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Kitas geschlossen, viele Busse fielen aus

Warnstreik sorgte für viele Einschränkungen

Münsterland

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst gingen am Montag weiter – mit Auswirkungen unter anderem auf den Busbetrieb und die Müllabfuhr in Münster. Beendet ist der Tarifstreit noch (lange) nicht.  

Rund 500 Verdi-Mitglieder protestierten in Münster. Vom Schlossplatz ging es zum Prinzipalmarkt – dort fand am Vormittag eine Abschlusskundgebung statt. Foto: Oliver Werner

Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes hatten für Montag (27. Februar) wieder ganztägige Warnstreiks angekündigt. Auch in Münster hat das für Einschränkungen gesorgt – unter anderem bei den Abfallwirtschaftsbetrieben (AWM) sowie bei den Stadtwerken.

Schon am frühen Morgen wurden die Auswirkungen deutlich. Aufgrund der angekündigten Ausfälle von Bussen – mehr als die Hälfte fuhr am Montag nicht – stiegen viele Pendler auf das Auto um und sorgten für volle Straßen und Staus im Berufsverkehr. Teilweise mussten Autofahrer bis zu 45 Minuten mehr für ihren Weg zur Arbeit einplanen.

An den Bushaltestellen am Hauptbahnhof warteten am Montag viele Fahrgäste vergeblich. Die Hälfte aller Busse im Stadtgebiet fuhr aufgrund des Streiks nicht. Viele Ausfälle wurden gar nicht oder erst kurz vor der eigentlichen Fahrt bekannt. Foto: Jonas Wiening

Probleme an Kitas und Schulen

Probleme bereitete der Warnstreik auch der personell ohnehin angespannten Kinderbetreuung an Kitas und Schulen. So blieben am Montag gleich fünf Kindertagesstätten (Am Drostenhof, Am Schulzentrum, An der Gartenstraße, Berg Fidel und Killingstraße) ganz geschlossen. Viele weitere Kitas sowie die Offenen Ganztage (OGS) in der Norbertschule und der Idaschule boten nur eine Notbetreuung an. An der Paul-Gerhardt-Schule konnte gar keine Betreuung stattfinden.

Ebenfalls ausgefallen ist die Abfuhr der Abfalltonnen in den sogenannten „Montagsrevieren“. In Coerde, Rumphorst, Sprakel, Gelmer, Gittrup, Handorf und Sudmühle und Teilen von Kinderhaus, dem Mauritzviertel und dem Kreuzviertel wird sich die Leerung der Tonnen deshalb – um bis zu 14 Tage – verzögern.

Die Müllabfuhr in Münster fiel am Montag aus. Foto: Jonas Wiening

Das Hallenbad Ost blieb aufgrund der streikenden Mitarbeiter den ganzen Tag geschlossen.

Demonstranten ziehen zum Prinzipalmarkt

Rund 500 Mitglieder der Gewerkschaft Verdi versammelten sich am Montagmorgen am Schlossplatz. Von dort zogen die Demonstranten mit Plakaten, Fahnen und Trillerpfeifen Richtung Prinzipalmarkt, wo sie bei einer Abschlusskundgebung für höhere Löhne protestierten. 10,5 Prozent mehr Gehalt oder mindestens 500 Euro mehr pro Monat fordert Verdi für die Angestellten im öffentlichen Dienst.

„In der letzten Verhandlungsrunde haben wir aber kein gutes Angebot von Seiten der Arbeitgeber bekommen. Das Angebot war der blanke Hohn. Fünf Prozent mehr sind viel zu wenig“, sagt Bernd Feldhaus, Gewerkschaftssekretär bei Verdi unserer Redaktion. „Das ist keine Wertschätzung. Ohne den öffentlichen Dienst geht in diesem Land nichts. Ohne euch geht nichts“, stieß Bezirksgeschäftsführerin Jutta Schulz bei der Abschlusskundgebung ins gleiche Horn. Der Tarifstreit - er ist noch nicht beendet.

Massive Beeinträchtigungen in NRW

Die Arbeitsniederlegung in vielen Bereichen des öffentlichen Dienstes führte auch in einigen Städten und Regionen in NRW zu teilweise massiven Beeinträchtigung.

Während an den Flughäfen in Düsseldorf und Köln/Bonn ein Großteil der geplanten Flüge ausfallen musste, kam es vielerorts auch zu starken Einschränkungen im Nahverkehr. Im Münsterland fielen rund die Hälfte der Busse aus. Besonders zu den Hauptverkehrszeiten sorgten Pendler, die auf das Auto umgestiegen sind, für volle Straßen und Staus rund um die Ballungszentren.

Der Streik schien auch massive Probleme auf den Straßen zu bereiten. Es staute sich schon weit vor den Toren von Münster. Pendler mussten sich auf längere Fahrtzeiten von über 30 Minuten einstellen. Foto: Jonas Wiening

In mehreren Städten streikten auch die Mitarbeiter der Abfallwirtschaftsbetriebe, der Stadtwerke, der Stadtverwaltungen oder Kliniken. Und auch die Verdi-Mitglieder, die an Schulen, in Kitas oder in den Sparkassen arbeiten, waren zum Streik aufgerufen. So wurde in manchen Städten der Müll nicht abgeholt, es kam zu Betreuungsengpässen, Kitas und Ganztagsschulen mussten geschlossen, und die Öffnungszeiten von Verwaltungen angepasst werden.

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