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Verkehrsunfallstatistik

2022 ereigneten sich fast 11.000 Verkehrsunfälle in Münster

Münster

Die erfreulichen Entwicklungen in der Verkehrsunfallstatistik während der Corona-Pandemie sind Geschichte. 2022 ereigneten sich deutlich mehr Verkehrsunfälle als in den beiden Jahren zuvor. Und auch die Zahl der Verletzten ist wieder deutlich angestiegen.

Von Martin Kalitschke

Die  Zahl der Unfälle in Münster ist 2022 im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gestiegen. Foto: dpa (Symbolbild)

Die Corona-Pandemie ist mehr oder weniger Geschichte. Das gilt – leider, muss man in diesem Zusammenhang sagen – auch für die zuletzt erfreuliche Entwicklung der Verkehrsunfallzahlen. Nach deutlichen Rückgängen in den durch Lockdowns und viele weitere Einschränkungen geprägten Jahren 2020 und 2021 haben sie 2022 wieder das Niveau der Vor-Corona-Zeit erreicht, wie Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf und der Leiter der Direktion Verkehr, Volker Wittenbreder, am Mittwoch bei der Präsentation der Verkehrsunfallstatistik für 2022 feststellten.

Hier einige ausgewählte Zahlen: Insgesamt ereigneten sich in Münster 2022 10.740 Verkehrsunfälle – rund 2000 mehr als 2020, rund 400 mehr als 2021. Immerhin: Die Zahl liegt unter dem Wert von 2019 (11.515). Bei 1445 Unfällen kamen Menschen zu Schaden – das ist der höchste der Wert der vergangenen fünf Jahre. Statistisch gesehen verunglückten pro 100.000 Einwohner 512 Menschen – auch dies ein Fünf-Jahres-Höchstwert. Immerhin: Die Zahl der Schwerverletzten (183) ging gegenüber 2021 leicht zurück – damals lag sie bei 197.

Zwei Radfahrer bei Unfällen ums Leben gekommen

Bei zwei Unfällen kamen im vergangenen Jahr Menschen ums Leben. Im März 2022 stieß am Hessenweg ein 68-jähriger Radfahrer mit einem 73-jährigen Autofahrer zusammen, der Radler erlitt dabei tödliche Verletzungen. Im Juni überholte ein Radfahrer an der Ecke Hammer Straße/Geiststraße einen 75-jährigen Pedelec-Fahrer – und brachte diesen ins Straucheln. Beide Fahrer stürzten, der Pedelec-Fahrer verstarb später im Krankenhaus.

„Jedes Unfallopfer ist eines zu viel“, stellte am Mittwoch die Polizeipräsidentin klar. Das gelte gerade auch für Kinder. „Besonders die Jüngsten im Straßenverkehr brauchen besonderen Schutz“, betonte Dorndorf. 86 Kinder wurden im vergangenen Jahr in Münster bei Verkehrsunfällen verletzt – ein leichter Rückgang gegenüber dem Jahr zuvor (93). „Unsere intensive Präventionsarbeit, beispielsweise mit der Verkehrspuppenbühne oder dem Roter-Ritter-Mobil, sensibilisiert die Kinder für das Thema Verkehr. Unsere Kolleginnen und Kollegen sind hier mit viel Herzblut unterwegs.“

Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf und Volker Wittenbreder, Leiter der Direktion Verkehr, stellten die Unfallstatistik 2022 vor. Hinter ihnen befindet sich ein E-Scooter-Simulator. Foto:

Polizei schreibt Prävention groß

Präventionen schreibt die münsterische Polizei auch in anderen Bereichen groß. So verfügt die Behörde seit 2022 über einen Pedelec-Simulator. Mit Hilfe dieses Gerätes soll ein sicherer Umgang mit Pedelecs im Straßenverkehr erreicht werden. Hier hat die Polizei besonders Senioren im Blick. 2022 verunglückten in Münster 54 Pedelec-Fahrer über 65 Jahre – dies ist ein weiterer Fünf-Jahres-Höchstwert in der aktuellen Statistik. 

Für zunächst vier Wochen macht zudem ein E-Scooter-Simulator der Polizei NRW in Münster Station. „Wir wollen, dass Sie alle sicher nach Hause kommen, das ist unser Antrieb. Mit unserer Präventionsarbeit wollen wir alle - vom Kindergartenkind bis zur Seniorin - für die Gefahren im Straßenverkehr sensibel machen“, unterstreicht die Polizeipräsidentin.

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