Einzug ab Herbst 2024 geplant
LWL-Neubau in Roxel: Projekt für Teilhabe und Inklusion
Münster-Roxel
Elf Mitbürger mit einer kognitiven Behinderung und zusätzlicher Funktionsbeeinträchtigung sollen im Herbst 2024 einziehen können: Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe startet in Roxel ein besonderes Wohnbauprojekt.
Münster-RoxelGroßer Bahnhof in der ansonsten eher ruhigen und wenig befahrenen Roxeler Seitenstraße: In der Ludwig-Thoma-Straße, auf dem Grundstück mit der Hausnummer 10, wurde am Dienstag zum symbolischen ersten Spatenstich eingeladen: Im Rahmen des Programms „Selbstständig Wohnen“ lässt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) dort in Kooperation mit dem Stift Tilbeck ein Wohnhaus für Menschen mit Behinderung bauen. Läuft alles nach Plan, dann soll es im Herbst 2024 bezugsfertig sein.
Auf einem rund 1100 Quadratmeter großen Abrissgrundstück inmitten des Roxeler Wohngebiets entsteht ein nicht unterkellertes zweigeschossiges Gebäude mit Satteldach, roter Klinkerfassade und Solarziegeln. In ihm werden elf Einzimmer-Appartements angesiedelt, die jeweils rund 45 Quadratmeter groß sind. Darüber hinaus soll es auch noch einen ähnlich großen Gruppenraum für gemeinschaftliche Aktivitäten in der Neubauimmobilie geben.
Baukosten von knapp 3,1 Millionen Euro
Vermietet werden sollen die Appartements nach der Fertigstellung Ende kommenden Jahres an Personen mit eine kognitiven Behinderung und zusätzlicher Funktionsbeeinträchtigung. Nach Angaben des LWL somit beispielsweise an mobilitätseingeschränkte, sehbehinderte oder sprachbehinderte Menschen.
Die Baukosten werden mit knapp 3,1 Millionen Euro veranschlagt. Hinzu kommen 565 000 Euro für die Haustechnik, die unter anderem elektrische Türantriebe und eine programmierbare Umfeldsteuerung umfasst. Modulare Technik nach ihren jeweiligen Bedürfnissen soll den Mieterinnen und Mietern, denen ein hoher Unterstützungsbedarf gemein sein wird, das Wohnen in den eigenen vier Wänden erleichtern.
Quartierseinbindung wird mit 70 000 Euro gefördert
Darüber hinaus soll im Rahmen des Programms „Selbstständig Wohnen“ die Quartierseinbindung mit 70 000 Euro gefördert werden. Bereits vor dem Einzug sollen die künftigen Bewohner mit dem Umfeld ihres neuen Domizils vertraut gemacht und Kontakte geknüpft werden. Für die persönliche Unterstützung soll es im Neubau ein Service-Büro geben, in dem Mitarbeiter des Stifts Tilbeck ansprechbar sind. Und mit der Technischen Assistenz Tilbeck soll zudem bei Bedarf Unterstützung und Beratung für individuelle Techniklösungen zur Verfügung stehen.
Selbstständiges Wohnen im angespannten münsterischen Wohnungsmarkt
Laut LWL-Direktor Dr. Georg Lunemann sollen mit dem Baubeginn an der Ludwig-Thoma-Straße „ein weiteres Zeichen für mehr Teilhabe und Inklusion“ gesetzt und elf beeinträchtigten Menschen der Zugang zum selbstständigen Wohnen im angespannten münsterischen Wohnungsmarkt geboten werden.
Menschen, die sich für das Wohnprojekt interessieren und dort einziehen möchten, können sich beim Stift Tilbeck melden. Ansprechpartner dafür ist Ulrich Dartmann (Dartmann.U @stift-tilbeck.de).
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