Das Buch einer Mutter, die ihr Kind verloren hat
Wie reagieren, wenn ein Kind den Tod vor Augen hat?
Münster
Maike Wöhrmann hat ihren schwer kranken Sohn im Alter von 13 Jahren verloren. Ihre Erfahrungen hat sie in einem sehr persönlichen Buch niedergeschrieben und mit eigenen Zeichnungen illustriert.
Wie bereite ich ein Kind auf seinen nahenden Tod vor? Was spendet Trost und wie sollen Eltern, Verwandte und Freunde Abschied nehmen? Diesen quälenden Fragen hat sich Maike Wöhrmann stellen müssen, als ein bösartiger Tumor ihrem elfjähriger Sohn Mats nach und nach die Lebenskraft entzog. Das war 2007. Nun hat die gelernte Erzieherin ein sehr persönliches Buch mit selbst erstellten Zeichnungen über diesen schwierigen Weg verfasst, der anderen Eltern helfen kann, die richtigen Worte beim Thema Sterben zu finden. „Mats & Opa“ heißt das Buch, das von einem Zwiegespräch zwischen dem Jungen und seinem ebenfalls schwer kranken Großvater handelt, der am Ende nur kurz vor dem Kind stirbt.
Das Buch soll dabei helfen, „den Tod als Teil des Lebens zu sehen und besser mit dem Thema umzugehen“, sagt Dr. Anna Schober, Mitbegründerin der Schober-Stiftung für christliche Hospizarbeit, mit deren Unterstützung das Buch im Coppenrath-Verlag erschienen ist.
Als sich Maike Wöhrmann nach dem Tod ihres Kindes als Trauerbegleiterin ausbilden ließ, stellte sie ihre Erlebnisse und Gedanken in einer Seminarrunde vor. „Ich habe so viel Zustimmung erfahren“, sagt sie, und die Ermunterung, das Erlebte öffentlich zu machen.
„Uns hat es gut getan, dass Mats, der durch das Brückenteam des Uniklinikums begleitet wurde, die letzten Tage in seinem familiären Umfeld verbringen konnte“, blickt Vater Axel Wöhrmann zurück. Dieses Brückenteam im Anbau des Familienhauses am Uniklinikum bietet Eltern todkranker Kinder in den schweren letzten Wochen eine 24-stündige Rundumversorgung, erklärt Prof. Dr. Heribert Jürgens, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.
Derzeit betreut das Team rund um Kinderärztin Dr. Margit Baumann-Köhler 29 Familien – 2014 waren es 45. Die wichtige psychosoziale Begleitung, so Baumann-Köhler, werde von den Krankenkassen leider nicht erstattet.
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