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Fringe Ensemble präsentiert „Map to Utopia“ im Pumpenhaus

Stadtplanung wie im Computerspiel

Münster

Die Stadt wird immer enger, und urbanes Leben hat viele Aspekte. Eine Performance im Pumpenhaus greift das Thema auf.

Von Helmut Jasny

Futuristisch-digital sieht es aus, wenn das Fringe Ensemble mit dem Publikum in einen Dialog tritt. Foto: Pumpenhaus

Wem gehört die Stadt, und wie soll sie aussehen? Das sind zentrale Fragen, seit es in den Metropolen immer enger wird. Und sie beschäftigen nicht nur Stadtplaner, sondern auch Politiker, Soziologen und Ökologen. Denn urbanes Leben hat viele Aspekte. Einige davon brachte das Fringe Ensemble mit seiner interaktiven, sowohl analog als auch digital ausgetragenen Performance „Map to Utopia“ im Pumpenhaus auf die Bühne.

Als die Zuschauer den Saal betreten, erwartet sie ein futuristisch anmutendes Setting voller Computer und Bildschirme. Man nimmt in vier abgeteilten Bereichen Platz. Das sind vier Bezirke einer Großstadt, erklären die Schauspieler und beschreiben sie dann näher. „Ich bin in einer Gegend gelandet, die früher mal lebendig und voller Kultur gewesen ist, dann aber derart auf Konsum getrimmt wurde, dass sie allen Charme verloren hat.“

Kreative Lösungen für widerstreitende Interessen

„Ich“, das ist in diesem Fall eine 40-jährige Architektin, die wieder Leben in das Viertel bringen will. Das sagt eine App, die vorher auf das Smartphone geladen wurde.

Andere Zuschauer haben andere Biografien und leben in anderen Vierteln. Und dann gibt es noch Teilnehmer, die per Video zugeschaltet sind. Sie sind Besucher der Stadt und haben auch ihre Vorstellungen und ihr Leben. Und irgendwie soll man das alles unter einen Hut bringen: Jung und Alt, Arm und Reich, Besucher und Bewohner, Partymaus und Stubenhocker, Autofahrer und Fußgänger. Ein bisschen fühlt man sich wie in einem Computerspiel. Und wie in einem solchen muss man sich auch sehr gut konzentrieren, denn es gilt, kreative Lösungen zu finden für die teils widerstreitenden Interessen.

Austausch und Begegnung als Problemlöser

Das erfolgt meist auf elektronischem Weg, manchmal spaziert man aber auch einfach rüber zu den anderen. Und es ist spannend. Irgendwann hat jemand eine Schachtel mit Utensilien aus einer anderen Zeit auf dem Schoß. Und dann stehen vier Menschen vor dieser Person, die etwas von ihr wollen, weil sie angeblich etwas von ihnen gewollt hätte.

Es herrscht zwei Stunden lang emsiges Treiben bei dieser interaktiven Performance unter der künstlerischen Leitung von Frank Heuel, Annika Ley und Fehime Seven. Und genau das ist gewollt – Austausch, Kontakt, Information und Begegnung als Mittel, um Probleme zu lösen.

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