Zu hohe Inzidenzen
UKM bekommt keine ukrainischen Kriegsverletzte zugeteilt
Münster
Das Uni-Klinikum in Münster wird - zumindest vorerst - keine Patienten aus der Ukraine aufnehmen. Der Grund: die hohen Corona-Inzidenzen in der Region.
Das Land NRW hat sich Anfang April dazu bereit erklärt, ukrainische Kriegsverletzte und andere Patienten aus dem Land aufzunehmen und in den Kliniken zu behandeln.
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann erklärte damals in einer Presseerklärung: „Die Lage in der Ukraine ist furchtbar. Ich sehe es als unsere moralische Verantwortung an, den verletzten Menschen aus der Ukraine in unseren Kliniken mit einer angemessenen medizinischen Versorgung zu helfen.“
Erste ukrainische Patienten in NRW
Nun sind die ersten Patienten aus der Ukraine in Nordrhein-Westfalen angekommen. Das Uniklinikum Münster wird - zumindest vorerst - keine Kriegsverletzten aus der Ukraine aufnehmen und behandeln. "Wir sind zunächst ganz bewusst außen vor gelassen worden", sagt Marion Zahr von der Pressestelle des UKM.
Der Grund sei das Coronavirus: "Die Inzidenzen in Münster und im Münsterland sind immer noch sehr hoch, es sind die höchsten in NRW", sagt Zahr. Deshalb würden immer noch viele Mitarbeiter des Klinikums ausfallen, teilweise würden immer noch verschiebbare Operationen oder Behandlungen verschoben. Kriegsverletzte aus der Ukraine seien darum zunächst auf andere Krankenhäusern außerhalb des Münsterlandes verteilt worden.
Ukrainische Patienten kommen im Rheinland unter
"Viele der verletzten und kranken Ukrainer kommen jetzt in Kliniken im Rheinland unter. Dort waren die Inzidenzen schon eher viel höher und sind jetzt auch eher wieder gefallen", sagt Marion Zahr. Generell sei aber auch das UKM bereit zu helfen und in Zukunft Patienten aus dem Kriegsland aufzunehmen. Außerdem seien schon seit Wochen vereinzelt krebskranke Kinder aus der Ukraine - die nicht nach dem "Kleeblattprinzip" verteilt wurden - im Uniklinikum untergebracht.