Schilder im Oxford-Quartier aufgestellt
Straßennamen erinnern an Opfer des NS-Regimes
Münster-Gievenbeck
Im Oxford-Quartier wurden die ersten Straßenschilder aufgestellt. Das neue Quartier nimmt dadurch deutliche Formen an. Die Straßenschilder sind Menschen gewidmet, die von den Nationalsozialisten getötet wurden.
Das neue Oxford-Quartier nimmt langsam Form an. Nicht nur das erste Wohnprojekt ‚Wohnen mit Aussicht‘ im nord-westlichen Teil des Quartiers ragt mittlerweile deutlich in die Höhe. In den vergangenen Wochen wurden nun auch die ersten Straßenschilder aufgestellt – vorerst nur im nördlichen Teil des Quartiers, wo die Erschließungsmaßnahmen und Straßenasphaltierung bereits abgeschlossen sind, berichtet Andreas Leifken, Projektleiter Quartierentwicklung Oxford bei der Konvoy. Auch erste Fahrbahnmarkierungen wurden laut Leifken bereits angebracht.
Die nun aufgestellten Schilder sind laut Leifken kein Provisorium. „Die Schilder bleiben erstmal bestehen.“ Zwar könne es im Rahmen des Endausbaus noch Anpassungen geben, doch ansonsten geben der Edith-Miltenberg-Weg, der Henry-Uhlmann-Weg, der Sonja-Kutner-Weg, der Nanny-Katz-Weg und vor allem die Gumprichstraße bereits einen Eindruck davon, wie es auf dem ehemaligen Kasernengelände bald aussehen soll. Die Namen der neuen Straßen im Oxford-Quartier erinnern allesamt an Opfer der NS-Zeit.
Die in Münster geborene Edith Miltenberg etwa wurde im Alter von 21 Jahren mit ihrer Familie im Konzentrationslager in Riga ermordet. Auch die Jüdin und Münsteranerin Sonja Kutner wurde gemeinsam mit ihrem Vater und ihrer Großmutter im Alter von 21 in KZ in Riga ermordet. Die Gumprichstraße erinnert an die jüdische Familie Gumprich. Vater Albert starb 1942 im Ghetto in Riga. Mutter Irma sowie die Kinder Ruth-Marianne, Sonja-Emma und Uri wurden in Auschwitz ermordet, das vierte Kind Rudi im KZ Buchenwald.
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