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Zukunftsspaziergang durch Gievenbeck

Perspektiven eines Stadtteils

Münster-Gievenbeck

Die Oxford-Kaserne war natürlich ein zentraler Punkt beim Zukunftsspaziergang Gievenbeck. Initiiert von der Aktion „Gutes Morgen Münster“ hatten verschiedene örtliche Institutionen diese Wanderung durch den Stadtteil organisiert, bei der es um aktuelle wie künftige Entwicklungen ging.

Kay Böckling

Vertreter der örtlichen Institutionen, der Stadtverwaltung sowie verschiedener Parteien beteiligten sich am Zukunftsspaziergang durch Gievenbeck. Ein Video (kl. Bild) gibt es in Kürze. Foto: Kay Böckling

Es war ein markiger Satz, der zugleich sehr viel Optimismus versprühte: „Wir wollen hier nicht nur bauen, wir können hier auch bauen“, sagte Oliver Boelke, Baukirchmeister der evangelischen Lukas-Kirchengemeinde. Mit Blick auf ein nordöstlich gelegenes Grundstück in der ehemaligen Oxford-Kaserne stellten er und Peter Hellbrügge-Dierks (Finanzkirchmeister der Lukas-Gemeinde) während des Zukunftsspaziergangs durch Gievenbeck den Standort des geplanten Kirchenzentrum vor.

Zahlreiche weitere geplante Projekte standen ebenso im Mittelpunkt der rund zweieinhalbstündigen Wanderung, wie bereits bestehende Anlaufstellen wie das Fachwerk, das La Vie oder das Mehrgenerationenhaus und Mütterzentrum (MuM). Verschiedene Gruppen, Vereine oder Institutionen hatten sich zusammengeschlossen und diesen Zukunftsspaziergang auf die Beine gestellt. Dem vorausgegangen war, wie berichtet, ein Aufruf der Münster-Marketing-Aktion „Gutes Morgen Münster“, sich mit einzelnen oder mehreren Projekten um die Ausrichtung eines der insgesamt sechs Zukunftsspaziergänge zu bewerben.

Prominenter Begleiter war auch diesmal Oberbürgermeister Markus Lewe. Flankiert wurde er diesmal von Stadtbaurat Robin Denstorff, Planungsdezernent Siegfried Thielen und Bernadette Spinnen, Leiterin Münster Marketing.

Wenn es um die Zukunft des Stadtteils Gievenbeck geht, dann kommt man an einer Station natürlich nicht vorbei: die ehemalige Oxford-Kaserne, aus der einmal das Oxford-Quartier hervorgehen soll. Wer indes auf ein positives Signal der Stadtspitze zu den Grundstücksverhandlungen zwischen der Stadt und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) gehofft hatte, wurde enttäuscht. Lediglich in der abschließenden Diskussionsrunde im MuM ließ Robin Denstorff wissen: „Auch wenn Sie das schon öfter gehört haben: Wir befinden uns wirklich auf der Zielgeraden.“

Auf dem früheren Exerzierplatz der Oxford-Kaserne umriss Dr. Veit Christoph Baecker („Der Gievenbecker“) als einer der Rundgang-Organisatoren noch einmal kurz die Zielsetzung bei der Neugestaltung des Konversionsareals. Thorsten Liebold (Grüner Weiler eG) stellte die Idee genossenschaftlichen Wohnens auf dem früher militärisch genutzten Gelände vor.

Als eine „Schnittstelle zwischen Alt und neu“ bezeichnete Veit Baecker das frühere Rugby-Feld zwischen Borghostweg und Asbeckweg: Dort träfen Neu- und Altbebauung direkt aufeinander. In diesem Zusammenhang vermisste der Gievenbecker eines: „Bei der rasanten Entwicklung Gievenbecks fehlt ein wenig ein Gesamtkonzept für den ganzen Stadtteil.“

Am La Vie angekommen, lobte Klaus Stoppe (Kommunale Seniorenvertretung) zwar die zahlreichen barrierefreien Einrichtungen im Auenviertel. Zugleich mahnte er aber auch Defizite an. Blinde und Sehbehinderte seien beispielsweise nicht ausreichend berücksichtigt worden.

Über den Toppheideplatz ging es schließlich ins MuM. Dort präsentierten noch einmal alle am Zukunftsspaziergang beteiligten Institutionen sich oder ihre Projekte. In diesem Zusammenhang überraschte Prof. Dr. Thomas Hauff, Leiter Fachstelle „Strategische Stadt- und Regionalentwicklung / Stadtforschung“ im Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung, mit einer Aussage: „Die in Gievenbeck am stärksten wachsende Bevölkerungsgruppe ist die der 65- bis 79-Jährigen.“ Dieser demografischen Entwicklung müsse bei den weiteren Planungen Rechnung getragen werden.

Die abschließenden Worte des Oberbürgermeisters dürften ihre Wirkung bei Yvonne Plöger vom MuM-Vorstand nicht verfehlt haben, sicherten sie doch indirekt die weitere Unterstützung der Stadt zu: „Das ist eine ganz tolle Arbeit, die Sie hier leisten.“

Und mit Blick auf den wohl unumgänglichen Abriss der Immobilie am Gescherweg bei gleichzeitiger Neubebauung (Kita und Wohnungen) sagte Lewe: „Das MuM ist einfach viel zu gut, um es verschwinden zu lassen.“

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