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WDR-Doku

Zwei Briketts als Eintritt zum Ball

Münster

Der Schlager hatte eine besonderer Bedeutung im Nachkriegsdeutschland. Musiker Götz Alsmann berichtete davon in einer neuen WDR-Doku. Und von seiner Frau Mama.

Von Ralf Repöhler

Der Schlager hatte ein besondere Bedeutung in den 1950-er Jahren, sagt Götz Alsmann. Foto: Gunnar A. Pier

Die Leidenschaft zur Musik hat Götz Alsmann von seiner Frau Mama geerbt, sagt er. Als Kind der 1950er-Jahre berichtete der in Münster lebende Musiker und Moderator (geboren 1957) über die Rolle des Schlagers im Nachkriegsdeutschland in der neuen WDR-Dokureihe „Unser Land in den 50ern“, die am Freitagabend zu sehen war. Anlass ist, dass NRW in diesen Tagen vor 75 Jahren gegründet wurde.

Die historischen, größtenteils Schwarz-Weiß-Bilder von Rhein und Ruhr zeigten, wie das Leben aus den Ruinen im heute bevölkerungsreichsten Bundesland langsam wieder bunt wurde. Zeitzeugen berichteten von ihrem Alltag in Städten, in denen kein Stein mehr auf dem anderen stand. So betrug der Eintritt zu einem Karnevalsball in Münster damals zwei Briketts, erzählte Alsmann. Das Tanzen und die Unterhaltung halfen den Menschen, neuen Mut zu schöpfen. „Liebe, Sehnsucht, Herzschmerz: Der Schlager der Nachkriegszeit vermittelte, dass alles wieder gut ist“, so Alsmann.

Lied über den Frühjahrshut

Nach ersten Wahlen und der Währungsunion änderten sich die Schlager. Die Sehnsucht nach einem Auto oder wie von Vicco Torriani nach einem Frühjahrshut wurden laut Alsmann besungen. Auch das Fernweh und die Traumwelt wurden zentraler Gegenstand des Schlagers. „Man wollte wieder Spaß haben und unbeschwert sein“, so Alsmann.

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