Medizinstation dank WN-Spendenaktion
Von St. Mauritz nach St. Mauritz
Münster
Entwicklungshilfe ist nichts für Romantiker. Spenden sammeln, Bauprojekte koordinieren, Bildungsprogramme starten und den oftmals dünnen Gesprächsfaden nie abreißen lassen – da sind Manager-Qualitäten gefragt. Gefühlsduselei stört nur.
Und doch gibt es die Momente, die unter die Haut gehen und die einem sagen, dass jeder, der gibt, auch etwas empfängt. Einen solchen Moment erlebten jetzt vier Mitglieder der Uganda-Hilfe St. Mauritz aus Münster. Ulrich Schmitz-Hövener, seine Tochter Julia sowie Georg Altrogge und sein Sohn Benedikt waren dabei, als in dem ugandischen Partnerdorf Obiya Palaro eine neue Pfarrgemeinde feierlich gegründet wurde. Ihr symbolträchtiger Name: St. Mauritz.
Das münsterische Quartett hatte das ewige Licht aus der münsterischen Kirche St. Mauritz mit im Gepäck, das vom dortigen Erzbischof John Baptist Odama in einer feierlichen Zeremonie entgegengenommen wurde.
„Das war ein bewegender Moment“, so Georg Altrogge. „Eingebettet in eine sehr, sehr lange Zeremonie“, wie Ulrich Schmitz-Hövener lachend ergänzt. Morgens um 9 Uhr versammelte sich die Dorfgemeinschaft, abends um 17.30 Uhr war dann das letzte Grußwort verlesen, das letzte Gebet gesprochen und das letzte Lied gesungen.
Auch wenn die seit über 20 Jahren währende Arbeit der Uganda-Hilfe St. Mauritz keinen direkten Bezug zu der Pfarrgründung aufweist, so betrachtet der münsterische Verein diese trotzdem als Bestätigung seiner Arbeit und als Ausdruck des wachsenden Selbstbewusstseins in dem Dorf im Norden Ugandas. „Der Bürgerkrieg ist vorbei, man kann die Aufbruchstimmung regelrecht spüren“, freut sich Schmitz-Hövener, Vorsitzender der Uganda-Hilfe.
Positives kann er auch von der Medizinstation berichten, die vor 20 Jahren mit Hilfe einer WN-Spendenaktion errichtet wurde. Sie verfügt inzwischen über eine eigene Solaranlage und ist voll elektrifiziert.
Die Medizinstation ist Teil einer Infrastruktur, die geradezu vorbildlich ist. Obiya Palaro hat eine Schule, eine Mehrzweckhalle, eine Kapelle, Brunnen zur Wasserversorgung – und mit Father Cyprian einen eigenen Pfarrer. Das ist sehr viel in einer Region, in der die Menschen als Kleinbauern von dem leben, was sie anbauen. Eine Region, in der scheinbare Selbstverständlichkeiten wie sauberes Trinkwasser oder geregelter Schulunterricht als regelrechter Standortvorteil gefeiert werden.
Startseite