Historisch belastete Straßennamen
Umbenennung von Straßen: Das sagen die Menschen vor Ort
Münster
Die Politik in Münster will zehn Straßen wegen historischer Belastung umbenennen – weitere sollen folgen. Was halten eigentlich die Menschen davon, die von einer Umbenennung unmittelbar betroffen sind? Unsere Redaktion hat sich vor Ort umgehört.
In einem Mietshaus an der Manfred-von-Richthofen-Straße liegen Zustimmung und Ablehnung der geplanten Umbenennung drei Meter auseinander. In der linken Erdgeschosswohnung lebt seit 32 Jahren Paul Laudenbach, 83. „Ich habe mich an den Straßennamen gewöhnt. Den jetzt zu ändern, das ist doch eine fixe Idee“, sagt er. In der rechten Erdgeschosswohnung lebt seit sieben Jahren Julius Reimer, 41. „Richthofen war ein Jagdflieger, er überzeugt mich nicht als Namenspate für die Straße. Gegen eine Umbenennung habe ich nichts.“ Zumal der aktuelle Name in keine Adresszeile passe, zu lang, Postsendungen würden oft nicht ankommen, sagt Reimer.