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Yachtpark

Polizeieinsatz am Tor am Kanalufer in Gelmer

Münster-Gelmer

Ob das vom Yachtpark errichtete Tor am Kanalufer in Gelmer stehen bleiben darf, ist noch offen. Fest steht, dass das Wasser- und Schifffahrtsamt Sicherheitsmaßnahmen fordert. Unterdessen kam es dort zu einem Zwischenfall, der die Polizei ausrücken ließ.

Von Michael Schwakenberg

Dr. Joachim Nelles (l.) und Stefan Heyng sehen aus Sicherheitsgründen keine Alternative zu einem Tor.   Foto: msc

Im Streit um das privat errichtete Tor auf dem Leinpfad am Kanal in Gelmer (wir berichteten) gab es jetzt einen Ortstermin. Mit dabei: Auf der einen Seite Vertreter des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA), ihnen gegenüber Stefan Heyng als Geschäftsführer der MS Yachtpark GmbH und Rechtsanwalt Dr. Joachim Nelles als Eigentümer des Betriebsgeländes.

„Keine Versicherung zahlt“

Die Ausgangslage ist alles andere als einfach, birgt reichlich Konfliktpotenzial: Einerseits nutzen Spaziergänger und Fahrradfahrer gerne den Pfad, andererseits hat der benachbarte Yachtpark den Pfad sowie das Kanalufer vom WSA gepachtet, betreibt dort einen Kran und eine sogenannte Slip-Anlage. Skipper können dort ihre Boote zu Wasser lassen. „Wenn hier etwas passiert, zahlt keine Versicherung“, erläutert Nelles.

Nach Aussage der WSA-Vertreter soll der Weg grundsätzlich öffentlich nutzbar bleiben. Der Yachtpark habe als Betreiber für eine entsprechende Absicherung beim sogenannten Kranen zu sorgen oder wenn die Slip-Anlage genutzt wird. Heyng stellt klar: „Die meisten Radfahrer steigen trotz entsprechender Hinweisschilder aber nicht ab, wenn hier Betrieb ist.“ Um seinen Pflichten nachzukommen und die Sicherheit zu gewährleisten, habe er jüngst das Tor errichten lassen. Meistens stehe es offen. „Wir haben ja nichts gegen Publikumsverkehr und wollen auch niemanden aussperren“, sagt Heyng. Klingt alles recht versöhnlich.

Mobile Absperrgitter?

Allerdings steht das Tor auf dem Grund und Boden des WSA, das über die Errichtung erst nachträglich in Kenntnis gesetzt wurde. „Keine schöne Lösung“, findet Timo Freitag vom WSA. Zudem habe er Zweifel, dass das Tor den spezifischen technischen Anforderungen der Behörde entspricht. Als Alternative schlagen die WSA-Vertreter vor, den Weg bei Bedarf vorübergehend mit mobilen Absperrgittern dicht zu machen. Für Heyng ein Lösungsvorschlag, den er in der Praxis für kaum umsetzbar hält.

Überhaupt sehen sich Heyng und Nelles in dieser Angelegenheit zu unrecht an den Pranger gestellt. Schließlich dulde man, dass Passanten von der Gittruper Straße kommend den Privatweg neben dem eigentlichen Betriebsgelände nutzen, um an den Kanal zu gelangen. Auf diesem Privatweg sei es beim Rangieren bereits zu einem Unfall gekommen, für den der Yachtpark habe haften müssen. Heyngs eindringlicher Appell: „Die Radfahrer sollen absteigen und Abstand halten, wenn hier gekrant oder geslippt wird.“ Ebenso erwarte er Rücksicht von Fußgängern. „Wir haben schon erlebt, dass Leute beim Slippen Muscheln vom Bootsrumpf gepflückt haben. So etwas geht nicht.“ Zudem sei er schon öfter beleidigt und beschimpft worden, wenn er Passanten auf ihr Fehlverhalten aufmerksam gemacht habe. „Die tun so, als wäre das hier alles öffentlich.“

Zusammenstoß mit Radfahrer

Nach dem Treffen kam es am Donnerstagabend zu einem Polizeieinsatz auf dem Areal. Weil dort gearbeitet wurde, hatte sich Heying nach eigener Darstellung einem Radfahrer in den Weg gestellt mit der Aufforderung abzusteigen. Es kam zu einem Zusammenstoß, bei dem er verletzt worden sei. Nach Auskunft der Polizei haben sich die beiden beteiligten Personen „gegenseitig wegen Körperverletzung angezeigt“.

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