Schützenbruderschaft St. Josef von 1865 kürt neue Majestäten
Frauenpower an der Vogelstange
Münster-Gelmer
Was tun, wenn die Temperatur über 30 Grad klettert und ein Schützenfest ansteht? Einfach eine tropische Sommerparty daraus machen. Improvisiert. spontan. Der Schützenbruderschaft St. Josef gelang so ein wunderbares Schützenfest.
Auf die Hitze reagierte die Schützenbruderschaft St. Josef spontan: Sie machte aus ihrem an Fronleichnam stattfindenden Schützenfest kurzerhand ein echtes Open-Air-Festival mit Flair und Ambiente und heißen Schießwettkämpfen.
Wiese in der Gelmerheide
Den Auftakt bildete an Fronleichnam der Umzug der Schützen, schwungvoll begleitet durch das Blasorchester Gimbte. Gut 50 Schützenschwestern und -brüder hatten weiße Hose, Hut und Stock wieder aus dem Schrank geholt. Erstmals traten sie auf der Wiese bei der Tischlerei Kordt in der Gelmerheide an, um die Prinzen-, Königs- und Kaiserwürde unter sich auszumachen.
Passend zu den Temperaturen ging es auch an der Vogelstange am Heidestadion so richtig heiß her. Früh zeigte sich, dass dieses Mal die Frauen, genauer gesagt die jungen Schützenschwestern auf die Titel aus waren. Und so kam es dann auch: Mit dem 152. Schuss holte Ariane Röhr den ersten Vogel von der Stange. Nicht nur ihre Mitstreiterinnen, sondern die ganze Bruderschaft feierte die neue Prinzessin. Nils Heidrich wurde zum ersten Mann des Tages, dem die Vogelstande mit dem Prinzessinnengemahl einen Adelstitel an der Seite einer Frau beschert.
Paritätisch
Es folgte das Kaiserschießen. Markus Röhr, der Vater von Prinzessin Ariane, legte hart auf den nächsten Vogel und die Begründung einer Familiendynastie an. Aber es zeigte sich, dass auch hier eine Frau ganz vorne mit dabei war und schließlich den mit Spannung verfolgten Schießwettkampf mit dem 143. Schuss auch für sich entschied.
Über ihre neue Kaiserin freuten sich die Schützen ganz besonders und trugen sie jubelnd auf Händen. Es ist Petra Kintrup, die die Schützenbruderschaft vor Christoph Arenskötter lange Jahre als Brudermeisterin führte. Ihren Titelkonkurrenten Markus Röhr nahm sie zum Kaiserinnengemahl, in den Hofstaat Manfred und Ingeborg Fiege sowie ihren Sohn Tim Befeldt mit seiner Freundin Norina Schräder – somit immerhin ein Hauch von Familiendynastie.
Die Jüngeren feierten auf dem Sportplatz ihr Kinderschützenfest. Ihre Majestäten wurden im Dosenwerfen, „Erbsenkloppen“ und zahlreichen weiteren alten Spieleklassikern gekürt. Jeder konnte sehen: Kinder können auch noch ohne Tablet oder Spielekonsole richtig Spaß haben.
Die Heimatgruppe übernimmt diesen Part in jedem Jahr mit vielen freiwilligen Helfern und macht das Schützenfest zu einem echten Familienfest.
Nina wird Kinderkönigin
Kinderkönigin wurde Nina Mohr, Kinderkönig Finn Liebetrau, Kinderprinzessin und Kinderprinz Rithiga Vivekanantham und Levi Fischer. Neuer Schülerprinz und Holzschuhkönig ist Jungschütze Ben Fischer.
Beim letzten Schießen ging es um die Frage, wer Schützenkönig öder -königin wird. Die Schützenschwestern wollten unbedingt das Triple. Entsprechend setzten sie alles daran, das zu schaffen. Um kurz nach 19 Uhr und mit dem 404. Schuss endete der spannende Wettkampf, bei dem auch die zahlreichen Festbesucher mitfieberten. Und es wurde doch ein König. Neuer Regent der Schützenbruderschaft St. Josef ist Bernd Wauligmann. Zur Königin nahm er sich seine Frau Verena.
Im Hofstaat sind Bernhard Pieper jun. mit seiner Frau Viviane und Stefan und Svenja Lehmann.
DJ Martin rockt bei tropischen Temperaturen
Die Majestäten wurden gebührend gefeiert: beim Königsball, der aufgrund der warmen Witterung nicht in der Mehrzweckhalle stattfand, sondern nach der Schützenmesse mit Präses Jürgen Streuer und dem Fahnenschlag auf Kordts Wiese kurzerhand als Open Air am Heidestadion.
DJ Martin heizte den gut 500 Gästen und Schützen der Nachbarvereine auch lange nach Sonnenuntergang noch mit seiner Partymusik ein.
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