Souveräne Bühnenpräsenz
Tolle Leistungen beim Kammerkonzert der Waldorfschule
Münster-Gievenbeck
Es war Hörgenuss pur: Solistische Glanzlichter setzten elf Waldorfschüler aus der achten bis zwölften Jahrgangsstufe bei ihrem kleinen, aber feinen Kammerkonzert. Unter der künstlerischen Leitung von Dr. Günter Moseler (Klavierbegleitung) erklang zumeist solo ein Spektrum vom Barock bis zur russischen Moderne.
Angefangen vom Achtklässler Bengt Hagemeister am Marimbaphon (Sonatine von Clementi) bis zum atemberaubenden Finale: Johanna Schulte brillierte mit einem Violinsolo (Konzert für Violine und Orchester C-Dur op. 48) aus der Feder von Dimitri Kabalsvky (1904-1987). Der Spannungsbogen der restlichen Akteure beeindruckte nicht minder – ob Gerrit Saurs dargebotene Schumann-Romanze für Oboe und Klavier, ein folkloristisch-meditatives Gitarrenwerk von Llobet („El Testament d’ Amelia“), präsentiert von Eike Terhaar, oder bekannte Namen wie Bach, Händel, Mozart und Schubert. Mit Anmut kamen Stella Schübels und Shiva Maria Schneiders Klavierbeiträge (Allemande aus Bachs Französischer Suite Nr. 4 Es-Dur ; Impromptu Es-Dur, op. 90 Nr. 2 von Schubert) daher, ebenso überzeugend die Klarinettistin Franziska Keßeler (Händel-Sonate) und der Cellist Alexander Jan-Philipp Kania („Chant du Ménestrel“). Alle Solisten bewiesen souveräne Bühnenpräsenz – dazu zählten auch der Akkordeonist Moritz van den Berg („Milord“) und die Sopranistin Imke Blome (Mozart-Arie aus „Le Nozze di Figaro“). Der einziger Ensemblebeitrag galt Bach (Largo aus dem Konzert d-Moll für zwei Violinen und Orchester), dargeboten von Lynn Bierbrauer und Johanna Schulte. „Unsere Schule ist klein, umso erstaunlicher ist der hohe Anteil unserer Schüler in den Ensembles der Westfälischen Schule für Musik“, freute sich Hauptorganisatorin Dr. Vera Mackenroth. Das Westfälische Jugend-Kammerorchester heimste unlängst den ersten Bundespreis ein – sechs Waldorfschüler musizieren in dem Ensemble. Keine schlechte Werbung für eine Schule, in der die musikalische Förderung besonderen Stellenwert genießt, wie man am Mittwochabend unschwer überhören konnte.
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