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Haus Gescherweg und neue Wohnanlage am Gescherweg 87

Im Oktober fällt der Startschuss

Münster-Gievenbeck

Am Gescherweg 87 entstehen nicht nur fünf Wohngebäude – hier wird auch die neue Heimat für das Mütterzentrum MuM, einen Jugendtreff und die Ambulanten Dienste errichtet. Im Oktober soll der Startschuss fallen. Bauherr und Architekten erläuterten am Dienstag Details.

Von Martin Kalitschke

61 Wohnungen entstehen am Gescherweg 87. Die fünf Gebäude, auf die sich die Wohnungen verteilen, sind um einen Innenhof gruppiert. Foto: Wohn- und Stadtbau

Im Oktober fällt der Startschuss: Dann beginnen in Gievenbeck die Bauarbeiten für das Haus Gescherweg, der künftigen Heimat des Mütter- und Mehrgenerationenhauses (MuM e.V.), eines Jugendzentrums sowie eines Stützpunktes der Ambulanten Dienste. Dort, wo MuM und Jugendzentrum aktuell untergebracht sind, werden nach deren Umzug fünf Wohngebäude errichtet.

Im Rahmen eines „Expertentalks“ beim Bauherren, der Wohn- und Stadtbau, stellten am Dienstag die Architekten Johannes Wiencke und Aline Wagner aus Dresden ihr Projekt vor. Zudem erläuterten Mitarbeiter der Wohn- und Stadtbau Details des 22,8 Millionen teuren Projektes am Gescherweg.

„Ist Gievenbeck ein Stadtteil, in den viele Münsteraner ziehen wollen?“, erkundigten sich die Dresdner Architekten zu Beginn. Für Bezirksbürgermeister Jörg Nathaus keine Frage: „Auf jeden Fall.“ Erst recht, wenn in drei Jahren dieses Projekt fertiggestellt sein wird, sagte Wohn- und Stadtbau-Geschäftsführer Dr. Christian Jaeger.

61 neue Wohnungen

In den fünf Wohngebäuden werden 39 öffentlich geförderte und 22 frei finanzierte und barrierefreie Wohnungen entstehen, so Jaeger. Die Wohnungsgrößen werden zwischen 47 und 112 Quadratmetern liegen, die Gebäude sind voll unterkellert. Optisch, so Jaeger, werde man geförderte und frei finanzierte Gebäude nicht unterscheiden können. Alle sind um einen Innenhof gruppiert, der zur Kommunikation zwischen den Bewohnern einladen soll. Die Architekten betonen, dass sie sich für helle Steine entschieden hätten – die Anlage solle Helligkeit und Fröhlichkeit ausstrahlen.

Unter den Gebäuden befindet sich eine Tiefgarage mit 49 Pkw-und 125 Fahrradstellplätzen, jeder zehnte Stellplatz ist für E-Mobilität ausgestattet. Weitere 77 Fahrradstellplätze wird es in den Grünanlagen und vor Haus Gescherweg geben.

Zukunftsweisendes energetisches Konzept

Zukunftsweisend ist das energetische Konzept, so Stefan Wismann von der Wohn- und Stadtbau. Die Dächer sind extensiv begrünt und für Photovoltaik vorgerüstet, zudem werden eine Nahwärmzentrale mit Blockheizkraftwerk und Wärmepumpentechnik errichtet. Auch der Einsatz von Biomethan ist geplant. Erdgas wird beim Energieverbrauch nur noch einen Anteil von drei Prozent ausmachen, so Wismann. Für ihn ist die neue Wohnanlage „beispielhaft in Sachen Energiewende, Klimaschutz und Verkehrswende“.

Stellten das Projekt vor (v.l.): die Architekten Johannes Wiencke und Aline Wagner sowie Bezirksbürgermeister Jörg Nathaus und Dr. Christian Jaeger (Geschäftsführer Wohn- und Stadtbau) Foto: kal

„Ein Projekt, das viele Spezialitäten hat und uns hier im Haus viel Freude bereitet“, fasst Dr. Christian Jaeger zusammen. Der erste Bauabschnitt soll bereits im vierten Quartal 2022 abgeschlossen werden. Dann werden MuM, Jugendtreff und Ambulante Dienste das Haus Gescherweg beziehen, das alte Gebäude wird abgerissen. Im vierten Quartal 2024 sollen dann auch die Wohngebäude stehen.

Erinnerung an die Geschichte

Auf Stelen und in den Fluren der Häuser soll künftig auf die Vergangenheit dieses Ortes hingewiesen werden. Wo bald viele Menschen wohnen werden, befand sich einst das „Toppheidelager“. Hier waren im vergangenen Jahrhundert unter anderem Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter untergebracht, nach dem Zweiten Weltkrieg lebten hier Flüchtlinge. „Wir fühlen uns der Geschichte dieses Ortes verpflichtet“, so Jaeger.

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