Die Fluggesellschaft Corendon nimmt etliche Verbindungen aus dem Flugplan. Am Flughafen Münster-Osnabrück (FMO) sind gleich sechs Verbindungen davon betroffen.
Von Ulrich Schaper
Am 12. April 2019 startete der erste Flug von Corendon Airlines am Flughafen Münster/Osnabrück zur griechischen Ferieninsel Rhodos.Foto: FMO
Die Flughafen-Gesellschaften Corendon und Corendon Europe haben im Zuge eines Sparpaketes viele saisonale Strecken früher als ursprünglich vorgesehen aus dem Flugplan genommen.
Betroffen von den Streichungen ist auch der Flughafen Münster-Osnabrück (FMO). So werden die Ziele Adana und Ankara nur noch bis zum 27. August angeflogen, Faro noch bis zum 6. August und Zonguldak bis zum 7. September. Die Verbindung nach Funchal soll für den Winter 2022/2023 komplett eingestellt werden und auf die griechische Insel Kos fliegt in den Monaten September und Oktober offenbar nur noch eine Maschine pro Woche.
Am FMO hat man Verständnis für die Kürzungen – und verfällt nicht in Panik. „Es ist keine Frage: Natürlich sehen wir lieber, wenn ein saisonaler Flugplan eingehalten wird. Solche Änderungen sind aber nichts Außergewöhnliches“, sagt Flughafensprecher Andrés Heinemann. Die Gesellschaft Corendon fliege vom FMO aus 17 verschiedene Destinationen an, darunter beliebte Urlaubsziele wie die kanarischen und griechischen Inseln. Bei den genannten Streichungen handele es sich um sogenannte ethnische Verbindungen. „Es gibt im Flugplan einige Ziele wie Ankara und Zonguldak, die beispielsweise von Menschen genutzt werden, die Familie in der Türkei haben. Es sind also überwiegend Ziele, die mit dem Zweck eines Heimaturlaubs angeflogen werden“, erklärt der Flughafensprecher.
Man habe mit Corendon Rücksprache gehalten und nach Angaben der Gesellschaft sei die Nachfrage nach eben jenen Zielen sehr stark gesunken. Die gestiegenen Lebenshaltungskosten und die Inflation, so die Annahme, sorgten dafür, dass die Menschen die Zahl der Heimaturlaube reduziert hätten.
Zwei Verbindungen nach Portugal betroffen
„Bei Faro und Funchal ist die Lage etwas anders. Portugal gilt als sehr individuelles Ziel und hat es grad grundsätzlich schwer. Auch hier ist die Streichung keine Überraschung“, so Heinemann. Dass auch die Fluggesellschaften auf ihre Kostenstruktur achten müssen, sei nachvollziehbar und, wie Heinemann sagt, „hochvernünftig“. Für den Winterflugplan hätten die Verbindungen ohnehin zu den Streichkandidaten gehört. Bei den genannten Flügen handelt es sich allesamt um Verbindungen, die nur je einmal pro Woche vom FMO gestartet sind.
„Wir können diese Flüge allesamt kompensieren. Allein durch die Flüge nach Antalya haben wir die Fluggastzahlen aufgefangen. Und derzeit haben wir jede Nacht Ausweichflüge, die bei uns landen, weil andernorts ein Nachtflugverbot herrscht“, sagte Heinemann. „Wir werden am FMO durch die Streichungen in Summe keinen Passagier weniger haben.“