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UN-Simulation in Münster

Studenten lösen Weltprobleme

Münster

Studierende und Schüler aus 28 Nationen simulieren in dieser Woche an der Universität ein Konferenz der Vereinten Nationen. Auf der Tagesordnung stehen die großen Themen der Weltpolitik: Ressourcenverteilung, Terrorismusbekämpfung, wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Magdalena Tröndle

Konzentrierte Debatte in der Konferenz: Russland, Iran und Frankreich, repräsentiert durch Studierende tauschen hier ihre Positionen aus. Foto: trö

Ungewöhnlich viele junge Studenten tragen in dieser Woche Anzug und Krawatte, auch die Damen haben sich in Schale geworfen. In kleinen Gruppen stehen Studierende unterschiedlichster Nationalitäten zusammen und unterhalten sich angeregt auf Englisch. Ein internationaler Wind weht zwischen Dom und Schloss.

Rund 200 Studierende aus über 25 Ländern treffen sich in dieser Woche täglich im Schloss oder Fürstenberghaus und üben sich in Diplomatie. In einer fünftägigen Konferenz simulieren sie als Delegierte die Vereinten Nationen.

Das Ganze nennt sich Muimun („Münster University Models United Nations“) und ist mittlerweile die zweitgrößte UN-Simulation in Deutschland. In neun unterschiedlichen Komitees diskutieren Studierende verschiedenster Studienfächer auf Englisch, Französisch und Spanisch weltpolitische Themen: Terrorbekämpfung, wirtschaftliche Zusammenarbeit und humanitäre Hilfe für Afrika sind nur einige Beispiele.

Auch Richard Brand ist dabei, und das, obwohl er erst 17 Jahre ist. Er vertritt das Land Kasachstan im Komitee für Internationale Sicherheit und Abrüstung. Keine leichte Aufgabe, wie er findet: „Es gibt hier so viele Leute, die schon Erfahrung haben und sehr gut vorbereitet sind. Da frage ich mich natürlich, ob ich mithalten kann.“

Aber der Oberstufenschüler aus der münsterischen Friedensschule nimmt seine Aufgabe sehr ernst und sieht in der Teilnahme eine große Chance: „Es ist zwar eine große Herausforderung, mein Land hier zu vertreten, aber ich sehe es als Möglichkeit, Politik besser zu verstehen.“

Die UN-Simulation findet nun zum achten Mal in Münster statt. Seit fünf Jahren dürfen auch talentierte münsterische Schüler aus der gymnasialen Oberstufe daran teilnehmen. In diesem Jahr sind es mit Richard Brand insgesamt 38 Schüler aus sechs Schulen, so viele wie noch nie.

Muimun in Zahlen

235 Teilnehmer aus 28 Nationen, davon 38 Schüler, verhandeln fünf Tage in neun Komitees. 48 Organisatoren haben die Konferenz zehn Monate lang vorbereitet und konnten über 30 Sponsoren anwerben, die zwei Drittel der Kosten decken und 46 Teilnahmen finanzieren.

Das Programm nennt sich „Next Generation“ und soll den Schülern einen Einblick in die Weltpolitik geben, aber auch ihre Englisch-Kenntnisse verbessern und den interkulturellen Austausch fördern.

Doch Muimun ist mehr als nur eine UN-Simulation. „Was uns prägt sind die Menschen, die wir treffen“, betonte der „Generalsekretär“ Kai Kröger während der Konferenz-Eröffnung.

Neben diplomatischen Verhandlungen gibt es deshalb ein buntes Abend-Programm, bei dem das Miteinander im Vordergrund steht. Das sogenannte „Global Village“ am Dienstagabend war für die meisten Teilnehmer wohl der Höhepunkt der Woche. Hier präsentierten die Delegierten ihre nationalen Spezialitäten, Tänze und Musik.

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