Auftakt zum Rotary-Berufsdienste-Award in der Gesamtschule Mitte
Gute Noten und der persönliche Eindruck
Münster
Schon seit Jahren bringen die münsterischen Rotary-Clubs mit ihrem Berufsdienste-Award eine erste Bewährungsprobe für das spätere Berufsleben in die Schulen. In diesem Jahr stand der Auftakt an der Gesamtschule Münster-Mitte an.
Mit Vorträgen von Schülern der Oberstufe der Gesamtschule Münster-Mitte ist am Mittwoch der diesjährige Rotary-Berufsdienste-Award gestartet. Zum zehnten Mal werden mit ihm Schüler aus den Oberstufen des gesamten Stadtgebiets auf einen speziellen Bereich des Berufslebens vorbereitet – die Bewerbungs- und Auswahlgespräche.
Gute Noten – „ja, die sind entscheidend“, sagt Rotarier Dr. Patrick Tegeder zur Einleitung an die Schüler gewandt, und schränkt sogleich ein, dass sie aber eben nur für eine Vorauswahl entscheidend seien.
Im Bewerbungsgespräch gehe es Unternehmen oder Universitäten dann eher um Struktur und Darstellung, zusammengefasst könnte man wohl sagen, um einen persönlichen Eindruck des Einzelnen.
Um sich in solchen Situationen bestmöglich darzustellen, bekommen beim Berufsdienste-Award einzelne Schüler – vor Mitschülern im Publikum – die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten im Vortrag anhand ihrer Projektarbeiten auszutesten.
Es geht also nicht um den Inhalt der jeweiligen Arbeit, der wurde bei allen teilnehmenden Schülern der Jahrgangsstufe 12 bereits mit „sehr gut“ bewertet, es geht darum, was die Schüler daraus machen.
Linke, Circe und der Debattierclub
Die Ansätze sind am Mittwoch ganz unterschiedlich, etwas Lampenfieber inklusive. Ein wenig aufgeregt sei er schon gewesen, räumt etwa Emil Dombrowski gegenüber unserer Zeitung ein. Das hält ihn aber nicht davon ab, nach seinem Vortrag zum Thema „Die veränderte Sicht der deutschen Linken auf den Staat Israel durch den Sechs-Tage-Krieg“ zu der Einschätzung zu kommen: „Das hat mir sicher etwas gebracht.“
Während Vivienne Labuvé und Jan Schneider über ihren Projektkurs „Jugend debattiert“ passenderweise diskutieren und von der Jury eine gute Bühnenpräsenz attestiert bekommen, spricht Hannah Thomas zum Thema Hochbegabung. Sie wählt dabei ein besonderes Vortragsformat, versetzt sich in die fiktive hochbegabte Person und trägt als eine Art Poetry Slam vor. Jula Beliczey bringt dem Publikum und der Jury den Determinismus näher. Das schwierige Thema, lebensnah artikuliert, veranlasst Beratungslehrer Ulf Strehlke zu einem Scherz Richtung Publikum: „Ich hoffe, das hat Ihre Weltsicht jetzt nicht zu sehr erschüttert.“
Die beste Beurteilung der Jury bekommt allerdings Lisa Brandt für ihren Vortrag zum Thema der Zauberin Circe aus der griechischen Mythologie. „Super“, „toll“, „sehr gut“ sind die Attribute, die Jurymitglied Ingo Verfürth der Schülerin entgegenbringt. Sie erhält neben 100 Euro Siegprämie noch – mit den Siegern der weiteren münsterischen Schulen – die Teilnahme an einem professionellen Bewerbungstraining.
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