Kunsthaus Kannen in der Kooperation mit der Kunstakademie
Die Fische haben es nicht immer leicht
Münster-Amelsbüren
Gemeinschaftswerke von Studierenden der Kunstakademie Münster mit Bewohnern der Alexianer sind seit Sonntag im Kunsthaus Kannen zu sehen. Die Werkschau trägt den Titel beziehungsreichen „Wellenlänge“.
Man hat zusammengefunden, dann auch zusammengearbeitet, mit viel Freude: Der Prozess spiegelt sich in der Vernissage von Gemeinschaftswerken von Studierenden der Kunstakademie Münster mit Bewohnern der Alexianer im Kunsthaus Kannen.
Die Studierenden verfolgten aus einem Seminar heraus die Begegnung, ganz ohne Vorgaben, wie Paul Arnoldy erzählt. Er steuerte das Werk-Café an. Anfänglich gab es da und dort Zurückhaltung oder Ängste, das legte sich – ohne Ausnahme.
Regelmäßig kam er donnerstagnachmittags, man traf sich wieder und wieder. Seife war das Thema, man kreierte mit Farben und nicht zuletzt mit Gegenständen, die man in die erstarrende Seifenmasse integrierte – hier ein niedliches Mini-Schafmodell, dort ein längliches schwarzes Etwas: eine Zigarette.
Bescheiden am Boden
Jetzt liegen einige bis zum Ende der Ausstellung am 26. März bescheiden auf dem Boden, über ihnen ein Foto aus dem Schaffensprozess. Die meisten Seiten-Kreationen aber haben längst den Weg zu den Waschbecken der Bewohner gefunden. Die Wahl traf jeder selbst, so Arnoldy. Herzlich sei er aufgenommen worden und es seien „freundschaftliche Verhältnisse“ entstanden.
Das gilt wohl auch für Birthe Langner und Susanne Blümer, die einen anderen Weg gewählt haben: Zu zweit, mit dem Thema Fische. Die stünden meist im Hintergrund oder auf der Speisekarte. So haben die zwei sich ihrer in Objekten und Text angenommen und im großen Saal des Kunsthauses den Tisch gedeckt – unter vielen Fischen, auch Leucht-Fischen.
Über den Humor
Auf den Tellern Apfelmus und Fischstäbchen. Dazu ein humoriger Text: „Die Fischchen haben’s nicht leicht, immerzu gegessen zu werden“. „Wir haben uns über den Humor kennengelernt“, sagt Langner. Zusammengesetzt haben die zwei die gewaltige Installation mit den anderen Studierenden und fünf Bewohnern, um nun am Sonntag vor großem Publikum die Vernissage zu feiern.
Zu alledem passt das Motto der Werkschau: „Wellenlänge“.
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