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Wissenschaftsministerin eröffnet Batterieforschungsschule

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Münster

Forschen für die Batterie der Zukunft. Das werden bald Doktoranden an der neuen Batterieforschungsschule „Baccara“, die nun eingeweiht wurde. Für die Doktoranden bringt die neue Schule große Vorteile.

wn

Prof. Dr. Monika Stoll (WWU-Prorektorin für Forschung), Prof. Dr. Martin Winter (Leiter des Meet Batterieforschungszentrums), Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen und Prof. Dr. Hans-Ulrich Humpf (Dekan des Fachbereichs Chemie und Pharmazie, v.l.n.r.) eröffneten am Mittwoch die neue internationale Forschungsschule Baccara in Münster. Foto: WWU/Peter Leßmann

Größere Reichweiten für Elektroautos und eine effektivere Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energien – zu diesen Zukunftsthemen forschen bald Doktoranden in Münster in einer neuen internationalen Graduiertenschule. Die Forschungsschule für „Batterie-Chemie, Charakterisierung, Analyse, Recycling und Anwendung“ („Baccara“) ist am Mittwoch am Meet-Batterieforschungszentrum der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) eingeweiht worden. Sie ist mit Beteiligung des Fachbereichs Chemie und Pharmazie der WWU sowie des Helmholtz-Instituts Münster, einer Außenstelle des Forschungszentrums Jülich, entstanden.

Förderung in Höhe von 9,5 Millionen Euro

Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die Forschungsschule über fünf Jahre mit 9,5 Millionen Euro. „Die Nachwuchsförderung ist für den weiteren Erfolg der Batterieforschung am Standort Münster entscheidend und daher für die Landesregierung von besonderer Bedeutung“, hob die nordrhein-westfälische Ministerin für Kultur und Wissenschaft, Isabel Pfeiffer-Poensgen, bei der Übergabe des Förderbescheids im Meet hervor. „Ich hoffe sehr, dass die Forschungsschule „Baccara“ als wichtiger Bestandteil in den Biografien vieler erfolgreicher, junger Forscherinnen und Forscher zu finden sein wird, die leistungsfähige Batterien der Zukunft entwickeln.“

Sie dankte dem wissenschaftlichen Leiter des Batterieforschungszentrums, Prof. Dr. Martin Winter, Prof. Frank Glorius vom Organisch-chemischen Institut der WWU und dem technisch-kaufmännischen Direktor des Meet, Dr. Falko Schappacher, „die dieses Projekt mit großem Engagement entwickelt haben.“

Über die neue Forschungsschule

Die internationale Forschungsschule für Batterie-Chemie, Charakterisierung, Analyse, Recycling und Anwendung („Baccara“) am Meet wurde Anfang Juli eingerichtet. Vorgesehen sind drei Gruppen mit jeweils 15 Doktoranden, die erste Gruppe soll im 4. Quartal starten. Am Ende des dreijährigen Programms steht die Promotion. Die Schule ist offen für Chemiker mit anderen Schwerpunkten, etwa aus der anorganischen Chemie. Die Ausschreibung läuft zurzeit, die ersten Jungforscher werden im vierten Quartal dieses Jahres starten.

Das Forschungsprogramm umfasst die Gebiete Elektrochemie, Katalyse-, Material- und Batteriezellforschung für Energiespeichermaterialien sowie Lebenszyklusanalysen und Recycling. Hinzu kommt die theoretische Chemie unter Einbeziehung moderner Informationstechnologien. Dafür kommen Datenanalysen, Simulationen und Maschinenlernen zum Einsatz sowie künstliche Intelligenz und die Vernetzung von Mensch und Maschine, die sogenannten Industrie 4.0.

Einzigartige Forschung

Einzigartig in der neuen Forschungsschule sei die Forschung entlang des gesamten Wertschöpfungskreislaufs von der Materialkonzeption über die fertige Zelle bis zu deren Recycling, betonte Martin Winter. Eine Besonderheit sei zudem die Vereinigung von Grundlagen- und Anwendungsforschung.

„Mit der neuen Forschungsschule möchten wir außergewöhnliche, insbesondere internationale Talente nach Münster holen“, ergänzte Frank Glorius, der mit Martin Winter die Graduiertenschule leiten wird. Die Hälfte der Nachwuchswissenschaftler soll aus dem Ausland kommen. Damit werden sie in guter Gesellschaft sein: Im Meet arbeitet bereits ein internationales Team von rund 140 Wissenschaftlern an der Forschung und Entwicklung innovativer elektrochemischer Energiespeicher.

Die Arbeit reicht von der Optimierung der bewährten Lithium-Ionen-Technologie über Weiterentwicklungen mit anderen Materialien bis zu vielversprechenden neuen Ansätzen wie Festkörperbatterien. Eine höhere Energiedichte, längere Haltbarkeit und maximale Sicherheit soll die Leistungsfähigkeit für die Speicherung von Strom erhöhen.

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