Vierte Auflage von „Das Schloss rockt“ am Freitag
Vier Bands mit gleichem Nenner
Münster
Wenn Mathematik, Metal und Münster eine Dreiecksbeziehung eingehen, dann entsteht daraus das Musik-Festival „Das Schloss rockt”. Auch bei der vierten Ausgabe am kommenden Freitag ist Christopher Deninger die treibende Kraft hinter den Kulissen.
Professor für theoretische Mathematik – und großer Fan der finnischen Band Nightwish, allerdings nur in der Phase mit Frontfrau Tarja Turunen, einer ausgebildeten Sopranistin.
„Bei allen Konzerten, die ich veranstalte, achte ich darauf, dass die Leadsänger oder Leadsängerin eine gute Stimme haben. Der Rest muss zwar auch passen, aber die Stimme ist ein Ausschluss- oder eben Inklusionskriterium“, sagt Deninger. Deshalb freut sich der Mathematik-Professor auch auf Elvellon, eine Band vom Niederrhein, die das Publikum vor dem Schloss beeindrucken werde. Das Quintett um Frontfrau Nele Messerschmidt hat eine große Schnittmenge mit Deningers Lieblings-Symphonic-Metal-Band.
2000 Zuschauer erwartet
„Das Schloss rockt“ ist ein Open-Air-Festival für Freunde härterer Undergroundbands, deren Kreativität noch nicht in Routine umgeschlagen ist. Weitere Variablen im Kreise der diesjährigen Bands sind die selbst ernannten Goth’n’Roller The Pussybats aus Stuttgart und die Party-Punk’n’Roller Dan Dryers. Letztere haben bereits vergangenes Jahr bei „Tank mit Frank“ gespielt. Jede Band spielt ein Set von ungefähr einer Stunde.
„Zum Ende hin werden die Bands immer heftiger“, sagt Deninger. Headliner sind deshalb Blessed Hellride. Die Heavy-Rocker aus Trier warten auf ihrem neuen Album aber nicht nur mit kompromissloser Härte auf, sondern streuen auf ihrem aktuellen Album auch mal Flamenco-Töne eine.
Insgesamt werden über den Tag bis zu 2000 Zuschauer vor dem Schloss erwartet. „Beim zweiten Mal waren es bereits mehr als bei der Premiere, weil es sich bereits herumgesprochen hatte. Vergangenes Jahr hat das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“, analysiert der Professor. Dazu addiert sich die deckungsgleich stattfindende Eröffnungsparty zum Vainstream-Festival. Das wollte Deninger eigentlich vermeiden. Aber der Katholikentag, die anstehende Klausurenwoche und das Studierendenfest – das einen Tag später die Schloss-Bühne nutzt –, sind Faktoren, die keinen Alternativtermin zuließen.
Kostenloser Eintritt
Auch wenn Deninger Initiator und Organisator des Festivals ist, legt er großen Wert darauf, dass es mindestens noch ein Team von 30 Leuten gibt, die ihn größtenteils ehrenamtlich unterstützen: die WWU Campus GmbH, die Fachschaften der Mathematiker und Physiker und weitere Freiwillige. Tatsächlich ist das Open Air vor dem Schloss noch ein Minusgeschäft: Der Eintritt ist trotzdem kostenlos, das ökologische Bier die Haupteinnahmequelle. Aber vielleicht ändert sich das in der Zukunft. Immerhin ist in diesem Jahr erstmals das Kulturbüro der Universität beteiligt.
Nicht nur die Zusammenstellung der Bands, sondern das Produkt muss eben – wie in der Mathematik – einfach stimmen: „Am schönsten ist es, wenn Leute stehen bleiben, die glauben, mit Heavy-Metal nichts anfangen zu können, und dann feststellen, dass es doch richtig gut ist. Und die dann beim nächsten Mal wiederkommen, weil sie unserem Musikgeschmack vertrauen.“
Startseite