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Trainingsschießstand im Schulzentrum

ABC-Schützen äschern ihre Vögel ein

Münster-Wolbeck

Die ABC-Schützen in Wolbeck mussten ihren Trainingsschießstand am Schulzentrum Wolbeck aufgeben. Doch wohin mit den alten Holzvögeln, die an vergangene Schützenfeste erinnern sollten? Bei einem Grillfest wurden sie nun humorvoll zu Grabe getragen.

Dirk Settele hielt eine humorvolle Gedenkrede – dann wurden die alten Holzvögel verbrannt. Foto: privat

Der 1957 gegründete Schießsportverein ABC Wolbeck musste von seinem Schießstand im früheren Luftschutzkeller im Schulzentrum Wolbeck Abschied nehmen.

Der seit 1987 betriebene Trainingsschießstand diente den Schützen nicht nur zum allwöchentlichen Treffen, sondern auch, um sich für Rundenwettkämpfe und Vereinsmeisterschaften in den Disziplinen Luftgewehrschießen und Pistolenschießen vorzubereiten. „Leider konnten die immer strenger werdenden Auflagen in Bezug auf Brandschutz und Fluchtwege nicht mehr erfüllt werden, sodass der Keller schweren Herzens geräumt wurde“, schreibt der Verein.

Eine echte Kuriosität

Eine ganz besondere Kuriosität des ABC Wolbeck ist es, dass er wahrscheinlich der einzige Schützenverein deutschlandweit ist, der seine abgeschossenen Vögel nach dem Schützenfest durch seine Vogelbauer so gut wie möglich wieder zusammengefügt hat. So entstand im Laufe der Jahre eine ansehnliche Anzahl prachtvoller Erinnerungstücke, die sauber aufgereiht im Schießkeller ihren Platz gefunden hatten.

Nach Schließung des Kellers stellte sich die Frage: Wohin damit? „Ein neuer Schießstand ist derzeit nicht in Aussicht, der Schießsport wurde sozusagen mit der Kellerschließung zu Grabe getragen“, heißt es in der Pressemitteilung. Daher trafen sich nun alle Aktiven bei Schießmeister Theo Reisener, um die Vögel „einer Urnenbestattung zukommen zu lassen“, und um bei Butterkuchen und Gegrilltem dem Schießsport zu gedenken. Dirk Settele hielt eine humorvolle Gedenkrede, und Werner Pirc wusste bei jedem verbrannten Vogel eine kleine Anekdote zu berichten. Alle Teilnehmer lauschten wehmütig seinen Worten und schwelgten in Erinnerungen. „So verging ein kurzweiliges Treffen der Schützen mit ernstem Hintergrund im Fluge.“

Und weil die Schützenschwestern und -brüder sich ihre positive Einstellung bewahren wollen, wurde ausgemacht, dass es im September ein weiteres Treffen geben soll, um das „Sechswochenseelenamt“ zu feiern.

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