Krankheitswelle
Nach Streptokokken-Infektion: Jugendlicher an Sepsis gestorben
Münster
Auch in Münster grassiert aktuell eine regelrechte Scharlach-Welle. Ein junger Patient einer münsterischen Praxis ist laut dem Sprecher des Kinder- und Jugendärztenetzes an einer Streptokokken-Sepsis verstorben.
In Deutschland grassiert Scharlach. Nach Angaben des Kinderarztes Pedro Andreo Garcia, Sprecher des Kinder- und Jugendärztenetzes Münster, hat es nun einen Todesfall in diesem Zusammenhang gegeben. Ein jugendlicher Patient einer münsterischen Praxis sei laut Mitteilung eines Berufskollegen an einer foudroyanten, also einer rasend schnell verlaufenden Streptokokken-Sepsis verstorben.
Andreo Garcio hatte bereits vor wenigen Tagen gegenüber unserer Redaktion moniert, dass Streptokokken-Testungen nicht in ausreichendem Maße, vor allem aber zur Behandlung notwendiges Penizillin in Münster nicht zur Verfügung stünden. Mit leichter Verzögerung zu den Verläufen in England träten nun auch in Deutschland vermehrt schwere Infektionen mit Streptokokken, die unter anderem der Erreger für Scharlach sind, auf. Die Kinder- und Jugendärzte, für die Andreo Garcia spricht, seien bestürzt: Man kämpfe täglich darum, die Krankheiten zu erkennen und bestmöglich zu behandeln.
Kinderärzte sind „sprach- und hilflos“
Für die „negative Entwicklung der vergangenen Jahre“ macht der Kinderarzt „die Sparwut, die Abhängigkeit von billigen Lieferländern und die Vernachlässigung der medizinischen Infrastruktur durch die Gesundheitspolitik“ verantwortlich. Das „macht mich und uns Kinder- und Jugendärzte sprach- und hilflos“, so Andrea Garcia. Sein bestürzendes Fazit: Es gelinge immer weniger die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen mangels fehlender Mittel zu sichern.
Startseite