Ost-Ampelmännchen und Maskenpflicht
Bezirksvertretung Hiltrup: „Wir fühlen uns behindert“
Münster-Hiltrup
Wie die Entscheidung über die Ost-Ampelmännchen und andere Bürgeranregungen ausgeht, interessiert die Lokalpolitik. Die Bezirksvertretung möchte informiert werden. Zudem regt sich Unmut über Corona-Vorschriften, die die Durchführung selbst kleinerer Veranstaltungen in der Stadthalle erschweren oder gar unmöglich machen.
Die kultigen Ost-Ampelmännchen für Hiltrup-Osten, Irritationen über enggefaste Corona-Vorschriften in der Stadthalle sowie Debatten über Schauanträge ein Vortrag über die Zukunftsplanungen der Stadt Münster – das Tableau der Themen, mit denen sich die Bezirksvertretung Hiltrup am Donnerstag beschäftigte, war überaus breit gefasst.
Die Bürgeranregung, die vorhandenen Ampelmännchen an Fußgängerüberwegen durch die kultigen Ost-Ampelmännchen zu ersetzen, beschäftigt nun die Verwaltung. Wie die Entscheidung ausgeht, interessiert die Lokalpolitik. Die Bezirksvertretung möchte informiert werden.
Gleiches gilt für die Bürgeranregung, die Bodelschwinghstraße in eine Einbahnstraße umzuwandeln, und den Wunsch, in den Schwimmbädern wieder mehr Badegäste zuzulassen. Vor einigen Wochen war aus diesem Grund zu Randale gekommen.
Im Zentrum der Sitzung stand ein längerer Vortrag von Dr. Thomas Hauff (Amt für Stadtentwicklung) zum Projekt Münster Zukünfte 20/30/50. Ein wichtiges Ergebnis dieses Prozesses sei, dabei die Bedeutung der Stadtteile für die Stadt Münster herauszustellen, so der Referent. „Die Stadt hört nicht an der Promenade auf.“ Die schleppend verlaufende Diskussion mit zwei Wortmeldungen offenbarte, dass diese Debatten die Bezirksvertretung bislang nicht erreicht hatte.
Interessant war, wie auf Nachfrage die diametral unterschiedliche Einschätzung des Innenstadtbezirks Münster und sämtlicher Außenstadtbezirke erläutert wurde, was die verkehrstechnische Erreichbarkeit der City anbelangt. Ob auch in Hiltrup ein Stadtforum durchgeführt werden könne, hänge maßgeblich von einem noch zu treffenden Beschluss des Rates ab, erläuterte Hauff.
Einmütig wurden Anträge und Anregungen durchgewunken. Lediglich ein sehr allgemein gehaltener SPD-Antrag, die Belastungen für Berg Fidel während der Sanierung des Preußenstadions zu reduzieren, fand keine Mehrheit. „Das sei ein Schauantrag, der vor Allgemeinplätzen trotzt“, begründete Fraktionschef Martin Schulze-Werner die ablehnende Haltung der CDU.
Eine Grundsatzdebatte über die Maskenpflicht in der Stadthalle entwickelte sich, als ein SPD-Vertreter einem Kollegen aus der CDU vorwarf, gegen geltende Vorschriften zu verstoßen. Der Hinweis, er trinke einen Kaffee, ließ diesen Vorwurf allerdings ins Leere laufen. In diesem Zusammenhang berichtete Bezirksbürgermeister Wilfried Stein, dass ein Dankeschön-Essen mit ausgeschiedenen Bezirksvertretern noch immer ausstehe. Er hätte dieses Treffen gerne im Anschluss an eine BV-Sitzung in einem lockeren Rahmen in der Stadthalle durchgeführt. Das sei nicht möglich.
Der Leiter der Bezirksverwaltung Dieter Tüns bestätigte das und ließ durchblicken, dass die Verpflichtung, in der Stadthalle permanent Maske zu beantragen, künftig möglicherweise über die Hausordnung geregelt werde. Bezirksbürgermeister Stein weicht nun für das Treffen mit den ehemaligen Hiltruper Lokalpolitikern auf einen anderen Ort aus.
Während der zweistündigen Sitzung hatten die rund 20 Personen, die sich im großen Saal der Stadthalle verteilten, die gesamte Zeit die Maske zu tragen. Das Unverständnis darüber wächst. „Wir fühlen uns in unserer kommunalpolitischen Tätigkeit behindert“, sagte im Nachgang ein Politiker gegenüber unserer Zeitung. Bei der nächsten Sitzung werde man das nicht mehr akzeptieren.
Startseite