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Fragen & Antworten

Was Sie rund um die Corona-Impfung wissen müssen

Münster

Wer kann sich gegen das Coronavirus impfen lassen? Welche Impfstoffe gibt es? Und wann gelte ich als geboostert? Fragen und Antworten zur Corona-Impfung im Überblick.

Von Anna Spliethoff

Eine Frau lässt sich bei einer Impfaktion gegen Covid-19 impfen.  Foto: dpa (Symbolbild)
  • Seit etwas mehr als einem Jahr sind Impfungen gegen das Coronavirus möglich.
  • In Deutschland werden aktuell die Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson verimpft.
  • Schon in Kürze soll auch der sogenannte Totimpfstoff von Novavax verimpft werden können.
  • Experten bezeichnen die Impfung als einzigen Weg raus aus der Corona-Pandemie.

Wer kann sich gegen das Coronavirus impfen lassen?

In Deutschland können sich nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums grundsätzlich alle Menschen ab dem fünften Lebensjahr gegen das Coronavirus impfen lassen. Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen oder bestimmten Risikokonstellationen sollen aus gesundheitlichen Gründen keine Impfung gegen Covid-19 erhalten.

Können auch Kinder gegen Corona geimpft werden?

Seit Dezember 2021 können auch Kinder ab fünf Jahren gegen Corona geimpft werden. Der Kinder-Impfstoff von Biontech/Pfizer wurde im November in der Europäischen Union zugelassen. Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung für Kinder zwischen fünf und elf Jahren mit Vorerkrankungen. Impfungen sind auch nach individuellem Wunsch von Eltern und Kindern nach ärztlicher Aufklärung möglich.

Auch Kinder ab fünf Jahren können gegen das Coronavirus geimpft werden. Foto: dpa

Mit welchen Impfstoffen wird in Deutschland geimpft?

In Deutschland stehen laut Homepage des Bundesgesundheitsminsisteriums aktuell drei Impfstoffe zur Verfügung:

  • "Comirnaty" von Biontech/Pfizer
  • "Spikevax" von Moderna
  • "Janssen" von Johnson & Johnson

Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sind sogenannte mRNA-Impfstoffe, bei dem Vakzin von "Johnson & Johnson" handelt es sich um einen Vektor-Impfstoff.

Wann sollen die Impfungen mit dem Impfstoff Novavax beginnen?

Das Bundesgesundheitsministerium rechnet damit, dass der Impfstoff "Nuvaxovid" von Novavax ab Ende Februar verimpft werden kann. Zwei Dosen werden im Abstand von etwa drei Wochen gespritzt. Es handelt sich um einen Proteinimpfstoff - er basiert also auf einer anderen Technologie als die bisher verfügbaren Corona-Präparate. Die Effektivität zum Schutz vor symptomatischen Infektionen wurde von der EU-Arzneimittelbehörde EMA mit rund 90 Prozent angegeben.

Für welche Altersgruppe wird welcher Impfstoff empfohlen?

Die verschiedenen Impfstoffe werden laut Bundesgesundheitsministerium für unterschiedliche Altersgruppen empfohlen.

  • Der Impfstoff von Biontech/Pfizer wird für alle Menschen ab fünf Jahren empfohlen.
  • Das Präparat von Moderna wird für Menschen ab 30 Jahren empfohlen.
  • Die Impfung mit "Johnson & Johnson" wird Menschen ab 60 Jahren empfohlen.

Wie viele Impfungen sind notwendig und wann gelte ich als "vollständig geimpft"?

Bei allen Impfstoffen sind zwei Impfungen notwendig. Nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) ist am 15. Tag nach der zweiten Impfung die Grundimmunisierung erreicht. Auch Menschen, die mit dem Impfstoff von "Johnson & Johnson" geimpft wurden, müssen mittlerweile eine zweite Impfung nachweisen, um als vollständig geimpft zu gelten. Grund dafür ist die hochansteckende Omikron-Variante.

Welche Abstände müssen zwischen den Impfungen liegen?

Zwischen den beiden Impfungen mit Biontech sollten drei bis sechs Wochen liegen, zwischen den Impfungen mit Moderna sollen vier bis sechs Wochen liegen. Wer mit "Johnson & Johnson" geimpft wurde, soll nach vier Wochen eine erneute Impfung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten.

Wem wird eine Auffrischungsimpfung angeboten und wann sollte sie erfolgen?

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt allen Erwachsenen eine Auffrischungs- oder Booster-Impfung ab dem vollendeten dritten Monat nach Abschluss der Grundimmunisierung (s.o.). Dabei wird die Auffrischung mit einem mRNA-Impfstoff (Biontech oder Moderna) empfohlen. Kinder und Jugendliche sollen in einem Zeitfenster von drei bis sechs Monaten nach der Grundimmunisierung geboostert werden.

Grundsätzlich empfiehlt die Stiko allen eine Auffrischungsimpfung, "da der Schutz vor einer Infektion über die Zeit deutlich abnimmt", wie es auf der Homepage des Robert-Koch-Instituts (RKI) heißt.

Was gilt, wenn ich mit dem Impfstoff von "Johnson & Johnson" geimpft wurde?

Ursprünglich genügte eine einfache Impfung mit dem Impfstoff von "Johnson & Johnson", um als vollständig geimpft zu gelten. Jede weitere Folgeimpfung galt als Booster. Mit der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante in Deutschland wurde das geändert.

Jeder, der mit "Johnson & Johnson" geimpft wurde, benötigt eine zweite Impfung, um als vollständig geimpft zu gelten. Erst eine dritte Impfung wird, wie auch bei den anderen Impfstoffen, als Auffrischungsimpfung gezählt.

Wer gilt als geimpft, wer gilt als genesen?

Als vollständig geimpft oder genesen gilt laut der Homepage des Landes Nordrhein-Westfalen, wer eine vollständige Impfung bzw. die Genesung belegen kann. Es gibt mehrere Varianten:

  • Nachweis einer vor mindestens 14 Tagen abgeschlossenen vollständigen Impfung mit einem zugelassenen Impfstoff durch den Eintrag im Impfpass oder den digitalen Impfnachweis, oder
  • Nachweis eines positiven PCR-Testergebnisses, das mindestens 28 Tage sowie maximal 90 Tage zurückliegt, oder
  • Nachweis eines positiven PCR-Testergebnisses in Verbindung mit dem Nachweis einer verabreichten Impfstoffdosis mit einem zugelassenen Impfstoff.

Wann gelte ich als geboostert?

Als geboostert gilt man ab dem Tag der dritten Corona-Impfung.

Wann entfällt die Testpflicht bei der 2Gplus-Regel?

Im öffentlichen Leben gelten in unterschiedlichen Bereichen verschiedene Corona-Regeln. Teilweise gilt die 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet; z.B. im öffentlichen Nahverkehr), in vielen Bereichen gilt die 2G-Regel (geimpft oder genesen; z.B. im Einzelhandel). In anderen Bereichen (z.B. Fitnessstudios) findet die 2Gplus-Regel Anwendung. Zutritt gilt dort nur für Geimpfte und Genesene, die zusätzlich ein negatives Testergebnis vorweisen können. Von der Testpflicht ausgenommen sind:

  • Personen, die eine dritte Impfung (Auffrischungs- oder Booster-Impfung) erhalten haben
  • Personen, die genesen sind und vor oder nach der Infektion mindestens eine Impfung erhalten haben
  • Personen, die vor mindestens 14 und maximal 90 Tagen ihre zweite Corona-Impfung erhalten haben ("frisch geimpft")
  • Personen, die seit mindestens 27 und maximal 90 Tagen genesen sind, also ein positives PCR-Testergebnis hatten ("frisch genesen")
In vielen Bereichen in Deutschland gilt mittlerweile die 2Gplus-Regel. Foto: dpa

Das Land NRW hat ein ausführliches Informationsblatt zu 2Gplus, Testnachweisen und Ausnahmen veröffentlicht. Auf der Homepage des Landes gibt es außerdem eine ausführliche Übersicht, in welchen Bereichen welche Corona-Regeln gelten.

Wird eine vierte Corona-Impfung erforderlich sein?

In Israel werden seit Beginn des Jahres Menschen ein viertes Mal gegen Corona geimpft. Und auch in Deutschland haben bereits Menschen eine vierte Corona-Impfung erhalten - allerdings nur in Ausnahmefällen. Denn aufgrund mangelnder Datenlage zur Wirksamkeit einer vierten Impfung gibt es noch keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko).

Für wen die Viertimpfung sinnvoll ist, hat u.a. das NRW-Gesundheitsministerium auf Nachfrage erläutert:

Prof. Ugur Sahin, CEO und Mitgründer von Biontech, zum geplanten an Omikron angepassten Impfstoff

Die Impfstoff-Hersteller entwickeln aktuell angepasste Impfstoffe, die v.a. besser gegen die Omikron-Variante schützen sollen als die bisherigen Impfstoffe. Die Unternehmen Biontech und Pfizer haben Ende Januar mit einer klinischen Studie zu einem Omikron-basierten Impfstoff bei Erwachsenen begonnen. Damit wolle man sich "auf einen nachlassenden Schutz oder das Aufkommen einer neuen Variante" vorbereiten, so das Unternehmen Biontech in einer Pressemitteilung.

Wie wirksam sind die Corona-Impfungen?

Die Wirksamkeit der Impfstoffe gegen die Delta-Variante des Coronavirus ist laut Robert-Koch-Institut (RKI) gut erforscht, wie es auf der Homepage heißt: "In Bezug auf die Verhinderung schwerer Covid-19-Erkrankungen (z. B. Hospitalisierung) liegt sie bei 90 Prozent, in Bezug auf die Verhinderung symptomatischer Infektionen bei 75 Prozent." Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken, sei bei Geimpften um 90 Prozent geringer, so das RKI.

Mit Blick auf die Omikron-Variante gibt es nach Angaben der RKI bislang kaum Studien, die den Schutz der Impfstoffe gegen schwere Erkrankungen untersuchen. Bisherige Studien zeigen aber, dass der Impfschutz gegen Omikron geringer ist als gegen Delta.

Nach der Booster-Impfung wird jedoch eine deutliche Steigerung des Impfschutzes beobachtet. "Insgesamt reduziert sich nach einer Auffrischimpfung also das Risiko, sich zu infizieren und zu erkranken, das gilt sowohl für die Omikron- als auch für die Delta-Variante", teilt das RKI mit.

Welche Nebenwirkungen sind bei den Impfungen möglich?

Wie bei jeder Impfung sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) auch nach der Covid-Impfung Nebenwirkungen und Impfreaktionen möglich. "Impfreaktionen treten in der Regel kurz nach der Impfung auf und klingen innerhalb weniger Tage ab", so das RKI.

Von der Homepage des Robert-Koch-Instituts (RKI)

Bei den Impfstoffen von Biontech und Moderna (mRNA) sind Schmerzen an der Einstichstelle, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen die häufigsten Impfreaktionen. Vor allem nach der zweiten Impfdosen war auf Fieber eine häufige Reaktion. Insbesondere schwere unerwünschte Nebenwirkungen hat es nach Angaben des RKI nicht gegeben.

Bei dem Vektor-Impfstoff von "Johnson & Johnson" (und auch bei dem Präparat von Astrazeneca, das über Monate verimpft wurde) sind als Impfreaktionen ebenfalls Schmerzen der Einstichstelle, Rötung, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Muskelschmerzen und seltener auch Fieber aufgetreten. In sehr seltenen Fällen wurden Thrombosen beobachtet, so das RKI in seiner Übersicht über die Nebenwirkungen bei Covid-Impfstoffen.

Wie viele Menschen in Deutschland wurden bereits gegen Corona geimpft?

Bis zum 1. Februar 2022 wurden in Deutschland 165,4 Millionen Impfdosen verimpft. Mindestens 61,6 Millionen Menschen - 74,1 Prozent der Gesamtbevölkerung - sind vollständig geimpft. Mindestens 44,3 Millionen Menschen (53,3 Prozent der Gesamtbevölkerung) haben bereits zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten. Aktuelle Zahlen sind täglich dem Impfdashboard des Bundesgesundheitsministeriums zu entnehmen.

Hinweis: Es werden die Impfquoten angegeben, die dem Robert-Koch-Institut (RKI) über ein Meldesystem berichtet werden. Sie sind laut Bundesgesundheitsministerium als Mindestimpfquoten zu verstehen, "da eine hundertprozentige Erfassung über das Meldesystem nicht erreicht werden kann". Das RKI geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt.

Was muss ich mitbringen und wie läuft die Impfung ab?

Das Bundesgesundheitsministerium informiert auf der Homepage "Zusammen gegen Corona", was Impfwillige zur Corona-Impfung mitbringen müssen:

Wer sich gegen Covid-19 impfen lassen möchte, kann einen Termin in einer zentralen Impfstelle oder bei einem niedergelassenen Arzt vereinbaren oder spontane Impfangebote nutzen. Das Ministerium empfiehlt, das Aufklärungsmerkblatt zum Impfstoff sowie die Einwilligungserklärung vorab zu lesen. Die Dateien zum Download:

Laut Bundesgesundheitsministerium ist es nicht notwendig, vor dem Impftermin einen Corona-Test zu machen. Es erfolgt ein Aufklärungsgespräch mit dem Arzt, der die Impfung verabreicht. Im Anschluss wird eine Nachbeobachtungszeit von mindestens 15 Minuten empfohlen.

Wie viel kostet die Covid-19-Impfung?

Die Corona-Impfung ist in Deutschland für alle Bürgerinnen und Bürger kostenlos.

Alle aktuellen Informationen zur Corona-Lage im Münsterland finden Sie in unserem Newsticker.

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