"Münster mittendrin" 2022
Erstes Stadtfest seit 2019: Jetzt wird wieder gefeiert
Münster
Lange erwartet und endlich da: Das Stadtfest „Münster mittendrin“ wurde am Freitagnachmittag eröffnet. Man merkte jedoch, dass Oberbürgermeister Lewe schon länger kein Fass mehr angestochen hat ...
Ein Glück, dass endlich wieder Stadtfest ist. Sage und schreibe 49 Schläge benötigte Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe am frühen Freitagnachmittag, um auf dem Prinzipalmarkt das erste Fass Bier anzustechen. Den Hammer richtig in die Hand nehmen, den Zapfhahn im richtigen Winkel halten – dafür muss man im Training bleiben. Und eben dieses Training hat Corona während einer gefühlten Ewigkeit nicht zugelassen.
Um so größer war die Freude, als um 14.14 Uhr auch ganz offiziell der Startschuss erfolgt war. Lewe jedenfalls nahm die „Stecherei“ mit Humor, zumal auf diese Weise den Fotografen viele Motive von der Eröffnungszeremonie geboten werden konnten.
„Den öffentlichen Raum gemeinsam nutzen“
In seiner Ansprache zeigte sich Münsters Stadtoberhaupt erleichtert darüber, dass endlich wieder die Möglichkeit bestehe, „den öffentlichen Raum gemeinsam“ zu genießen. Die „tollen Konzerte und tollen Stände“ an diesem Wochenende böten die Chance zu einem Gemeinschaftserlebnis. Ausdrücklich betonte er, dass trotz der aktuellen Krisen das Feiern erlaubt sei. „Alle sollen sich wohlfühlen.“
Passend zu den vielen Hammerschlägen gestand auch Ana Voogd, Geschäftsführerin des Veranstalters Münster mittendrin: „Wir sind ein bisschen aus der Übung.“ Eigentlich müsse sie „zwei Reden halten“, sagte sie im Hinblick auf die abgesagten Feste 2020 und 2021. Da die Kärrnerarbeit des Stadtfestes von Gastronomen gestemmt wird, verpasste es Voogd nicht, ordentlich Werbung für die Branche zu machen. Allen Münster-Gästen riet sie, ihre Kinder zum Studium nach Münster zu schicken und ihnen einen Nebenjob in der Gastronomie ans Herz zu legen. „Ihre Kinder kehren mit sehr viel Lebenserfahrung zurück.“ Für diese Bemerkung gab es ordentlich Applaus auf dem Prinzipalmarkt.


Kinderschminken und Hüpfburg dürfen nicht fehlen
Münsters Gute Stube füllte sich im Lauf des Freitags langsam, aber sicher. Der Umstand, dass es warm war und nicht heiß, tat dabei ein Übriges. Natürlich war und ist die Festivaldramaturgie auf die großen Domplatzauftritte von Mando Diao, Kool Savas oder auch von Roland Kaiser ausgerichtet. Aber beim Gang über die Stubengasse konnte man ganz anschaulich erleben, dass auch die ganz einfachen Dinge, wie man sie auf jedem Jahrmarkt erlebt, auf Zuspruch stoßen. Am LVM-Stand mit der Kids-
Action waren vier kleine Kinder geradezu begeistert damit beschäftigt, mit einer kleinen Angel samt Magnet gelbe Quietscheenten aus einem Planschbecken zu holen. Auch Bobbycar-Fahren, Kinderschminken und Hüpfburg sind unverwüstliche Bestandteile eines Stadtfestes.
Abstände zwischen den Ständen
Hier und da sind bei diesem Stadtfest die Abstände zwischen den Ständen, Getränke- und Imbissbuden etwas größer geraten. Nun, auch das hängt mit der angespannten Personalsituation in der Gastronomie und bei den Standbetreibern zu tun. Ana Voogd entschuldige sich schon mal vorsorglich bei allen, die ihren Lieblingsstand nicht dort antreffen würden, wo er beim letzten Mal gestanden habe. Aber was soll da passieren? Das letzte Stadtfest war 2019, lange her.

