Bläservereinigung Albachten feiert 100-jähriges Bestehen mit Verspätung
„Farewell in Love“ für Philip Watts
Münster-Albachten
Seit 100 Jahren gibt es Blasmusik in Albachten. Und das wurde am Wochenende gehörig gefeiert. Die Geschenke waren dabei natürlich auch musikalisch...
„100 Jahre Blasmusik in Albachten: Schön, das heute mit Ihnen und Euch feiern zu können!“ – So hieß Dirk Homann, Vorsitzender der Bläservereinigung, das Publikum auf dem Hof Schulze Blasum willkommen. Das Orchester hatte zu einem bunten sommerlichen Nachmittag geladen, um endlich das große Gründungsjubiläum aus dem vergangenen Jahr zu begehen.
Gleich der erste Programmpunkt war ein besonderes Geschenk und gleichzeitig eine Uraufführung: Christian Voß, seit Oktober musikalischer Leiter, hatte der Bläservereinigung mit der „BVA-Fanfare“ ein schwungvolles Stück komponiert, das mit den Tönen B und A des Orchesternamens spielt, die Lebendigkeit der Gruppe ausdrückt, aber auch die Corona-Zeit aufgreift, in der keine Proben und Auftritte möglich waren.
Geschenke, Ständchen und Grußworte
Den Tag über gab es laut einer Mitteilung der Bläservereinigung weitere Geschenke für die Musikerinnen und Musiker in Form von Ständchen verschiedener Gruppen, Chören und Sängerinnen sowie Grußworten befreundeter Vereine.
Oberbürgermeister Markus Lewe konstatierte, dass die Bläservereinigung bei vielen besonderen Momenten der Stadtgeschichte „immer mit dabei“ war und damit viel zum Ruf Albachtens als musikalischstem Stadtteil Münsters beigetragen habe.
Gemeinsame Geschichte von Blasorchester und Musikschule
Nicht ohne Grund war die Albachtener Musikschule gleich viermal im Programm vertreten: Ihre Vorsitzende Rita Dondrup zeichnete in ihrem Grußwort die gemeinsame Geschichte von Blasorchester und Schule nach, die sich über die Jahrzehnte entwickelt hat, denn vielleicht wäre es ohne Bläservereinigung gar nicht zur Gründung der Musikschule gekommen. Bis heute profitieren beide Seiten von Ausbildungs- und Orchesterspielmöglichkeiten.
Die zahlreichen Gäste konnten sich derweil mit Kaltgetränken, Kaffee und Kuchen sowie Herzhaftem vom Grill stärken. Eine Hüpfburg, musikalische Vorlagen zum Ausmalen und das Angebot zum Schminken kamen bei den Kindern gut an.
Nach dem Jugendorchester und den Juniorbläsern der Musikschule folgten auf der Bühne der münsterische Chor „Tonköpfe“ und die Sopranistin Lisa Trentmann. Vor neun Jahren als junge Posaunistin in die Bläservereinigung eingetreten, hält sie dem Orchester nun auch während ihres Musikpädagogik- und Gesangsstudiums in Detmold weiterhin die Treue. Sie spielt mit, wenn ihre Zeit es erlaubt, und singt auch bei gemeinsamen Konzerten.
Komposition für scheidenden Dirigenten
Den wohl emotionalsten Programmpunkt des Tages bildete eine weitere Uraufführung: Philip Watts, seit den 1970er-Jahren Mitglied der Bläservereinigung, wurde aus dem Amt des Dirigenten verabschiedet, das er seit 1992 innehatte. Zu diesem besonderen Anlass hatte das Orchester beim österreichischen Komponisten Thomas Doss ein Stück in Auftrag gegeben, mit dem es Philip Watts nun überraschen konnte: Das feierlich getragene „Farewell in Love“ und ein Film mit Fotos aus 30 Jahren „Philip Watts und Bläservereinigung“ sorgte auch im Publikum für Rührung.
Kolumbianisches Flair im Hof
Nach dem MGV 68 Albachten und dem Gesangsensemble „Chor & More“ – wie alle Gruppen von Dirk Homann und Judith Rösmann kurz begrüßt und vorgestellt – brachte Andrea Diaz von der Musikschule Albachten kolumbianisches Flair in den Hof, bevor die Bläservereinigung zum Abschluss des Tages einen Ausblick auf das nächste Konzert im „Haus der Begegnung“ im Oktober gab: Bei einem kleinen Quiz konnte das Publikum raten, aus welchem Jahrzehnt die „Vorschau-Stücke“ aus dem Konzertprogramm unter dem Motto „100 Jahre Musik“ stammen.
Die gemütliche Gestaltung des Hofs Schulze Blasum, das abwechslungsreiche Programm und die entspannt-sommerliche Stimmung erfreuten viele der Gäste: „Ein tolles Musik-Sommerfest – das man eigentlich jedes Jahr machen könnte!“, hieß es.
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