Diskussion über Städte-Partnerschaft
Münster und Enschede: Städte – wie zwei Liebende
Münster
Münster und Enschede sind Partnerstädte – aber nun soll die Beziehung noch einmal intensiviert werden. Und die Grenze soll dabei keine Rolle mehr spielen.
Wie zwei Liebende, die nach langer Trennung endlich zueinander gefunden haben – so beschreibt Prof. Dr. Jacco Pekelder, der Direktor des Zentrums für Niederlande-Studien, die Städtepartnerschaft zwischen Münster und Enschede. Wenn man die räumliche Nähe der beiden Städte bedenkt, kommen einem Münster und Enschede tatsächlich wie geschaffen für eine binationale Beziehung vor. Und doch haben die Vertreter der beiden Städte erst im letzten Jahr auf dem Prinzipalmarkt diese Städtepartnerschaft besiegelt. Erst auf Zeit, doch die Zeichen stehen gut. Und so optimistisch zeigten sich am Dienstagabend auch die Gäste der Podiumsdiskussion im Haus der Niederlande zu diesem Thema.
Eine solche Städtepartnerschaft hat Zukunft
Eine solche Städtepartnerschaft hat Zukunft, ist friedensstiftend und fördert den Austausch der Kulturen, da waren sich alle Redner des Abends einig. Jeder und jede von ihnen hat einen anderen, ganz eigenen Bezug zu der jeweiligen Partnerstadt. Das fängt an mit Tobias Lewe, einem der Gründer des Vereins der Partnerstädte Münster-Enschede. Seine Beziehung zu den Niederlanden rührt vor allem aus früheren Familienurlauben in das Nachbarland. Nun will er sich mit seinem Verein dafür einsetzen, Beziehungen zwischen den Menschen beider Städte zu knüpfen. Einer der weiteren Gäste, Rene Bogaarts, hat selbst das Fach Niederlande-Deutschland-Studien absolviert und sieht in der Städtepartnerschaft ebenfalls nur einen logischen Schluss. Viele Jahre haben Münster und Enschede bereits zusammengearbeitet – in letzter Zeit immer intensiver.
Und auch Maria Winkel verknüpft die nur knapp 60 Kilometer entfernte niederländische Stadt mit der Liebe. In ihrer Jugend sei es eine Art Tradition gewesen, frisch verliebt über den Marktplatz in Enschede zu schlendern. Aus beiden Städten reise man gerne in die jeweils andere Stadt, und sei es nur der Klassenausflug zum Weihnachtsmarkt.
Wie aufregend hätte die Studienzeit sein können...
Das merkte auch im Laufe der Diskussion ein junger Mann aus dem Publikum an, warf jedoch kritisch ein, dass die Möglichkeiten dieser Nähe noch gar nicht in den Köpfen angekommen seien. Zwar wohne er als gebürtiger Niederländer jetzt in Münster, doch frage er sich nun manchmal, wie aufregend eine Studienzeit hier gewesen sein könnte, „und in Münster wird auch gekifft, das weiß ich jetzt“.
Ziel der engeren Partnerschaft solle es sein, eine Städteregion zu schaffen, ohne dass am Ende die Grenze in den Köpfen der Menschen noch existiere. So wünscht es sich Maria Winkel, ehrenamtliche Bürgermeisterin von Münster – und der Rest der Runde nickte zustimmend. So wurde es 2017 in einem „Letter of Intent“ angestoßen, und so solle die Vision für die Zukunft beider Städte aussehen.
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