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Fahrraddemonstration von „Fridays for Future“

FFF-Demo: Zweiräder erobern die B 51

Münster

Protest auf Fahrrädern: Rund 1000 Demonstranten sind dem Aufruf von „Fridays for Future“ zum Klimaprotest gefolgt und haben die Umgehungsstraße kurzzeitig zur Fahrradstraße gemacht. Das führte zu Behinderungen im Feierabendverkehr.

Von Pjer Biederstädt

Rund 1000 Fahrrad-Demonstrierende fuhren am Freitag durch die Stadt, unter anderem über die Umgehungsstraße. Foto: Pjer Biederstädt

Nach fast eineinhalb Stunden sind sie zurück am Schloss. Johannes Gehling und seine Bekannte Anna Hügel haben jeweils ihre Kinder mitgenommen und sind am Freitagnachmittag dem Aufruf zur Fahrraddemonstration von „Fridays for Future“ gefolgt.

Für Anna Hügel hat das Thema Klimaschutz noch mehr Gewicht gewonnen, seitdem sie Kinder hat. Johannes Gehling geht es ähnlich: „Wir müssen umdenken und den Klimaschutz stärker in den Blick nehmen“, sagt er während der Schlusskundgebung. Daran müsse auch die Verkehrsinfrastruktur der Stadt ausgerichtet werden, findet der junge Vater, der lieber die Förderung von Fahrradstraßen statt Bundesstraßen sehen würde und deshalb mitgefahren ist.

Passend also, dass die Route des rollenden Klimaprotests vom Schloss über die Münzstraße und Wolbecker Straße direkt auf die Umgehungsstraße führte – wie zuletzt im Juni 2021. Mit zahlreichen Einsatzkräften in Autos, auf Motor- und Fahrrädern sperrte die Polizei kurzzeitig allerhand Straßen, um die Bahn für die rund 1000 Demonstrierenden freizumachen.

Lange Schlangen an der Weseler Straße

An manchen Stellen, wie beispielsweise an der Weseler Straße, kam es zu langen Autoschlangen, Pkw-Fahrerinnen und -Fahrer mussten sich im Feierabendverkehr in Geduld üben. Nicht alle störte dies: „Dafür warte ich gerne“, rief ein Fahrer eines E-Autos den Demonstranten auf deren Rückweg an der Hammer Straße zu, andere wiederum blickten deutlich finsterer übers Lenkrad.

Weil sich eine Demonstration auf Fahrrädern aber deutlich schneller bewegt als mit Fußgängern, waren die Wartezeiten kürzer. Trotz der großen Runde durch die Stadt waren die Straßen nach 90 Minuten wieder weitgehend frei.

Konkret zielte der Protest von „Fridays for Future“ kurz vor der Landtagswahl unter dem Motto „#NRWGenugVerWÜSTet“ auf vermeintliche Versäumnisse der aktuellen Landesregierung.

„Während der Sterkrader Wald einer geplanten Autobahnerweiterung und Lützerath dem Braunkohletagebau weichen soll, wird der Ausbau von neuen Windkraftanlagen quasi blockiert“ erklärte Lara Zoske von „Fridays for Future“ im Vorfeld. Demo-Mitorganisatorin Carla Bardehle: „Um als Bundesland unseren Beitrag zum 1,5-Grad-Ziel leisten zu können, muss der Klimaschutz in der kommenden Legislaturperiode an erster Stelle stehen.“

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