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Zwei Tatverdächtige in U-Haft

Fahnder finden Rauschgiftversteck im Schöppinger Wald

Münster/Essen/Heek/Gronau/Bad Bentheim/Steinfurt

Die Ermittlungsgruppe Rauschgift Münster hat mehr als 13 kg Amphetamin, 33 Liter Amphetaminöl und 14.250 EUR Bargeld beschlagnahmt. Fahnder konnten das Versteck eines Tatverdächtigen mit aufwändigen Ermittlungen enttarnen.

Das Schmuggelfahrzeug mit vier Kanistern mit rund 33 Litern Amphetaminöl. Foto: Polizei Münster

Unter Federführung der Staatsanwaltschaft Münster ermittelt die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) Münster, bestehend aus Beamtinnen und Beamten des Polizeipräsidiums Münster und des Zollfahndungsamtes Essen, seit September 2022 gegen einen Hauptverdächtigen aus Ahaus-Heek wegen des Verdachts des Handeltreibens mit Betäubungsmitteln.

Die Vorwürfe

Auf die Spur des Tatverdächtigen (36) kamen die Ermittler von Polizei und Zoll durch eigene Auswertungen und dadurch, dass der nunmehr in Untersuchungshaft einsitzende Tatverdächtige immer wieder im Rahmen anderer Ermittlungsverfahren eine unklare Rolle spielte. Er stand schon seit längerer Zeit im Verdacht, Amphetaminöl aus den Niederlanden einzuschmuggeln, um dieses in einer „Amphetamin-Küche“ zu Amphetamin-Paste, dem sogenannten „Speed“, weiter zu verarbeiten, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung von Zoll und Polizei Münster.

Rauschgiftversteck im Schöppinger Wald

Die von der Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift Münster (GER) daraufhin aufgenommenen Ermittlungen bestätigten den Verdacht, dass der Verdächtige immer noch im Rauschgifthandel tätig war. Dabei ging er außergewöhnlich diskret vor. Nur durch sehr aufwändige Ermittlungsmaßnahmen sei es den Fahndern gelungen, sein Rauschgiftversteck im Wald in Schöppingen zu enttarnen. Dort hatte er ein verschließbares Fass im Erdreich vergraben und deponierte dort kiloweise Amphetamin.

Frau aus Steinfurt involviert

So auch Anfang Januar 2023, als er mehrere Pakete in sein angelegtes Erddepot einlagerte. Geholfen hatte ihm dabei eine Frau aus Steinfurt (36). Um zu verhindern, dass dieses Rauschgift in Umlauf gerät, entnahmen die Beamten am nächsten Tag rund 13 Kilogramm Amphetamin-Paste aus dem „Erdbunker“. Das hielt den Verdächtigen nicht davon ab, den Rauschgifthandel fortzuführen.

33 Liter Amphetaminöl beschafft

Am 29. Januar 2023 konnten der Tatverdächtige und ein weiterer Mann aus Bad Bentheim (27) dann festgenommen werden, nachdem sie in den Niederlanden vier Kanister mit rund 33 Litern Amphetaminöl beschafft hatten. Der Mann aus Bad Bentheim schmuggelte es über einen Grenzübergang in Gronau nach Deutschland ein und wurde dort von Spezialeinsatzkräften festgenommen. Der Haupttatverdächtige war zuvor in den Niederlanden aus dem Schmuggelfahrzeug ausgestiegen und hatte sich mit einem niederländischen Taxi zu seiner Wohnanschrift bringen lassen. Dort konnten ihn die eingesetzten Beamten festnehmen.

Mit diesem Amphetaminöl - im Wert von fast 40.000 EUR - hätten nach Berechnungen des Landeskriminalamtes NRW weitere 57 - 76 Kilogramm Amphetamin-Paste ("Speed") hergestellt werden können, was ca. 367.220 sogenannter „Konsumeinheiten“ entspricht.

Durchsuchungen in Ahaus-Heek, Bad Bentheim und Steinfurt

Bei den Durchsuchungen der Wohnungen der beiden Männer in Ahaus-Heek und in Bad Bentheim konnte noch Bargeld in Höhe von 14.250 EUR, knapp 100 Gramm Haschisch,150 Gramm Amphetamin-Paste und mehrere Mobiltelefone sichergestellt werden.

Gegen beide Männer wurden am nächsten Tag vom Amtsgericht Münster Haftbefehle erlassen.

Auch bei der Frau aus Steinfurt (36) erfolgten Dursuchungen, bei denen kleinere Mengen unterschiedlichster Drogen wie Marihuana, Haschisch, Amphetamin, Kokain, Ecstasytabletten und MDMA, gefunden wurden. Die Ermittlungen der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) im Auftrag der Staatsanwaltschaft Münster dauern an.

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