Skulptur-Projekte
Spektakuläres Kunstwerk im Hafen geplant
Münster
Bei den Skulptur-Projekten plant die türkische Künstlerin Ayse Erkmen ein spektakuläres Kunstprojekt im Stadthafen. Die Chancen stehen mittlerweile gut, dass es auch tatsächlich umgesetzt werden kann.
Menschen, die im Stadthafen über das Wasser laufen – das Projekt der türkischen Künstlerin Ayse Erkmen könnte der spektakulärste Beitrag der Skulptur-Projekte 2017 werden. Nach monatelangen Gesprächen zwischen Landesmuseum und den verschiedensten Behörden zeichnet sich nun ab, dass sie ihre Idee umsetzen darf. „Wir sind auf einem guten Weg“, betont Frank Ahlmann vom Ordnungsamt. Und auch aus anderen Ämtern sind positive Signale zu vernehmen.
Umfassendes Sicherheitskonzept erstellt
Im Stadthafen soll ein Steg die beiden Uferseiten verbinden. Er wird nicht sichtbar sein, sondern knapp unter der Wasseroberfläche liegen. Aus der Entfernung betrachtet entsteht der Eindruck, dass die Menschen auf der Wasseroberfläche schweben. Vieles galt es im Vorfeld zu klären, ein umfassendes Sicherheitskonzept wurde erstellt. So muss sichergestellt sein, dass niemand ins Wasser fällt und womöglich zu Schaden kommt.
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Begehbares Kunstwerk mit "Öffnungszeiten"
Wie Jörn Bockholt, kuratorischer Assistent der Skulptur-Projekte, berichtet, wird der Steg nun sechs statt vier Meter breit sein, auf ein Geländer soll stattdessen verzichtet werden. Zudem habe man sich darauf geeinigt, dass die Aufsichtspersonen nicht nur besonders geschult, sondern auch Rettungsschwimmer sein müssen. Weiter soll der Steg nicht rund um die Uhr, sondern nur zwischen 10 und 20 Uhr geöffnet sein. Das gelte auch für den Freitag, wenn die anderen Skulpturen bis 22 Uhr zugänglich sein werden. So soll ausgeschlossen werden, dass Feiervolk auf das Kunstwerk gelangt. Wie Bockholt weiter berichtet, soll die Zahl der Menschen, die gleichzeitig auf dem Steg sind, auf 60 begrenzt werden. Die Künstlerin hatte zunächst keine Beschränkung geplant.
Endgültige Genehmigung steht noch aus
Die endgültige Genehmigung durch die Stadt steht zwar noch aus – könnte aber schon bald eintreffen. Der kuratorische Assistent hat bereits einen Zeitplan für die Umsetzung erarbeitet. Im Mai soll der Aufbau des Steges beginnen.
Der Verdacht, dass noch Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Boden liegen könnten, sei inzwischen ausgeräumt. Nach dem Aufbau soll der Steg getestet und gegebenenfalls nachjustiert werden. Auch auf Seiten der Skulptur-Projekte sei man „auf einem guten Weg“, sagt Bockholt.
Die Skulptur-Projekte finden alle zehn Jahre statt. Sie werden am 10. Juni eröffnet. Im gesamten Stadtgebiet werden drei Monate lang rund 30 Projekte zu sehen sein.
Die Künstler-Liste der Skulptur-Projekte 2017
Ei Arakawa (*1977 geboren in Fukushima)
Aram Bartholl (*1972 Bremen)
Nairy Baghramian (*1971 Isfahan, Iran)
Cosima von Bonin (*1962 Mombasa, Kenia)
Andreas Bunte (*1970 Mettmann)
Gerard Byrne (*1969 Dublin)
„Camp“ mit Shaina Anand (*1975 Mumbai, Indien) und Ashok Sukumaran (*1974 Hokkaido, Japan)
Michael Dean (*1977 Newcastle Upon Tyne, England)
Jeremy Deller (*1966 London)
Nicole Eisenman (*1965 Verdun)
Ayşe Erkmen (*1949 Istanbul)
Lara Favaretto (*1973 Treviso)
Hreinn Fridfinnsson (*1943 Bær í Dölum, Island)
Monika Gintersdorfer (*1967 Lima, Peru) und Knut Klaßen (*1967 Münster)
Pierre Huyghe (*1962 Paris)
John Knight (*1945 Los Angeles)
Xavier Le Roy (*1963 Juvisy sur Orge, Frankreich) mit Scarlet Yu (*1978 Hong Kong)
Justin Matherly (*1972 New York)
Sany (Samuel Nyholm) (*1973 Lund, Schweden)
Christian Odzuck (*1978 Halle)
Emeka Ogboh (*1977 Enugu, Nigeria)
Peles Empire mit Barbara Wolff (*1980 Fogarasch, Ungarn) und Katharina Stöver (*1982 Gießen)
Alexandra Pirici (*1982 Bukarest)
Mika Rottenberg (*1976 Buenos Aires)
Gregor Schneider (*1969 Rheydt)
Thomas Schütte (*1954 Oldenburg)
Nora Schultz (*1975 Frankfurt/Main)
Michael Smith (*1951 Chicago)
Hito Steyerl (*1966 München)
Koki Tanaka (*1975 Tochigi)
Oscar Tuazon (*1975 Seattle)
Joelle Tuerlinckx (*1958 Brüssel)
Cerith Wyn Evans (*1958 Llanelli-Wales)
Herve Youmbi (*1973 Bangui, Zentralafrika)
Barbara Wagner (*1980 Brasilia) und Benjamin de Burca (*1975 München)
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