Evangelische Gemeinde verabschiedet Pfarrerin Friederike Barth
„Sie war ein Glücksfall für uns“
Münster-Mecklenbeck
Sie war neun Jahre lang in der Gemeinde tätig und ist nun an die Evangelische Akademie Villigst nach Schwerte gewechselt: Pfarrerin Friederike Barth hat Mecklenbeck verlassen.
Ein irischer Reisesegen erklang am Sonntag im Gustav-Adolf-Haus. Gesungen wurde er vom Kirchenchor der evangelischen Johannes-Gemeinde zum Abschied von Pfarrerin Dr. Friederike Barth. Der Pastoralreferent von St. Anna, Hendrik Werbick, überreichte der scheidenden Seelsorgerin eine Tüte mit Vergissmeinnicht-Samen. Aber die Gefahr, dass sie die neun Jahre vergessen könnte, in denen sie in Mecklenbeck mit einer halben Stelle erfolgreich und beliebt gewirkt hat, besteht kaum, wie sie selber sagte.
Friederike Barth wechselt – wie berichtet – an die Evangelische Akademie Villigst nach Schwerte, wo sie als Studienleiterin bereits zum 1. Oktober ihre neue Stelle angetreten hat. Die Verbindung zur hiesigen Kirchengemeinde will sie aber keinesfalls abreißen lassen, zumal sie weiterhin in Münster wohnen wird. So wurden nach dem feierlichen Reformationsgottesdienst, gehalten von Pfarrer Jan-Christoph Borries, bei allen Reden die widersprüchlichen Gefühle deutlich: das berühmte weinende und das lachende Auge.
„War sich im Alltag für nichts zu schade und hat angepackt“
Weinend, so führte Pfarrer Borries aus, weil eine gute Zeit zu Ende gehe. „Sie war ein Glücksfall für uns. Für die Evangelische Akademie wird sie ein Gewinn sein. Die Kirche braucht einen aktuellen Diskurs mit der Wissenschaft, der Kultur und der Gesellschaft“, sagte er. „Ihre Predigten waren äußerst sorgfältig und bis ins Detail vorbereitet. Gleichzeitig war sie sich aber auch im Alltag für nichts zu schade und hat angepackt, wo immer es nötig war. In der Corona-Zeit haben wir gemeinsam weniger auf das geguckt, was nicht mehr ging, als vielmehr auf das, was möglich war. Da haben wir uns wunderbar ergänzt.“
Freude auf neue Herausforderungen
Ähnlich äußerte sich Hendrik Werbick von der katholischen Nachbargemeinde St. Anna, der mit herzlichen Worten die gute und unkomplizierte ökumenische Zusammenarbeit hervorhob. Und die scheidende Pfarrerin? Sie lobte mit fast den gleichen Worten ihre Zeit in Mecklenbeck und die gute Zusammenarbeit in der Gemeinde. „Es war ein Glücksfall, dass es mit Jan-Christoph Borries so gut gepasst hat. Eigentlich hätte es immer so weitergehen können.“ Aber Zeit und Veränderungen bestimmten nun mal das Leben, so ihre Überzeugung. Neues sei auch während ihrer Zeit in der Gemeinde entstanden. Sie halte das für einen großen Schatz. Nun freue sie sich auf die neuen Herausforderungen.
Ein Meer voller Möglichkeiten
Herausgefordert und bestärkt habe sie auch so manches Mal den Kirchenchor, berichtete dessen Leiter Klaus Herrmann. Auch er wünschte Glück und Gottes Segen für den neuen Lebensabschnitt und machte ihr Mut: „Wer ins kalte Wasser springt, taucht ein in ein Meer voller Möglichkeiten!“
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