Projekt in Existenznot
„Soziale Möbelbörse“ vor dem Aus
Münster
Die „Soziale Möbelbörse“ am Nienkamp bietet besonders Menschen mit wenig Einkommen gute Möglichkeiten, günstig an Hausrat und Möbel zu kommen. Jetzt steht das Projekt nach fünf Jahren vor dem Aus.
Auf einem Tisch am Eingang zum Verkaufslager der „Sozialen Möbelbörse“ am Nienkamp 80 steht ein dickes Sparschwein, daneben liegen, zum Ausfüllen bereit, kleine „Rettungs-Spenden-Scheine“.
Die Zettel mit der Bitte, regelmäßig einen Betrag für den bürgerschaftlich aktiven Verein zu geben, sind die letzte Hoffnung für „Möbelbörsen“-Gründer und Veranstalter Christian Gersch. „Wenn sich bis zum Sommer nicht genug Menschen finden, die regelmäßig kleinere Beträge für unser Projekt spenden wollen, gehen hier die Lichter aus“, befürchtet der Tischler und frühere Kapuziner-Ordensbruder Gersch.
"Praktische Lebenshilfe"
Denn aus den Erlösen seiner kleinen Firma, die sich auf Umzüge, Renovierung und Haushaltsauflösungen spezialisiert hat, kann er die Miete für die „Möbelbörse“-Lagerhalle nicht länger aufbringen.
Cornelia Wübbend
„Die Nachfrage ist groß, allein an diesem Wochenende kamen fast 400 Interessenten“, so Gersch, der „praktische Lebenshilfe“ im seit fünf Jahren existierenden „Möbelbörsen“-Projekt anbieten will. Für ein paar Euro gibt es alte Bücher, seltene Kerzenleuchter, Hausrat und vieles mehr. Cornelia Wübbend entscheidet sich beispielsweise für einen runden Mahagoni-Tisch, sie hat schon oft in der „Möbelbörse“ gestöbert. „Man muss viel Zeit mitbringen, um alles entdecken zu können“, meint sie.
Rausverkaufs-Flohmarkt geplant
Günstig gelegen zwischen Coerde und Kinderhaus, ist das Verkaufslager eine Fundgrube für Menschen, die gut erhaltene Dinge günstig erwerben wollen und müssen. Denn Menschen in Trennungssituationen, Sozialhilfeempfänger und Frauen in Notlagen gehören laut Gersch zum „dankbaren Kundenstamm“. Und es gebe auch „genug Menschen, die etwas für einen guten Zweck abgeben wollen, statt es in den Container zu werfen“, so Gersch, der auch regelmäßig auf dem Promenaden-Flohmarkt anzutreffen ist.
Die Erlöse können aber, so der Chef der „Möbelbörse“, nicht die Kosten für Lagerhausmiete, Transport und die Beschäftigung von Mitarbeitern decken.
Weil die Zukunft in den Sternen steht, wird deshalb in den kommenden Monaten an jedem letzten Wochenende ein Rausverkaufs-Flohmarkt stattfinden.
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