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Auf der Sommerbühne

Downtown MS spielt Pop-Kaleidoskop der Erinnerungen

Münster-Kinderhaus

Da gab es nichts zu meckern: Bei ihren Auftritt in Kinderhaus entführte die Band Downtown MS ihr Publikum durch die Rock- und Pop-Geschichte.

Von Wolfgang A. Müller

Die 2021 gegründete Band Downtown MS zeigte bei ihrem umjubelten Konzert auf der Open-Air-Bühne am Kap.8, wie rockig Münsters Norden ist. Foto: Wolfgang A. Müller

Paul McCarthy war noch ein Steppke, als ihn ein Auftritt der Brit-Pop-Sängerin Petula Clark im englischen Fernsehen wie der Blitz traf. Die Erinnerung daran, wie er mit dem Staubsaugerrüssel als Mikrofonsurrogat ganz begeistert das Gesehene und Gehörte nachstellte, ist ihm immer noch lebhaft präsent.

Kein Zufall, dass „Downtown MS“, Clarks Welthit von 1964, sich auch im Namen und Repertoire seiner neuen Band niederschlägt: einer Combo, die Pop-Songs als biografische Andenken zelebriert. Downtown MS gründeten sich 2021 in Münsters Norden, als McCarthy und Pianist Michael Mühlmann, die schon länger als Duo das Liedgut der vergangenen 60 Jahre beackern, den Bassisten Martin Schlee, Schlagzeuger Bernd Werner und Münsters Gitarristenlegende Siggi Mertens ins Boot holten.

Breitgefächertes Repertoire an Coverversionen

Dem gut aufgelegten Publikum vor der Freiluftbühne am Kap. 8 präsentierte sich jetzt eine ebensolche Band, die mit ihrem breitgefächerten Repertoire an Coverversionen kaleidoskopisch durch die Jahrzehnte schaltete.

Eine Live-Jukebox und eine Art Tribute-Act, der indes seine Elogen nicht auf einen speziellen Künstler, sondern auf die Kraft von Songs anstimmte, ob von den Beatles, Buggles, Elton John, U2, Ed Sheeran und vielen anderen, die sich in die Lebenstonspur vieler eingebrannt haben.

Nicht nur nostalgisches Schwelgen

Das produzierte nicht nur nostalgisches Schwelgen, sondern auch pure, jetztzeitige Freude, etwa wenn Siggi Mertens den Klassiker „Sultans of Swing“ von den Dire Straits locker aus dem Ärmel schüttelte oder David Gilmour (Pink Floyd) bei „Comfortably Numb“ vertrat; wenn McCarthy und Mühlmanns Stimmen, besonders bei Balladen, glänzende Akzente setzten. Oder wenn ein Cure-Song eine leichte Country-Note erhielt.

Und auch an die Meta-Ebene war gedacht: Don McLeans „American Pie“ von 1972, ein Song, der selbst eine Erinnerungsmaschine ist, thematisierte den „Tag, an dem die Musik starb“, als 1959 bei einem Flugzugabsturz Buddy Holly, Richie Valens und The Big Bopper ums Leben kamen.

Die Musik aber, die lebt weiter, bis heute. Nicht nur auf diesem fabelhaften Konzert von Downtown MS in Kinderhaus. Bitte unbedingt wiederkommen!

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