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Bilanz als Chef des Regionalrates

Engelbert Rauen – Mosaiksteine für das Münsterland verlegt

Münster/Wettringen

Er prägte die Regionalplanung im Münster über 20 Jahre lang. Jetzt geht Engelbert Rauen in den Ruhestand. Mit jeder Menge Plänen im Kopf.

Frank Polke

Engelbert Rauen prägte über 20 Jahre die Arbeit des Regionalrates. „Ich habe immer den Ausgleich der Interessen gesucht.“ Foto: Gunnar A. Pier

Der Mann ist mit sich im Reinen. „Sie sehen mich als glücklichen Menschen. Ich durfte in politischer und beruflicher Ebene in dienender Funktion ein paar Mosaiksteine zur Zukunft unseres schönes Münsterland beitragen.“ Engelbert Rauen sitzt in der vorletzten Reihe der ersten konstituierenden Sitzung des Regionalrates in Münsters Speicherstadt.

Engelbert Rauen in vorletzter Reihe, nicht vorn als Vorsitzender? „Nach 20 Jahren als Vorsitzender dieses Gremiums freue ich mich, dass es weitergeht. Jetzt sollen es und werden es andere richten. Keiner ist unersetzbar“, sagt der 69-Jährige. Doch – im persönlichen Gespräch wird die Lust am Gestalten, am Ordnen der Verhältnisse für und in der Region hörbar. Die Entwicklungsmöglichkeiten der Kommunen bei der Ansiedlung von Unternehmen zum Beispiel – eine Frage, die bei anderen ein Aktenzeichen ist.

Ausgleich zwischen Wirtschaftsinteressen und Naturschutz

Beim ehemaligen Bürgermeister der Gemeinde Wettringen dagegen Lebenswirklichkeit: „Schauen Sie sich die großen Logistikzentren oder Einkaufsmärkte an. Die verbrauchen viel Fläche.“ Fläche, die der Naturschutz und die Landwirtschaft bei einer Neuansiedlung abgeben müssen. „Mir ist und war wichtig, dass wir einen Ausgleich der Interessen von nötiger Wirtschaftskraft und dem ebenfalls nötigen Naturschutz haben. Nur wenn wir das hinbekommen in der Planung, werden wir unsere Lebensqualität hier bewahren.“

Leben in der Heimat, Wohlfühlen Zuhause, diese Ziele hat er im Laufe seiner 40 Jahre währenden politischen Karriere nie aus dem Blick verloren. Die neue Umgehungsstraße oder der Bau der Sportanlage im eigenen Ort, die Windparks oder der FMO – Rauen vermittelte, regte an. Politisches Können abseits des Scheinwerferlichts.

Engelbert Rauen

Dazu gehört auch, dass man sich auch mal mit den Mächtigen in Düsseldorf anlegte. „Eine Zeit lang hat man uns Kommunale in Düsseldorf gern als Dumme-Leute vom Dorf behandelt. Das war fürchterlich.“ Doch diese Zeiten – Grundkonflikte mit Umweltministerinnen wie Bärbel Höhn oder Johannes Remmel – sind vorbei.

Schub fürs Münsterland durch Digitalisierung

Jetzt denkt Rauen an die Zukunft. Im Münsterland glaubt er an den Schub durch die Digitalisierung. „Da ist nicht alles gut gelaufen. Aber jetzt sind wir in der Spur.“ Als Pensionär – Rauen bleibt Rauen – kümmert er sich verstärkt um Erweiterung und Bau eine Partnerschule und Sanitätsstelle im Kongo. Und hat für diese schon jede Menge Pläne. Mosaiksteine für den Alltag der Menschen, wie immer.

Neue Vorsitzende des Regionalrats

In seiner ersten Sitzung nach der Kommunalwahl hat der neue Regionalrat Münster am Montag die Bürgermeisterin der Stadt Borken, Mechtild Schulze Hessing (CDU), zu seiner neuen Vorsitzenden gewählt. In ihrer Antrittsrede sagte Schulze Hessing, sie wolle durch ihre Arbeit überzeugen und die kommunale Familie „für unser Münsterland“ repräsentieren. Die 60 Jahre alte Bürgermeisterin hoffe auf einen offenen Dialog für die wichtigen Aufgaben und Weichenstellungen der Zukunft, so die neue Vorsitzende.

Aufgrund der Ergebnisse der Kommunalwahlen vom September 2020 haben sich Stimmenverhältnisse und Sitzverteilung im Regionalrat Münster nur leicht verändert: Die CDU hat weiterhin acht Sitze und bleibt stärkste Fraktion.

Der Regionalrat ist verantwortlich für die Regionalplanung im Regierungsbezirk Münster, außerhalb des Verbandsgebietes des Regionalverbande Ruhr (RVR). Wichtigstes Instrument dieser Planung ist der Regionalplan.

Mechtild Schulze Hessing Foto: Pier
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