Mega-Kreuzung soll zusätzliche Abbiegespuren bekommen
Stau beim Ausbau der "Spinne"
Münster
Spinne heißt der vielbefahrene Verkehrsknotenpunkt im Süden Münsters. Die Mega-Kreuzung an der Autobahn 43 soll im kommenden Jahr um zusätzliche Abbiegespuren ergänzt werden. Der fünf Millionen Euro Ausbau ist mehrfach verschoben worden, jetzt erfolgt die Ausschreibung.
85 .000 Autos fahren täglich durch die sogenannte Spinne. Viel zu viele Pkw und Lkw stehen zu Spitzenzeiten in dem Nadelöhr im Süden von Münster im Stau. Fahrer, die jeden Tag den Verkehrsknotenpunkt an der Weseler Straße passieren, wissen ein Klagelied davon zu singen. Und sie müssen sich weiter gedulden, bis endlich mit dem Ausbau schräg gegenüber von Brillux begonnen wird, damit der Verkehr zukünftig zügiger fließen kann.
Geld ist zwar im städtischen Haushalt 2016 eingestellt und mit dem Bau eines Regenklärbeckens am Pendlerparkplatz als erster Schritt der Gesamtmaßnahme begonnen worden. Dennoch ist der vorgesehene Ausbau des Verkehrsknotenpunktes auf Anfang 2017 geschoben worden. „Wir werden das in diesem Jahr nicht schaffen. Wichtig ist, dass wir die umfangreiche Maßnahme gut vorbereiten“, sagt der stellvertretende Tiefbauamtsleiter Gerhard Rüller.
Kommentar
Geduld ist bei Autofahrern in den späten Nachmittagsstunden weiterhin auf dem Zubringer zur A 43 gefragt. Denn trotz der um 700 Meter verlängerten Abbiegespur zwischen der Hammer und der Weseler Straße staut sich weiterhin vor allem der Feierabendverkehr. Der Landesbetrieb Straßen.NRW und die Stadt Münster gehen allerdings davon aus, dass sich die Verkehrssituation durch die längere Spur ein wenig entspannt hat. Autofahrer dagegen klagen, dass viele Pkw – von der Hammer Straße kommend – viel zu lange auf der längeren Abbiegespur bleiben und erst kurz vor der Weseler Straße auf die eigentliche Umgehungsstraße einfädeln. Manche scheren sogar auf die Rechtsabbiegespur aus, um Autos zu überholen, und fädeln dann erst kurz vor der A 43 wieder ein. Die Behörden sehen aktuell keinen Handlungsbedarf, eine durchgezogene Linie zwischen Rechtsabbiegespur und Autobahn-Zubringer würde den Verkehrsfluss behindern.
- Ralf Repöhler
Denn eines ist sicher: Die monatelangen Bauarbeiten werden noch längere Staus im Süden Münsters verursachen. Bei der Bauzeit wird mit über einem Jahr kalkuliert. „Die Arbeiten finden bei fließendem Verkehr statt, was mit erheblichen Behinderungen verbunden sein wird“, bittet Rüller bereits heute um Verständnis.
Mit fünf Millionen Euro ist die Mega-Maßnahme von Straßen.NRW und der Stadt kalkuliert. Den Löwenanteil trägt das Land, die Kosten sind für die Stadt mit rund einer Million Euro vergleichsweise gering.
Bereits im Jahr 2008 hatten die Verkehrsplaner die Engpässe am Knotenpunkt erkannt, wo die A utobahn 43, die Weseler Straße und die Umgehungsstraße (B 51) zusammenkommen. Damals wurden die ersten politischen Ausbaubeschlüsse gefasst. Der Baubeginn indessen ist mehrfach verschoben worden.
In diesem Jahr soll nun die Ausschreibung für das Mega-Projekt erfolgen. Dann wird das Abwasserkanalsystem unter den Fahrbahnen neu geordnet. Beim Straßenbau selbst sind folgende Ausbauten beschlossen:
► Entlang der A 43/Weseler Straße entsteht eine zusätzliche, über 300 Meter lange Busspur in Richtung Innenstadt. Sie soll nach dem Abzweig der Autobahn zur Umgehungsstraße beginnen und im Bereich des Park-and-Ride-Parkplatzes an die vorhandene Busspur anschließen.
► Von der Autobahn (stadteinwärts) entsteht eine zweite und damit doppelte Linksabbiegerspur zur Weseler Straße in Richtung Mecklenbeck.
► Aus Richtung Mecklenbeck wird die provisorisch eingerichtete zweite Geradeausspur ausgebaut. Zur Umgehungsstraße (B 51) führen dann zwei Spuren parallel geradeaus.
► Der abführende Ast von der Umgehungsstraße in Richtung Mecklenbeck bekommt eine zweite Geradeausspur. Beide Spuren verlaufen vor der Kreuzung parallel über 200 Meter.
► Die Weseler Straße erhält in Richtung Autobahn eine zweite Linksabbiegerspur zur Umgehungsstraße.
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