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Aktion am Landgericht

Tulpen blühen gegen Gewalt

Münster

Im kommenden Frühjahr sollen auf dem Gelände des Landgerichts blühende Tulpen darauf aufmerksam machen, dass Männer Frauen Gewalt antun. Am Donnerstag wurden die Blumenzwiebeln dafür schon einmal gesetzt.

Von Klaus Möllers

In ein Beet zwischen Landgericht (im Hintergrund) und Amtsgericht wurden Tulpenzwiebeln gepflanzt, wie hier von Andreas Starmanns (l.) Für den Arbeitskreis begleiteten die Aktion unter anderem (v.l.) Claudia Welp, Nicola Dubicanac, Nina Kemper, Peter Runtenberg und Marula Sednawi Foto: klm

Auch wenn es Zufall war – ein Mann war am Donnerstagmorgen der Erste, der eine Blumenzwiebel in den Boden setzte – um mit ihr ein „Symbol“, wie er sagte, anlässlich des „Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen“ zu zeigen.

Andreas Starmanns, der mit Kollegen von einem Termin am Landgericht kam, nahm draußen an einer Aktion des „Arbeitskreises Gewaltschutzgesetz“ teil. Im Arbeitskreis sind verschiedene Institutionen und Vereine von Stadt und Justiz sowie aus dem sozialen Bereich vertreten. „Gewalt ist nicht in Ordnung. Fertig und Ende. Es wäre schön, wenn man sich als Mann nicht für manche seiner Mitgenossen auf der Welt schämen müsste“, sagte Starmanns mit Blick speziell auf Männer, die Frauen schlagen oder ihnen auf andere Weise körperliche Gewalt antun.

Passanten machten mit

In einem Blumenbeet am Stadtgraben, am Übergang der Hauswände von Landgericht und Amtsgericht, setzte der Arbeitskreis bis zum Nachmittag als Mitmachinitiative unter Beteiligung von Passanten wie Andreas Starmanns 750 Tulpenzwiebeln in den Boden.

„Im Frühjahr soll an dieser Stelle ein Tulpenbeet blühen, mit dem wir als Blickfang erneut auf das Thema aufmerksam machen wollen“, sagte Nina Kemper vom Sozialdienst katholischer Frauen, der dem Arbeitskreis angehört. „Die Blumen sind ein Zeichen der Hoffnung und dass wir etwas gegen solche Gewalt tun.“

Frauen aus allen sozialen Schichten sind betroffen

Auf Informationskarten, die an Passanten verteilt wurden, hieß es unter anderem: „Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen.“ Es seien Frauen aller sozialen Schichten betroffen.

„Wir haben dieses Beet gewählt, weil die Gerichte auch mit juristischer Aufarbeitung von Fällen von Gewalt gegen Frauen zu tun haben“, erklärte Claudia Welp vom städtischem Frauenbüro und Arbeitskreis. Der Grünstreifen war über den Ambulanten Sozialen Dienst der Justiz bereitgestellt und im Rahmen von Sozialstunden als Beet vorbereitet worden.

Julia Scheffer zählte ebenfalls zu den ersten Passanten, die teilnahmen. Ihrer Ansicht nach ist die Aktion durch die Blumen mit einer positiven Vorstellung verbunden. „Das fällt auf.“

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