Alex-Talk
Zusammenspiel von Herz und Psyche
Münster
Wer Emotionen beschreiben will, tut das nicht selten mit einem Bild vom Herzen. Aber gibt es diese Verbindung zwischen Herz und Psyche auch aus medizinischer Sicht? In der Tat, sagen Univ.-Prof. Dr. Judith Alferink und Prof. Dr. Kristina Wasmer.
Ausdrücke wie diese kennt wohl jeder: „Das bricht mir das Herz.“ „Du bist mir ans Herz gewachsen.“ „Hör’ auf dein Herz.“ „Mir fällt ein Stein vom Herzen.“ Doch was ist dran an derartigen Aussagen?
Gibt es tatsächlich eine solche enge Verbindung zwischen diesem wichtigen Körperorgan und dem seelischen Befinden? Und wenn ja, wie lassen sich die Zusammenhänge zwischen psychischer und somatischer Ebene erklären?
Zusammenhang bei Depressionen schon belegt
„Tatsächlich können wir heute grundsätzlich feststellen, dass psychische Erkrankungen auch Auswirkungen auf unsere Herzgesundheit haben können“, erläutert Univ.-Prof. Dr. Judith Alferink, Chefärztin des Alexianer-Krankenhauses Münster. Klar sei dieser Zusammenhang schon bei Depressionen belegt, die das Risiko für eine folgende Herzerkrankung erhöhen.
Unter dem Titel „Aus dem Takt geraten . . .“ werden Alferink und die Kardiologin Prof. Dr. Kristina Wasmer, Chefärztin für Interventionelle Elektrophysiologie im Department für Rhythmologie am Clemenshospital, beim kommenden hybriden Alex-Talk am Dienstag (31. Januar) in der Alexianer-Waschküche die Zusammenhänge zwischen Herz und Psyche mit einem besonderen Blick auf Herzrhythmusstörungen erläutern.
Im Live-Stream Fragen stellen
Die beiden Alexianer-Expertinnen werden ihren Zuhörern dabei vor Ort oder online im Chat auch eigene Fragen zum Thema beantworten, wie es in der Ankündigung der Alexianer heißt.
„Bei Herzrhythmusstörungen ist der Zusammenhang zwischen somatischer und psychischer Ebene bislang weniger gut untersucht, zumindest im Hinblick auf psychische Faktoren als potenzieller Auslöser. Umgekehrt verursachen Rhythmusstörungen häufig Angst und Verunsicherung bei den Betroffenen und ihren Angehörigen“, erläutert Wasmer.
Das eigene „Rhythmusproblem“ verstehen
Seit vielen Jahren behandelt sie Patienten mit unterschiedlichen Rhythmusstörungen mit Kathetereingriffen (Katheterablationen). Um Sorgen zu nehmen, sei es für die Betroffenen sehr wichtig, das eigene „Rhythmusproblem“ und dessen Bedeutung zu verstehen.
Auch Alferink, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Leiterin der Forschungsgruppe für Immun-Neurobiologie psychischer Erkrankungen (UKM), sieht klare Verbindungen: „Über die Zusammenhänge zwischen Herz und Psyche gibt es mittlerweile zahlreiche Erkenntnisse aus der klinischen und Grundlagen-Forschung.“
Hormone erhöhen Herzinfarkt-Risiko
So zum Beispiel Befunde, die zeigten, dass psychische Faktoren sich auf das Immunsystem sowie auf das Herz-Kreislaufsystem auswirken können. Chronische Stresssituationen könnten etwa über eine veränderte Stresshormonregulation zu erhöhtem Herzinfarkt-Risiko führen, bestimmte Persönlichkeitsmerkmale mit Herzrhythmusstörungen in Zusammenhang stehen.
Beide Expertinnen möchten im Gespräch mit Moderatorin Annegret Schwegmann, Redakteurin unserer Zeitung, Interessierten einen kompakten Einblick in die Thematik geben.
Anmeldungen zur kostenlosen Präsenzveranstaltung am 31. Januar um 18 Uhr in der Alexianer-Waschküche (Bahnhofstraße 6) sind erforderlich per E-Mail (alextalk-muenster @alexianer.de). Wer online teilnehmen will, findet den Zugang zum Live-Stream unter www.alexonline-muenster.de. Eine Anmeldung hierfür ist nicht erforderlich. Die eigenen Fragen können dort anonym per Chat oder E-Mail (alexonline.ms@ alexianer.de) gestellt werden.
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