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Kneipenvorlesung

Rechtsmedizin ist ein Puzzlespiel

Münster-Roxel

Gibt es den perfekten Mord? Bei diesem Thema platzte der „Hörsaal“ der Kneipenvorlesung in der Gaststätte Kortmann aus allen Nähten.

Annegret Lingemann

Prof. Dr. Bernd Brinkmann, Dozent bei der Kneipenvorlesung, und Beatrix Temlitz vom Heimat -und Kulturkreis Foto: ann

Prof. Dr. Bernd Brinkmann, der „echte“ Rechtsmediziner der WWU Münster und international geschätzter Experte sagt: „Die Rechtsmedizin kann viel mehr als im Tatort und gleichzeitig weniger“.

Mit „weniger“ meint er, dass sich der Tathergang nur selten auf Anhieb zweifelsfrei und eindeutig rekon­struieren lasse. Was im Tatort nicht gezeigt werde: In der Rechtsmedizin müssen viele Details akribisch wie ein kompliziertes Puzzlespiel und oft langwierig zusammengefügt werden, um gesicherte Erkenntnisse zu erhalten.

„Wenn ich über einen Mord berichten kann, war er eben doch nicht perfekt“, sagte der Referent ruhig, fast emotionslos. Die „Tötungsdelikte im Dunkelfeld“ sähen auf den ersten Blick aus wie „normale Todesfälle“ oder wie Selbstmorde und bestätigten damit eine vorgefasste Meinung. Nur bei sehr genauem Hinsehen könnten Ungereimtheiten entdeckt werden. So wie bei Roberto Calvi, Chef der Banco Ambrosio mit engsten Kontakten zum Vatikan und zur Mafia, der 1982 erhängt unter einer Themsebrücke gefunden wurde.

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