Hochschule Münster
UN-Diplomatie im Schloss
Münster. 192 Staaten sind Mitglied der Vereinten Nationen. 36 davon sind in dieser Woche im Schloss der Universität vertreten, wo Studierende aus der ganzen Welt bis zum Samstag in die Rolle von Diplomaten schlüpfen und Resolutionen zu den großen Weltproblemen aushandeln: der Friedensprozess in Afghanistan, der Krieg gegen den Terror und der Schutz der Menschenrechte, Fischereirechte, oder Gesundheitsschutz in Afrika.
Noch ist das alles ein Spiel – aber fast jeder, der sich für das „MUIMUN“ (Münster University International Model United Nations) angemeldet hat, verfolgt ein Ziel, wie Anne Angsten betont: „Eine berufliche Tätigkeit in der internationalen Politik.“ Die Erfahrungen beim Diskutieren werden sich demnach – wenn die Berufswünsche in Erfüllung gehen – künftig in der Wirklichkeit niederschlagen. Anne Angsten studiert normalerweise Politik und Wirtschaft in Münster und ist in dieser Woche die Generalsekretärin der Vereinten Nationen in Münster. Sie trägt ein weißes Kostüm und Pumps, die Diplomaten-Kolleginnen und -Kollegen sind ähnlich elegant erschienen. Für Christoph Zöpel, ehemaliger Staatsminister im Auswärtigen Amt und Schirmherr der diesjährigen MUIMUN-Konferenz, eine neue, ermutigende Erfahrung: Er freut sich über junge Leute, die sich leidenschaftlich für Politik interessierten und engagierten – und das nicht, wie von der die älteren Generation gewohnt: „Demonstrierend und schlecht gekleidet“.
Die „perfekte Organisation, das fundierte Wissen, das Interesse und Engagement jenseits des eigentlichen Studiums“, das lässt in dem Politiker die Hoffnung keimen, „dass es in der Welt doch noch gescheit weiter gehen kann.“
„Motivierend und inspirierend“ ist für Sabine Birken, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen in NRW, die UN-Konferenz der Studenten. Acht von ihnen sind mit einem von Sponsoren gestifteten Stipendium nach Münster gekommen. Sie kommen aus Ländern, in denen sich junge Leute die Reise zu einer solchen Konferenz meist nicht leisten können, wie Ibrahim Mothana aus dem Jemen. „Eine tolle Erfahrung, schwärmt er, dieser „Mix der Kulturen“.
Startseite