Nach Großeinsatz in Gievenbeck
Serie von Automatenaufbrüchen aufgeklärt
Münster
Insgesamt 20 gewalttätig bearbeitete Automaten an Bahnhöfen im Münsterland ließ das Duo offenbar zurück: Wie die Bundespolizei Münster mitteilt, haben Ermittler zwei Männer festgenommen, von denen sie einer zu seiner Wohnung in Gievenbeck führte.
Ermittlungserfolg für die Bundespolizei Münster: Wie die Behörde am Freitag mitteilt, haben Einsatzkräfte zwei Männer festgenommen, denen 20 Aufbrüche von Fahrkartenautomaten im gesamten Münsterland vorgeworfen wurden. In die Ermittlungen fiel auch ein aufsehenerregender Einsatz in Münster-Gievenbeck.
Die Serie begann offenbar im Dezember 2022 mit einem Automatenaufbruch in Münster-Albachten. In der Folge war das Duo laut Bundespolizei am Zentrum-Nord, Sprakel, Appelhülsen, Dülmen, Buldern, Maria-Veen, Borken, Reken, Klein Reken, Westbevern, Ostbevern, Hasbergen und Geeste aktiv. Achtmal scheiterte der Aufbruch. Sie erbeuteten demnach rund 30.000 Euro und richteten 150.000 Euro Schaden an.
Festnahme am Bahnhof Klein Reken
„Es handelt sich nur um Aufbrüche, keine Sprengungen“, machte Bundespolizeisprecher Markus Heuer deutlich. Die Festnahme gelang den Kräften Informationen unserer Redaktion zufolge nach technischen Ermittlungsmethoden am 13. Februar am Bahnhof Klein Reken. Hier gingen der 28-Jährige und der 26-Jährige der Bundespolizei ins Netz – während eines weiteren versuchten Aufbruchs.
Rund um die Aufbrüche stellte die Bundespolizei weitere Ermittlungen an. Zu den Tatorten waren die Verdächtigen offenbar stets in einem Auto mit gestohlenen Kennzeichen unterwegs. Doch auch nach der Festnahme gingen die Ermittlungen weiter. Noch am Abend durchsuchten Einsatzkräfte der Bundespolizei mit Unterstützung der Polizei Münster eine Wohnung in Münster-Gievenbeck – und staunten nicht schlecht.
„Das war eine Hausdurchsuchung in unserem Verfahren“, bestätigte Heuer. Wie unsere Redaktion erfuhr, führte der bereits als Intensivtäter bekannte 28-Jährige die Ermittler während des Einsatzes in seiner Wohnung selbst zum Kühlschrank. Dort fand sich seinen Angaben zufolge ein „Selbstlaborat“, ein „Überbleibsel von Silvester“.
Konkret handelte es sich um einen Sprengsatz, der offenbar mit Nägeln zusammengehalten wurde, und so gefährlich war, dass sich der Bastler und die Einsatzkräfte zunächst nicht an den Kühlschrank herantrauten. Wie berichtet, beförderten Sprengstoffexperten vom Landeskriminalamt die Bombe in einem Extrabehälter gesichert vor die Tür und jagten sie kontrolliert in die Luft.
Beschuldigte sitzen in Münster und Dortmund in Haft
„Zwischen dem Sprengstofffund und unserem Verfahren gibt es aber derzeit keinen Zusammenhang“, sagt Heuer. Offenbar hatte der Beschuldigte also eine Vorliebe für hochsensible Basteleien, wollte die Bombe nicht einsetzen. In der Wohnung wurden aber auch weitere Beweismittel und Tatwerkzeug für die Automatenaufbrüche gefunden.
Inzwischen sitzen die beiden mutmaßlichen Täter auf Anordnung des Amtsgerichts Münster in Untersuchungshaft – allerdings in unterschiedlichen Haftanstalten, Münster und Dortmund. Gegen beide laufen Verfahren wegen Diebstahls im besonders schweren Fall. Ihnen drohen Gefängnisstrafen von bis zu zehn Jahren.
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