Vereine und Bürger organisieren Gedenkfeier am Handorfer Mahnmal
Zeichen für Verständigung und Toleranz
Münster-Handorf
Mit der Ankündigung der Stadt, dass keine Gedenkfeier zum Volkstrauertag stattfinden soll, wollten die die Bürgerschützen ebenso wie viele Vereine und Bürger aus Handorf nicht abfinden. Spontan organisierten sie diese Veranstaltung selbst.
Die Bürgerschützen, die Feuerwehr, die Vinzenzbruderschaft, der TSV Handorf und etliche Handorfer Bürgerinnen und Bürger haben am Volkstrauertag am Mahnmal bei einer spontan organisierten Gedenkfeier der Opfer von Krieg, Gewalt und Vertreibung gedacht. Dort trafen sich Abordnungen der Vereine und legten Kränze nieder, heißt es in einer Pressemitteilung. „Wir setzen hier überparteilich ein Zeichen für Verständigung und Toleranz“, sagte der Vorsitzende der Bürgerschützen, Christian Hartmeyer. Er betonte, dass an diesem Tag neben den in den Kriegen gestorbenen oder verwundeten Menschen auch „an Menschen, die Opfer von Hass, Gewalt und Krieg wurden sowie an Menschen, die für ihre Art zu leben, für ihre Gesinnung oder für ihre Hautfarbe verfolgt, erniedrigt oder getötet wurden“, erinnert werde.
Wichtigkeit der Veranstaltung
Pfarrer Jürgen Streuer von der katholischen Kirchengemeinde St. Petronilla betonte die Wichtigkeit des Gedenkens und überbrachte die Grüße seines evangelischen Amtskollegen Sacha Sommershof.
Die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Ilona Thaleiser hielt die Ansprache zum Gedenken an die Toten, Verfolgten und Misshandelten nicht nur der letzten Weltkriege. Neben einer großen Anzahl von Vereinsvertretern war auch die Landtagsabgeordnete Simone Wendland bei der Gedenkfeier vertreten.
In der vergangenen Woche hatte die Stadt Münster in einer Pressemitteilung angekündigt, dass einzig in den Stadtteilen Hiltrup und Handorf kein Gedenken zum Volkstrauertag stattfinden würde. Seitens der Verwaltung sei dies zumindest für Handorf mit der aktuellen Corona-Lage begründet worden, heißt es in einer Mitteilung.
Herzensangelegenheit
Für die Handorfer Bürgerschützen, denen der Volkstrauertag eine Herzensangelegenheit ist, kam diese Absage so kurz vor dem Termin mehr als überraschend. Aber – und dafür seien die Bürgerschützen bekannt – sie seien aktiv und im Ortsteil gut vernetzt. Und so wurde kurzerhand zusammen mit Pfarrer Jürgen Streuer die Feierstunde mit Kranzniederlegung organisiert.
Von allen Anwesenden sei die Durchführung dieses gemeinsamen Gedenkens sehr positiv aufgenommen worden. Und für die Bürgerschützen sei es die Bestätigung, auch im nächsten Jahr – wie auch immer – das Gedenken zum Volkstrauertag in den Ortsteil zu tragen.
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