Nicolaizentrum: Evangelische Gemeinde erhält neues Domizil
Einzug für Anfang 2022 geplant
Münster-Roxel
Es hat sich alles um einige Monate verzögert: War beim Spatenstich im vergangenen Jahr noch geplant, die kirchlichen Räume im neuen Nicolaizentrum bereits anno 2021 zu beziehen, so wird dies nun erst zu Beginn des Folgejahres möglich sein.
Die Arbeiten auf der Baustelle des Nicolaizentrums an der Paul-Gerhard-Straße 38-42 haben sich verzögert. Und deshalb wird es nicht der Fall sein, dass die evangelische Kirchengemeinde Roxel, Albachten, Bösensell ihr neues Roxeler Domizil noch in diesem Jahr beziehen kann. Das werde aber Anfang kommenden Jahres möglich sein, zeigten sich Pfarrer Andreas Hirschberg und Bauherr Thomas Vennemann bei einem Vor-Ort-Termin einig.
Auf dem rund 2320 Quadratmeter großen kirchlichen Grundstück, auf dem bis Ende 2019 die im Jahr 1965 erbaute Nicolaikirche stand, entsteht als Projekt der Nordwalder Paulushof GmbH derzeit das neue Nicolaizentrum. Dabei handelt es sich um einen zweigeteilten Neubaukomplex mit zwei Vollgeschossen. In diesem sind 20 auf Senioren ausgerichtete Zwei- und Dreizimmer-Wohnungen, zwölf davon mit Aufzug, sowie die evangelische Kirchengemeinde untergebracht.
Lieferschwierigkeiten beim Dämmmaterial
Investor Vennemann geht davon aus, dass das erste Gebäude, in dem zwölf Wohnungen angesiedelt sind, Ende September fertiggestellt werden kann. Das zweite Gebäude, das von der Gemeinde bezogen wird und weitere acht Wohnungen beherbergt, soll dann etwa acht Wochen später fertig sein. Allerdings gibt es im Hinblick auf die kirchlichen Räume noch ein kleines Problem: Diese sollen „schallschutztechnisch entkoppelt“ werden, sodass die kirchliche Nutzung für die Nachbarn so gut wie geräuschlos über die Bühne geht, wie Vennemann unterstreicht. Im Hinblick auf das dafür benötigte Dämmmaterial gibt es indes zurzeit Lieferschwierigkeiten.
Zusammen mit Pfarrer Hirschberg, Vennemann und Veit Müller vom Presbyterium der evangelischen Gemeinde sah sich Jörg Nathaus auf der Baustelle um. Dabei zeigte sich der Bezirksbürgermeister durchaus angetan von dem, was ihm gezeigt wurde: „Ich freue mich, dass die evangelische Gemeinde in Roxel endlich wieder ein Zuhause bekommt!“ Beim entstehenden Nicolaizentrum handele es sich schon rein optisch um ein „freundliches Ensemble“, in dem zudem auch noch dringend benötigter Wohnraum geschaffen werde.
Multifunktional nutzbare Räume
Die evangelische Gemeinde wird im Erdgeschoss des zweiten Gebäudes auf einer Gesamtfläche von 200 Quadratmetern zwei multifunktional nutzbare Räume bekommen. Darüber hinaus werden dort das Büro des Pfarrers, das Gemeindesekretariat, ein Abstellraum, eine Küche und Sanitäranlagen untergebracht. Auch ein Kellerraum steht zur Verfügung.
Die mit Fußbodenheizung und Parkett ausgestatteten Multifunktionsräume werden mit einer Schiebewand voneinander getrennt. Der größere der beiden Räume steht für Gottesdienste zur Verfügung und soll mit einem neuen Holzaltar mit Taufbecken ausgestattet werden. Diesem werden an der Wand dahinter zwei Bleiglasfenster aus der abgerissenen Nicolaikirche zur Seite gestellt, die illuminiert und bei Bedarf verdeckt werden können. Sie sollen an das einstige Gotteshaus erinnern. Auch eine neue elektronische Orgel wird im Raum installiert.
Gelände dem Investor in Erbpacht überlassen
Bei größeren Gottesdiensten kann die Schiebewand zwischen den Räumen eingefahren und somit der Kirchenraum erweitert werden. Primär ist jedoch daran gedacht, den zweiten Multifunktionsraum für diverse Veranstaltungen und Treffen, beispielsweise von Jugendlichen oder Senioren, zu nutzen. Laut Veit Müller, der sich für die evangelische Gemeinde maßgeblich um das Bauprojekt kümmert, soll er auch für geeignete Stadtteilveranstaltungen zur Verfügung stehen, was Bezirksbürgermeister Nathaus ausdrücklich begrüßt.
Ihre Räumlichkeiten im neuen Nicolaizentrum, zu denen auch zwei Außenterrassen gehören, wird die evangelische Gemeinde von der Paulushof GmbH zunächst einmal für einen Zeitraum von 25 Jahren anmieten. Da das Gelände dem Investor in Erbpacht überlassen wird, kann mit den daraus erzielten Einnahmen die komplette Miete samt Nebenkosten bestritten werden, erläutert Müller.
Das sei zukunftsweisend und beim Landeskirchenamt auch auf großes Lob gestoßen. Keine andere Gemeinde in Westfalen könne auf ein derartiges Projekt verweisen.
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