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Eisbein am Veggie Day

Senioren-Union: Ein verunglückter Vergleich Rickfelders sorgt für Irritationen

Münster-hiltrup

Sie feiern nicht nur am gleichen Tag Geburtstag, sie sind auch noch am gleichen Jahr geboren. Bezirksbürgermeister Joachim Schmidt und den SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück verbindet ganz unerwartet doch einiges.

Michael Grottendieck

Mit Interesse und gut gelaunt verfolgten die Mitglieder der Senioren-Union, was ihr Vorsitzender Klaus Rüscher zu sagen hatte. Später sprachen Bezirksbürgermeister Joachim Schmidt sowie der designierte CDU-Kreisvorsitzende Josef Rickfelder. Foto: gro

Schmidt wurde am Donnerstag von 90 Mitgliedern der Hiltruper Senioren-Union mit einem Geburtstagsständchen begrüßt. Sein Einsatz für den Stadtbezirk wurde allgemein gelobt und gefeiert. Der Name Steinbrück fiel beim traditionellen Eisbein-Essen ebenfalls, sogar wohlwollend. Er bereitet den politischen Mitbewerbern mit seiner Tapsigkeit neun Monate vor den Bundestagswahlen wahrlich ein leichtes Spiel.

In den großen Sitzungssaal der Stadthalle war die Senioren-Union mit ihrer Traditionsveranstaltung jetzt schon zum zweiten Mal ausgewichen, nachdem das Hallenrestaurant seit 13 Monaten dicht ist. „Das funktioniert nur in Hiltrup“, strahlte der Vorsitzende Klaus Rüscher über den erneut rappelvollen Saal. Noch mehr Plätze einzurichten, wäre undenkbar gewesen.

Für das Catering sorgten die Alexianer, wobei neben dem Eisbein („was ja eigentlich eine Haxe ist“, wie Rüscher mit Kennermiene bemerkte) auch Schinken- und Käseschnittchen zur Auswahl standen.

Fleisch am münsterischen „Veggie Day“, dazu noch in einem städtischen Gebäude – das wurde einigen erst bewusst, als Josef Rickfelder über „Gängelungen der Bürger“ durch die rot-grüne Landesregierung schimpfte und dabei die Dichtigkeitsprüfung für Abwasserrohre und das Raucherschutzgesetz in den Blick nahm. Noch ehe er auch die Verantwortung für den „Veggie Day“ der Landesregierung in die Schuhe schob, den er sogar kurz mit dem „Eintopftag“ der Nationalsozialisten verglich, wurde er jäh – mit dem wohlgemeinten Hinweis auf die fortgeschrittene Redezeit und das bevorstehende Essen – unterbrochen. Denn kalt lässt hier bei der Senioren-Union der „Veggie Day“ ohnehin (fast) jeden. Das Essen aber, das lässt man auf keinen Fall kalt werden.

Bezirksbürgermeister Joachim Schmidt ergriff ebenfalls das Wort. Nicht nur, um sich für Gesang, Glückwünsche und Präsente zu bedanken. Er erläuterte der Senioren-Union die aktuelle Situation der Stadthalle, wozu er bei seinem letzten Besuch nicht mehr gekommen war. Ein Anliegen war ihm, Befürchtungen zu zerstreuen, die Stadthalle könnte abgerissen werden, „und wir bekommen keine Neue“. Schmidt schloss so etwas geradezu kategorisch aus: „So etwas gibt es nicht.“

Der frisch gebackene Hiltruper CDU-Vorsitzende Georg Berding stellte nochmals sich und sein nahezu vollständig angetretenes Vorstandsteam vor. Ab Mai werde Bundestagswahlkampf gemacht. „Wir können es gemeinsam schaffen, dass Sybille Benning unsere Bundestagskandidatin wird.“

Bis dahin bleibt noch Zeit für internes Fingerhakeln. Als Jürgen Ohm im Herbst aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz niedergelegt habe, so erzählte Berding, „hätten viele geglaubt, ich könnte es besser machen oder es jetzt weitermachen“, wie er schleunigst ergänzte. Der künftige Kreisvorsitzende Rickfelder forderte seine Partei zu einem geschlosseneren Bild nach außen auf. Auch in Hiltrup habe die CDU „kleinere Baustellen abzuarbeiten“, hatte er eingangs angemerkt.

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