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Volkeningheim

Kirche fasst keinen Schließungs-Beschluss

Münster

Das Ende des Volkeningheims sollte nach der Vorstellung der Gremien der Evangelischen Landeskirche eigentlich nur noch eine Formsache sein. Bei der am Mittwoch zu Ende gegangenen Synode kam es aber anders.

Von Karin Völker

Das Volkeningheim, links auf dem Bild zu sehen, bildet eine bauliche Einheit mit der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG). Foto: Karin Völker

Der Beschluss, der bei der Evangelischen Landeskirche von Westfalen nach eigener Aussage, nur noch formell vollzogen werden sollte, ist bei der am Mittwoch zu Ende gegangenen Synode nicht gefallen. Das bedeutet, dass die Entscheidung, das evangelische Studierendenwohnheim Volkeningheim zu Ende September 2024 aufzugeben, nicht zustande kam. Stattdessen gab es dazu „erheblichen Diskussionsbedarf“, wie ein Sprecher der Landeskirche erklärt.

Eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Sigrid Beer, ehemalige Landtagsabgeordnete der Grünen und Mitglied der Synode, soll nun weiter darüber beraten, wie die inhaltliche Arbeit des Volkeningheims weitergeführt werden kann. Daran sollen auch Vertreterinnen und Vertreter des Hauses am Breul beteiligt werden, die sich seit Bekanntwerden der Schließungspläne mit öffentlichkeitswirksamen Protestaktionen für die Rettung des Wohnheims starkgemacht hatten.

Aus der Kirchensteuer sollen keine Mittel  fließen

Der Sprecher der Landeskirche stellte dabei klar, dass der Beschluss der Kirchengremien, dass keine Mittel aus der Kirchensteuer mehr für den Unterhalt des seit 1957 bestehenden und sanierungsbedürftigen Wohnheims mehr fließen sollten, weiter Bestand habe.  Neu sei die Arbeitsgruppe, die den Auftrag habe, „bis zum Ende des Jahres der Kirchenleitung Bericht zu erstatten, ob sie Möglichkeiten zur Weiterführung der inhaltlichen Arbeit entwickeln konnte“, so der Sprecher, und weiter: „Da ist jetzt also noch einmal Kreativität von allen Seiten gefragt. Ob sich wirklich eine Lösung finden lässt oder ob es doch keine andere Möglichkeit gibt, als das Heim zu schließen – wovon das Dezernat des Landeskirchenamts bisher ausgegangen war -, bleibt offen.“

Sprecher der Evangelischen Landeskirche von Westfalen

Bei der Synode habe es zu dem Thema „sehr intensive Diskussionen“ gegeben. Vertreter aus dem Volkeningheim als Gäste seien daran beteiligt gewesen. Sie hatten wiederholt auf die erfolgreiche soziale Integrationsfunktion des Heims, gerade für ausländische Studierende hingewiesen und das aus ihrer Sicht falsche Signal kritisiert, das die Kirche mit einer Schließung an die junge Gegenration aussende.

In dieser Woche hatte auch der AStA der Universität Münster einen öffentlichen Appell an die Kirche gerichtet, von der Schließung des Volkeningsheims abzusehen und Perspektiven für den Weiterbestand zu entwickeln.

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