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Anmeldungen an den Gesamtschulen

Über die Hälfte wird in Münster abgewiesen

Münster

Die Bilanz der Anmeldungen an den beiden städtischen Gesamtschulen liegt vor – und wieder gibt es viel mehr Interessenten als Plätze. Diesmal werden noch mehr Kinder leer ausgehen als in den vergangenen Jahren.

Karin Völker

Die Beliebtheit der Gesamtschulen ist in Münster gestiegen. Foto: Lisa Stetzkamp

Die Beliebtheit der Gesamtschulen ist in Münster weiter gestiegen. Schon das vierte Jahr in Folge. 505 Kinder wurden für das nächste Schuljahr an den beiden städtischen Gesamtschulen angemeldet. Nur insgesamt 224 von ihnen haben Glück und erhalten einen Platz.

Die Gesamtschule Mitte und die Mathilde-Anneke-Schule im Ostviertel können jeweils 112 Kinder auf­nehmen. 173 Kinder gehen an der Gesamtschule Mitte leer aus, 108 an der Ma­thilde-Anneke-Schule. Zuvor hatte die bischöfliche Gesamtschule Friedensschule „mehr als 200 Absagen verschickt“, wie deren Schulleiter Ulrich Bertram berichtet. Die Friedensschule, die jährlich 168 Kinder aufnimmt, zieht ihr Anmeldeverfahren vor, damit die Abgewiesenen ihr Glück an den städtischen Gesamtschulen erneut versuchen können.

Für den städtischen Schuldezernenten Thomas Paal ist die Anmeldebilanz der Gesamtschulen ein Zeichen für die Notwendigkeit, die Gesamtschule im Ostviertel auf sechs Züge zu erweitern und „dass die Errichtung einer weiteren städtischen Gesamtschule dringend erforderlich ist“.

Forderungen aus der Politik

Damit stimmt Paal mit den Politikern der Koalition von CDU und Grünen sowie der SPD überein. Die SPD fordert explizit die Umwandlung der dürftig frequentierten Sekundarschule in Roxel, die keine Oberstufe anbietet, in eine Gesamtschule. Auch für CDU und Grüne, die dem Elternwillen Rechnung tragen wollen, wäre dies eine gute Option, wie CDU-Ratsfraktionsvorsitzender Stefan Weber, Schulausschussvorsitzende Angela Stähler (CDU) und der grüne Ratsherr und Schulpolitiker Christoph Kattentidt einhellig betonen. Dafür aber ist die Genehmigung der Bezirksregierung erforderlich. Die geringe Entfernung zur Gesamtschule Havixbeck galt hier bisher als Hindernis.

Klar ist nun aber, dass auch die Wiedereinführung von G9 an den Gymnasien den Run auf die Gesamtschulen nicht gestoppt hat. Die beiden Gesamtschulen haben keine Veränderung in der Zusammensetzung der Bewerber festgestellt, sagt Schulamtsleiter Klaus Ehling. Sprich: Auch in diesem Jahr gebe es wieder mehr als genügend Interessenten mit Gymnasialempfehlung. Die beiden Gesamtschulen nehmen entsprechend der Verteilung der Schüler in ganz Münster jeweils rund 50 Prozent Kinder mit Gymnasialempfehlung, 35 Prozent mit Realschulempfehlung und 15 Prozent mit Hauptschulempfehlung auf.

Über die Vergabe der Plätze entscheidet nun das Losverfahren.

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