Brief aus Düsseldorf
Hoffnung auf aktiven Lärmschutz wächst
Münster-Nienberge
Seit Jahren wird in Nienberge aktiver Lärmschutz an der A1 gefordert, wenn der Ausbau zwischen Münster-Nord und Greven erfolgt. Nun gibt ein Brief aus dem NRW-Verkehrsministerium Anlass zur Hoffnung.
Erfreuliche Post erreichte Karl und Rosemarie Bodmann in diesen Tagen: Darin lässt NRW-Verkehrsminister Michael Groschek wissen, dass es nun eventuell doch Möglichkeiten gibt, beim sechsspurigen Ausbau der A 1 zwischen Münster-Nord und Greven für mehr Lärmschutz in Nienberge zu sorgen. In dem knapp gehaltenen Schreiben heißt es, dass sich „aufgrund aktueller Entwicklungen“ Möglichkeiten ergeben hätten, im Bereich der L510 – also in Höhe Altenberger Straße – „die bestehenden Schalllücken zu schließen“. Die Sprecher der „Bürgerinitiative Lärmschutz Nienberge“ sind nun natürlich optimistisch und hoffen, dass sich ihr jahrelanger Kampf gegen den zu erwartenden Krach von der mehrspurigen Autobahn nach deren Ausbau auszahlt.
Dass es nun durchaus Möglichkeiten gibt, den bestehenden Lärmschutz zu verbessern, bestätigte gestern Roland Krumm vom Landesbetrieb Straßen NRW: „Es gibt Ideen, beispielsweise den Lärmschutzwall technisch zu verändern, was dann Auswirkungen auf den Lärmschutz selbst hätte.“ Derzeit sei man dabei, sich konkrete Gedanken darüber zu machen, „was auch wirtschaftlich machbar ist“. Die Veränderung des Walls sei nur eine Komponente. Krumm könnte es sich auch vorstellen, auf der Autobahnbrücke eine entsprechende Geländerverkleidung zu installieren. Diese könne – angeschlossen an den Wall – für weiteren Lärmschutz sorgen. Konkrete Pläne lägen aber noch nicht vor. Krumm machte aber auch deutlich, dass man sich noch immer im Planfeststellungsverfahren befinde, eine Entscheidung also noch ausstehe. Den sechsspurigen Ausbau betreffend lägen dem Landesbetrieb Hunderte Anregungen und Einwände vor. Ein Großteil davon beschäftigten sich mit Lärmschutz. Nach Prüfung aller Sachverhalte werde es einen Ortstermin geben, in dem man die aus Sicht der Behörde machbaren Maßnahmen bespreche. Die Ergebnisse würden dann in die Planungen einfließen und „von der Planfeststellungsbehörde ebenfalls abgewogen“.
In Nienberge schöpft die Bürgerinitiative erstmals Hoffnung, dass der aktive Lärmschutz an der A 1 angepasst wird, wie Karl Bodmann sagt: „Nach vielen Schreiben und Gesprächen wird erstmals zugestanden, dass im Bereich Nienberges entlang der A1 Schalllücken bestehen.“
Mit den bisherigen und auch weiterhin vorgesehenen passiven Lärmschutzmaßnahmen würden einzelne Räume schallisoliert. Jedoch: „Der Lärm für den weiteren Wohn- und Lebensraum wird nicht abgeschirmt“. Bodmann hofft, dass „mit der Ankündigung durch das Haus des Ministers Groschek der Weg für ausreichende aktive Lärmschutzmaßnahmen geschaffen wird“.
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