Abstimmung im Senat
Neuer Name für die Uni Münster ist bereits gefunden
Münster
Nach der nichtöffentlichen Diskussion des Senats präsentiert die Universität in der Namensdebatte gleich zwei Ergebnisse. Nicht nur der alte Name wird abgelegt. Es gibt sogar schon einen neuen.
Die Universität hatte am Donnerstag gleich zwei Neuigkeiten zu verkünden. Erstens: Der alte Name „Westfälische Wilhelms-Universität“ wird abgelegt. Zweitens: Mit „Universität Münster“ ist der neue Name schon gefunden.
Am Tag nach der nicht öffentlichen Debatte im Senat über den alten und neuen Namen sitzen mit Hinnerk Wißmann und Johannes Wessels ein sichtlich zufriedener Senatsvorsitzender und Rektor zur Pressekonferenz auf dem Podium der spärlich besetzten Aula. In der Mitte Eckhard Kluth, Historiker und Leiter des Kulturbüros der Universität, der in den vergangenen zwei Jahren zusammen mit Kathrin Schulte und Dominic Eickhoff für die historische Forschung zum Uni-Namen verantwortlich zeichnet und die Organisation der öffentlichen Debatte darüber organisiert hat.
Keine Gegenstimmen im Senat
Nach deren Ergebnis sprach wenig bis nichts mehr für das Festhalten am bisherigen Namenspatron Wilhelm II., fasste Kluth den tags zuvor im Senat vorgestellten Abschlussbericht zusammen. In großer Einmütigkeit ohne Gegenstimmen habe der Senat in einer Probeabstimmung beschlossen, dass der alte Name der Universität abgelegt wird und die Hochschule stattdessen künftig schlicht „Universität Münster“ heißen soll.
Keine Verlegenheitslösung, sondern „eine bewusste Entscheidung“, ein „echtes Konzept“, wie Rektor Wessels betont. Zum einen war Universität Münster nach Aufnahme des Lehrbetriebs im Jahr 1773 der erste in den historischen Schriften überlieferte Name. Zum anderen „ist es der Begriff, hinter dem sich alle versammeln können“, so Wißmann. Universität Münster, das ist die eine und einzige in der Stadt und die Einrichtung, in der gemäß der Bedeutung des Namens universell gedacht, geforscht und gelehrt wird. „Jede andere Option hätte neue Debatten und Grüppchenbildungen hervorgerufen“, erläutert Wißmann.
Kommentar: Wilhelm ist Geschichte
Damit ist laut Wißmann auch das Ansinnen der studentischen Gruppe RCDS vom Tisch, die sich dafür starkmacht, die Universität nach der Frauenrechtlerin und Nonne jüdischer Abstammung Edith Stein zu benennen. Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Stefan Nacke macht sich dafür stark. Zwei Studenten vermissen am Rande der Pressekonferenz eine offene Debatte über den neuen Namen.
Die Frage nach dem Kürzel WWU bleibt
Der Senatsvorsitzende ist sich unterdessen sehr sicher, dass es am 5. April, wenn der Senat das nächste Mal tagt, bei der klaren Beschlusslage bleibt. Einen Bildersturm werde es nun aber nicht geben: „Wir erneuern Schilder, wenn sie erneuert werden müssen“, sagt Wißmann, dass die Namensänderung keine Kosten verursachen solle.
Debatte
Bleibt die Frage nach dem für das Eigenmarketing lange verwendeten Kürzel WWU – unter anderem auch geführt im Namen der populären WWU-Baskets? Rektor Wessels setzt auf kluge Köpfe und erfinderische Ideen: „Da werden sich kreative Lösungen finden.“
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