jederzeit möglich sei. Von der Tatwaffe fehlt jede Spur.

Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt gab am Nachmittag ein Pressestatement ab. Foto: Niklas Wieczorek

Update: 15.33 Uhr. Die Sicherheitsleute mussten am Schlossplatz bis zum Mittag noch relativ viele Menschen informieren. Bis zum Nachmittag hatte sich herumgesprochen, dass der Send abgebrochen wurde, sagt ein Security-Mann, der namentlich nicht genannt werden möchte.

Münsters Polizeipräsidentin zur Messerattacke auf dem Send

Update: 15.26 Uhr. Die Suche nach dem Täter vom Send in Münster geht weiter. Die Polizei wertet momentan auch die Videoaufzeichnungen aus, auf denen der Verdächtige und sein Begleiter zu sehen sind. Derweil meldete sich nun auch Münsters Polizeipräsidentin zu Wort:

„Die Tat, die gestern einem jungen Mann auf dem Send das Leben genommen hat, macht fassungslos. Unsere Gedanken sind beim Opfer und seinen Angehörigen, bei allen, die von diesem Geschehen betroffen sind. Die Polizei Münster wird alles daran setzen, diese Tat zu klären und den verantwortlichen Täter zu ermitteln. Die gesicherten Videosequenzen sind dafür ein wichtiger Baustein, aber auch jeder auch noch so kleine Hinweis aus der Bevölkerung kann eine Rolle spielen. Scheuen Sie deshalb nicht, den Kontakt zu uns aufzunehmen“, so Alexandra Dorndorf in einem Statement.

Update: 14.40 Uhr. „Der tödliche Messerangriff auf dem Send in Münster ist eine schreckliche und traurige Nachricht. Wichtig ist nun, dass diese Tat vollständig aufgeklärt wird“, äußerte sich Josefine Paul bei Twitter zum Vorfall von Samstag. Die Grüne Familienministerin von NRW sprach den Angehörigen des Opfers ebenfalls ihr Mitgefühl aus. 

Anteilnahme nach Messerattacke auf dem Send in Münster

Update: 14.29 Uhr. Auch der Coesfelder Henning Höne, für die FDP im Düsseldorfer Landtag, spricht den Angehörigen des Opfers aus Münster sein Mitgefühl aus. „Es ist richtig, den Send vorzeitig zu beenden. Mein Dank gilt den Einsatzkräften“, fügte er zudem an.

Update: 14.11 Uhr. Lukas Nüßing (29) und Pia Ermann (25) aus Münster sind sich einig;
„Absolut richtig, dass der Send abgesagt wurde. Ich hätte es komisch gefunden, wenn hier heute etwas gewesen wäre“, sagt Ermann. Nüßing hatte in der Nacht schon vom Vorfall gehört: „Ich habe es gestern auf einer Party schon von Freunden erfahren. Das kam irgendwie über Social Media.“

Lukas Nüßing und Pia Ermann halten die Send-Absage für die richtige Entscheidung. Foto: Niklas Wieczorek

Hendrik Wüst „fassungslos“ über Send-Vorfall

Update: 13.56 Uhr. Hendrik Wüst, Ministerpräsident von NRW, hat sich am Sonntag zu den Geschehnissen auf dem Send in Münster geäußert. „Die Nachricht vom tödlichen Messerangriff auf einen Besucher des Send in Münster macht fassungslos. Durch eine brutale Tat endet ein ausgelassenes Volksfest für viele Menschen im Schock. Die Polizei ermittelt mit Hochdruck. Meine Gedanken sind bei der Familie des Opfers“, heißt es in einem Tweet des CDU-Politikers.

Update: 13.54 Uhr. „Unendlich traurig. Deine Familie“ und „Wir werden Dich vermissen“: Karten mit diesen Botschaften haben Angehörige jetzt am Eingang zum Send und am Karussell abgelegt. „Wir sind fassungslos und erschüttert“, sagen sie in einer kurzen Reaktion. 

Angehörige des Opfers haben eine Botschaft am Send niedergelegt. Foto: Niklas Wieczorek

Send-Opfer war wohl Familienvater aus Münster

Update: 13.34 Uhr. Nach Informationen unserer Redaktion soll das Opfer ein Familienvater aus Münster sein. Der Mann soll in Begleitung seiner Lebensgefährtin und eines kleinen Jungen gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft hat die Ergebnisse der Obduktion noch nicht mitgeteilt, gleichwohl soll der Münsteraner durch mindestens einen Messerstich in die Brust tödlich verletzt worden sein. Wie der mutmaßliche Täter ist auch die Tatwaffe bislang verschwunden.

Rettungskräfte und Sendwache sind kurz nach 22 Uhr über die Tat informiert worden. Gemeinsam mit einem Notarzt von der Rettungswache kämpften Ärzte und Sanitäter eine dreiviertel Stunde um das Leben des Mannes. Gegen 22.40 Uhr war der Patient verstorben.

Polizei veröffentlicht neue Informationen zum Send-Vorfall

Update: 13.26 Uhr. Polizei und Staatsanwaltschaft Münster haben eine Stellungnahme zur Messerattacke auf dem Send veröffentlicht. Mittlerweile hat eine Mordkommission den Fall übernommen und wichtige Beweismittel gesichert. „Wir haben unmittelbar nach der Tat Videoaufnahmen sichern können, die den Tatverdächtigen mit seinem Begleiter sowie die Tathandlung zeigen“, erklärt der Leiter der Mordkommission Kriminalhauptkommissar Heiner Olthuis.

Update: 13.04 Uhr. Lokale Politiker aus Münster nehmen ebenfalls Anteil an den Geschehnissen am Send. „Ich war gestern Nachmittag/Abend selbst noch mit den Kindern auf dem Send und machte unbeschwerte Fotos. Jetzt das. Traurig. Erschreckend. Die Gedanken sind bei der Familie des Opfers. Richtig, wenn der Send heute nicht fortgeführt wird ...“, twitterte Jörg Berens, Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion in Münster. Auch Christoph Kattentidt von der Grünen-Fraktion hielt die Entscheidung, den Send in Münster abzubrechen, für richtig.

Er appelliert zudem an die beiden Männer, sich bei der Polizei zu melden. „Die Aufnahmen sind dazu geeignet, öffentlich nach dem Tatverdächtigen und seinem Begleiter zu suchen. Sie können sich jederzeit, rund um die Uhr, an jede Polizeiwache wenden.“

Update: 13.06 Uhr. Ein in der Nacht über dem Osten der Stadt kreisender Hubschrauber hatte offenbar nichts mit dem Geschehen zu tun. Der Polizei-Leitstelle zufolge handelte es sich dabei um die Suche nach einer vermissten Person.

Tödliche Messerattacke auf dem Send in Münster: Anteilnahme aus lokaler Politik

Robin Korte, für die Grünen im Landtag vertreten und Sprecher der Fraktion in Münster, sprach von einem „schrecklichen Vorfall“ auf dem Send. „Unsere Anteilnahme und Gedanken sind bei dem Getöteten, seiner Familie, seinen Kindern. Hoffentlich wird der Täter schnell gefasst.“ Die Suche nach dem Täter läuft derweil auf Hochtouren.

Tafel holt Lebensmittel vom Send in Münster ab

Update: 12.52 Uhr. Die einzigen Fahrzeuge, die auf dem Schlossplatz gerade verkehren dürfen, sind von den Tafeln – beispielsweise aus Ochtrup. Sie holen die Lebensmittel ab, die heute nicht mehr verkauft, aber trotzdem verwendet werden müssen.

Update: 12.16 Uhr. Der Vorfall am Send in Münster löst auch in der Politik Entsetzen aus. „Meine Gedanken sind bei dem Opfer und seinen Angehörigen und Lieben. Eine schreckliche Nachricht aus Münster“, schrieb Mona Neubaur, Wirtschaftsministerin von NRW, bei Twitter.

Weitere Informationen zum Vorfall am Send bekannt

Update: 12.03 Uhr. Nach und nach werden weitere Einzelheiten infolge der tödlichen Messerattacke auf dem Send bekannt: Rettungsdienst und Feuerwehr waren nach Auskunft des städtischen Ordnungsdezernenten Wolfgang Heuer schnell mit insgesamt 23 Einsatzkräften vor Ort. Sechs Personen seien nach der Tat durch die Notfallbegleitung betreut, worden. Nach Informationen unserer Redaktion ist am Abend ein erster Notruf um 22.08 Uhr bei der Polizei eingegangen.

Nach Bekanntwerden der Tat hatte die Stadt am Samstag nach vorherigem Austausch mit dem Schaustellerband entschieden, den Send schon früher als normal um 24 Uhr zu beenden. Daher seien die Schausteller informiert worden, dass um 23.15 Uhr Musik und Lichter der Geschäfte heruntergefahren werden sollten, um 23.30 Uhr war laut Ordnungsdezernent Heuer alles geschlossen. Zu Panik unter den Send-Besuchern ist es offenbar nicht gekommen: „Der Platz hat sich nach Eindruck des Ordnungsamtes zügig und geregelt geleert“, so Heuer.

Update: 12.01 Uhr. Vor allem junge Familien sind es, die am Sonntagmorgen vergebens auf den Send kommen. Die meisten haben von den Ereignissen noch nichts erfahren und wollen daher keinen Kommentar abgegeben. „Das ist natürlich happig und sehr traurig, dass so etwas in Münster passiert“, sagt Christian Kurz, der sich mit seinem zweijährigen Sohn Lenn jetzt auf den Weg zum Spielplatz machen will.

Christian Kurz hatte mit seinem Sohn Lenn einen Besuch beim Send am heutigen Sonntag geplant. Foto: Niklas Wieczorek

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Münster: Polizei mit Streifenwagen am Send vor Ort

Update: 11.45 Uhr. Fachleute haben den Tatort am Karussell „Shake“ schon in der Nacht vollständig gereinigt. Von der Bluttat ist vor Ort nichts mehr zu sehen. Der Betreiber des Fahrgeschäfts war selbst am Samstagabend nicht auf dem Send.

Seit der eigentlichen Öffnung der Kirmes um 11 Uhr ist regelmäßig auch die Polizei im Streifenwagen vor Ort. Den Beamten zufolge geht es dabei aber nicht um Ermittlungen, sondern um Präsenz und die Möglichkeit, ansprechbar zu sein. 

Update: 11.28 Uhr. Der Abbau soll wie folgt laufen: Bis 17 Uhr, wenn Oberbürgermeister Markus Lewe auf dem Send spricht, können die Schausteller auf ihren Parzellen und Fahrgeschäften putzen und demontieren. Danach, ab etwa 18 Uhr, wird der Schlossplatz für Fahrzeuge zum Abtransport geöffnet. Das Sicherheitspersonal soll die Menschen an den Zugängen darauf hinweisen, dass der Send heute ausfällt.

Update: 11.11 Uhr. Auf dem Send ist die Stimmung düster. Die Schausteller haben bereits mit dem Abbau begonnen – obwohl die Informationen zu der Erlaubnis und Zeiten zäh fließen. Viele von ihnen sind gleichermaßen traurig wie frustriert. Zu einer offiziellen Stellungnahme vor Ort erklärt sich aber bisher niemand bereit.

Düstere Stimmung auf dem Send in Münster nach dem Abbruch. Foto: Niklas Wieczorek

31-Jähriger beim Send in Münster getötet

Erstmeldung: Der Frühjahrssend in Münster endet in Schockstarre: Ein 31-jähriger Besucher der Kirmes ist am Samstagabend durch einen Messerstich getötet worden. Die Tat ereignete sich um kurz nach 22 Uhr, wie die Polizei gegenüber unserer Redaktion erklärte. Eine Mordkommission der münsterischen Polizei ist im Einsatz.

Den bisherigen Ermittlungen zufolge soll der bislang unbekannte Tatverdächtige an einem parallel zur Straße Schlossplatz aufgestellten Karussell mit dem 31-jährigen Opfer in Streit geraten und in der Folge mit einem Messer auf seinen Kontrahenten eingestochen haben, heißt es in einer Mitteilung der Polizei aus der Nacht.

Tat soll auf Video zu sehen sein

Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen verstarb der 31-jährige Familienvater Behördenangaben zufolge noch am Tatort.

Nach Informationen unserer Redaktion ist die Tat auch auf einer Videosequenz zu sehen. Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt, der inzwischen die Kommunikation in diesem Fall übernommen hat, wollte das weder bestätigen noch dementieren. Er verwies bei Nachfrage unserer Redaktion auf die laufenden Ermittlungen.

Ein Bestatter bringt den Toten mit einer Bahre in sein Fahrzeug. Ein 31 Jahre alter Mann ist nach einer Auseinandersetzung auf dem Send in Münster mit einem Messer niedergestochen worden und gestorben.  Foto: Nord-West-Media

Nach den bisherigen Erkenntnissen begegneten sich die Männer zufällig auf dem Send. Sie sollen sich nicht gekannt haben. Die Ermittlungen hierzu dauern ebenfalls an.

Send wird abgebrochen

Die schreckliche Tat soll nach Informationen unserer Redaktion am Fahrgeschäft „Shake“ an der Mittelachse des Schlossplatzes passiert sein, unweit des hohen „Towers“, der weit über den Send hinausragt. Der Bereich rund um das Karussell wurde sofort umfangreich abgesperrt. Der Send, der am Samstag eigentlich bis Mitternacht gehen sollte, wurde eine halbe Stunde früher, gegen 23.30 Uhr, auf Veranlassung des städtischen Ordnungsamtes abgebrochen.

Nach der Bluttat wird der Send am Sonntag abgesagt, wie unsere Redaktion am Morgen aus Kreisen der Stadtverwaltung erfahren hat. Aus Pietätsgründen sei eine Fortsetzung nicht denkbar, heißt es. Offiziell soll diese Entscheidung gegen 10 Uhr bekannt gegeben werden. Darin will die Stadt Münster als Veranstalter Stellung nehmen.

Die Schausteller sollen schon in den nächsten Stunden die Möglichkeit bekommen, ihre Fahrgeschäfte und Stände auf dem Send abzubauen. Das will die Stadt offenbar mit einer Ausnahmegenehmigung ermöglichen.

Oberbürgermeister Markus Lewe zeigte sich schon in der Nacht „tief geschockt“ von der Tat. Er will am Sonntagnachmittag eine Kerze am Ort des fürchterlichen Geschehens entzünden. Selbst erfahrene Schausteller können sich an einen vergleichbaren Vorfall auf dem beliebten Volksfest nicht erinnern.

Seit der Nacht waren die Schausteller untereinander und mit der Stadt über Kurznachrichten-Gruppen im engen Austausch. Auch der Schaustellerverband zeigt sich tief betroffen. „Wir sind schockiert, dass so etwas auf unserem Send passiert, auf einem Familienfest“, sagt Vorstandsmitglied Arno Heitmann in einer ersten Reaktion. Die Gedanken seien bei dem Opfer und den Angehörigen. Gut 30.000 Menschen waren den ganzen Samstag über auf dem gut besuchten Schlossplatz, auch am späten Samstagabend seien es noch Tausende gewesen, sagt Heitmann. 

Die Schausteller haben nach der generellen Absage des Sends bereits mit ersten Abbauarbeiten begonnen.

Anteilnahme in den Sozialen Netzwerken

In den Sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram ist die Anteilnahme unterdessen groß. Bei Twitter trendet der Hashtag #Münster, auch das Wort Messer gehört aktuell zu den meistgenutzten. 

Es gibt aber auch viele Spekulationen, Vorverurteilungen oder Instrumentalisierungen in Bezug auf die Tat. Staatsanwaltschaft und Polizei bittet darauf zu verzichten und die Ermittlungen abzuwarten.

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