Lüdinghauser Unternehmen expandiert in Münster
Stahlguss-Betrieb verlegt Fertigung in Hansa-Business-Park
Münster
Ein Industriebetrieb aus Lüdinghausen will noch in diesem Jahr expandieren und ein Werk in Münster errichten. Das Unternehmen ist seit über 100 Jahren am Markt. Dabei sah es vor einigen Jahren gar nicht gut aus.
Der in Lüdinghausen alteingesessene Industriebetrieb Bischoff expandiert in Münster. Zur Steigerung der Produktionskapazitäten realisiert der Stahl- und Edelstahlguss-Spezialist im Hansa-Business-Park in Amelsbüren eine zweite Niederlassung für die mechanische Fertigung mit zehn Industrie-Arbeitsplätzen. Zudem werde die komplette Verwaltung mit zwölf Beschäftigten an die Deventerstraße verlagert, heißt es in einer Pressemitteilung der Wirtschaftsförderung Münster (WFM).
Von ihr hatten die Geschäftsführer Olav Virus-Tetzlaff und Thomas Jung das 4500 Quadratmeter große Grundstück gekauft. Das neue Werk soll im Dezember in Betrieb gehen. In Lüdinghausen soll das klassische Gussgeschäft mit 25 Mitarbeitern verbleiben, heißt es.
Die Firma Bischoff ist inzwischen seit mehr als 100 Jahren am Markt und produziert unter anderem für den Maschinen- und Schiffsbau, für Antriebs- und Fördertechnik sowie Armaturen und Pumpen.
„Stahl ist für fast jeden Bereich in unserem Alltag in sehr unterschiedlichen Einsatzgebieten von großer Bedeutung. Wir freuen uns, dass wir dem international agierenden Industriebetrieb Bischoff an seiner Wunschadresse in Münsters Süden eine Wachstumsperspektive bieten können“, erklärt WFM-Geschäftsführer Enno Fuchs angesichts der guten Entwicklung, die das Unternehmen unter der Leitung von Virus-Tetzlaff und Jung seit 2016 genommen hat.
Zahlungsunfähigkeit drohte
Die Geschäftspartner aus Münster hatten Bischoff vor zirka fünf Jahren kurz vor dem Aus gerettet und dem Betrieb mit frischem Kapital und neuen Ideen neues Leben eingehaucht. „Die drohende Zahlungsunfähigkeit der Werke mit fast 100 Stellen hat seinerzeit unsere volle Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die Schieflage war nicht hausgemacht, sondern einer Auftragsflaute in der gesamten Branche geschuldet“, erinnert sich das Duo.
Alle Akteure – die Gläubiger, der Insolvenzverwalter Michael Mönig und die neuen Geschäftsführer – seien sich einig gewesen, dass es mit Bischoff weitergehen musste und konnte. Die Firma beschäftigt unter anderem Gießer, Zerspanungsmechaniker, Elektriker, Schlosser und Modellbauer und bildet aktuell auch aus, in der Fachrichtung Zerspanungsmechanik und im industriekaufmännischen Sektor, wie es in der Pressemitteilung heißt.
Zur Steigerung der Qualität und Produktivität haben sich die Unternehmer auch einen Spezialisten für den Einsatz von Robotern in der Schweißtechnik ins Boot geholt. „Mit unserem Team aus Facharbeitern, Spezialisten und Ingenieuren produzieren wir schneller und steigern die Innovationskraft“, erklärt Virus-Tetzlaff.
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